Statue der Gottesmutter
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Diözesaner Anbetungstag (29.01.2015)

Bereits am 28. Jänner trafen wir uns mit Gläubigen aus Pfarre und Umgebung zu jeweils einer gestalteten Anbetungsstunde in unserer Kapelle. Anlass war der heutige diözesane Anbetungstag, den wir heute abwechselnd ganztägig vor dem ausgesetzten Allerheiligsten verbrachten. Jesus selbst ist das Leben einer Diözese. Menschliches Planen und Tun kann nur gelingen und fruchtbar werden, wenn es vom Gebet getragen wird.

Die diözesanen Anbetungstage gehen zurück auf den Wunsch der Bischöfe, dass wenigstens an jedem Tag des Jahres in einer Pfarre der Diözese das Altarsakrament mehr in den Mittelpunkt gerückt und verehrt wird. Dieses Herzensanliegen der Bischöfe sollte auch alle Gläubigen ein Verlangen sein. Als Christen unserer Zeit ist uns das Bewusstsein, dass wir alle Glieder eines Leibes sind (vgl. 1 Kor 12,12ff), etwas verloren gegangen.

Diese jährlichen Tage der Anbetung möchten uns auch diese Erkenntnis wieder stärker ins Gedächtnis rufen. „Schenke Leben – spende Blut!“ Mit diesem und ähnlichen Slogans werben Blutspendebanken. Das Gebet der Gläubigen ist wie das Blut, das den Organismus Kirche belebt und ernährt. Denn das Gebet zieht die Gnade auf den Leib Christi, die Kirche, wie auch auf jedes einzelne Glied, herab. Im Sakrament des Altares treffen wir leibhaftig auf Christus, aus dessen Herz wir alle Gnaden erbitten und empfangen können. Schenken wir unserer Diözese Leben – spenden wir Gebetszeit – Zeit vor dem Eucharistischen Herrn. Nicht nur an diesem einen, zugeteilten Gebetstag, sondern oft, öfter, am besten täglich. In jeder Diözese warten Probleme, die gelöst werden müssen, Aufgaben sind zu bewältigen, die Einheit im Glauben und in der Liebe müssen gewahrt bleiben, menschliche Fehler, Schwächen und Sünden sind darüber hinaus zu sühnen. Gott will uns in diesen Schwierigkeiten helfen, will Lösungen, Kraft, Freude, Heilung und Frieden schenken. Aber wir sind von Gott gerufen, ihn um sein Eingreifen zu bitten. „Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.“ (Mt 7,7)

Der Lobpreis, das Dankgebet, ist eine äußerst kraftvolle Gebetsform, welche einerseits Gott Ehre erweist, andererseits auch den Beter selbst aufbaut. In jeder Diözese geschieht durch das Wirken des Heiligen Geistes, und durch menschliches Bemühen, viel Gutes. Der Lobpreis ist das göttliche Antidepressivum, das unsere Gesellschaft heute so dringend braucht. Durch die Taufe sind wir Kinder Gottes. Und als solche macht er es mit uns, wie es eine gute Mutter mit ihrem Kind am liebsten tun würde. Er packt uns „in Watte“, gewissermaßen Schicht für Schicht, damit wir Schutz vor allen Gefahren erfahren dürfen. So erleben wir uns eingebunden in unsere persönlichen Glaubensgemeinschaften, in Familie oder Ordensgemeinschaft, in die Pfarre, in ein Dekanat, in eine Diözese, in eine weltweite Kirche und in die Gemeinschaft der Engel und Heiligen, und letztendlich, in seine göttliche, erbarmende Liebe. Das alleine ist Grund genug, um zu danken. Es tut gut, einmal bei dem Gedanken zu verharren und darüber nachzudenken, was es für einen selbst bedeutet, Mitglied einer Diözese zu sein. Und danach die Betrachtung auszudehnen auf den Gedanken, was es für sich selbst, wie auch für die ganze Diözese bedeuten kann, ein betendes, opferndes und sühnendes Glied am Leib derselben zu sein. Das weckt Dankbarkeit und Staunen – und vielleicht öffnet es einen neuen Horizont in der Verbundenheit mit Christus und den Mitmenschen.