Statue der Gottesmutter
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Dreifaltigkeitssonntag (26.05.2013)

Papst Franziskus sagte in der Predigt zum heutigen Hochfest: „Heute preisen wir Gott nicht wegen eines besonderen Geheimnisses, sondern um seiner selbst willen.“ Und doch, bleibt Gott selbst nicht das größte und unergründlichste Geheimnis? „Die Sonne ist nicht ohne Licht und Wärme, die Quelle nicht ohne Wasser und Wegfluss, der Verstand nicht ohne Wort und Geist. So war auch der Vater nie ohne den Sohn und den Heiligen Geist.", versuchte der armenische Kirchenvater Mesrop Maschtoz (… 440) in anschaulichen Worten eine für Menschen schier unbegreifbare Glaubenswahrheit zu erklären.

„Gottes Dreifaltigkeit ist ein Geheimnis. … Menschen können die Dreifaltigkeit Gottes mit den Mitteln ihrer eigenen Vernunft nicht erschließen. Sie erkennen aber die Vernünftigkeit dieses Geheimnisses, wenn sie die Offenbarung Gottes in Jesus Christus annehmen.“, hält der Jugendkatechismus (YC 36) fest.

Am heutigen Hochfest der Heiligsten Dreifaltigkeit stellte Papst Franziskus klar: „Die Allerheiligste Dreifaltigkeit ist kein Produkt menschlichen Nachdenkens; sie ist das Antlitz, mit dem Gott selbst sich offenbart hat, nicht von einem Lehrstuhl herab, sondern indem er mit der Menschheit geht. Es ist Jesus, der uns den Vater offenbart und uns den Heiligen Geist verheißen hat. Gott ist mit seinem Volk in der Geschichte des Volkes Israel gegangen, und Jesus ist immer mit uns gegangen und hat uns den Heiligen Geist verheißen, der Feuer ist, der uns alles lehrt, was wir nicht wissen, der uns in unserem Inneren führt, der uns gute Ideen und gute Inspirationen eingibt.“

Eine andere Glaubenswahrheit beschreibt das Wesen Gottes und besagt: „Gott ist die Liebe.“ (YC 33) Deshalb schlussfolgert der heilige Augustinus: „Wenn du die Liebe siehst, siehst du die heiligste Dreifaltigkeit." An anderer Stelle betonte er nochmals: „Wo es die Liebe gibt, gibt es eine Dreifaltigkeit: einen Liebenden, einen Geliebten und eine Quelle der Liebe.“ Wenn Gott die Liebe ist, so setzt diese Tatsache voraus, dass es jemanden gibt, den er lieben kann, denn die Liebe will sich verschenken. Der Jugendkatechismus streicht hervor: „Wäre Gott allein und einsam, könnte er nicht von Ewigkeit her lieben.“ (YC 36)

In ähnlicher Weise behandelt auch der Katechismus der Katholischen Kirche (221) diese Thematik und geht darin noch einen Schritt weiter: „Liebe ist das Wesen Gottes... Er selbst ist ewiger Liebesaustausch - Vater, Sohn und Heiliger Geist - und hat uns dazu bestimmt, daran teilzuhaben."

Wir sind dazu berufen, als Kinder Gottes in die Dreifaltigkeit einzutreten. Wir dürfen Anteil haben an dieser göttlichen Liebesgemeinschaft, an dieser „vollkommenen Gemeinschaft“, wie Benedikt XVI. sich ausdrückte. Dazu hat uns Christus durch seinen Opfertod am Kreuz und durch seine Auferstehung den Weg in die Ewigkeit erschlossen. „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, o Gott.“, erkannte Augustinus. Mit dem Herzen aber wird unser ganzes Wesen in Gott, in seiner dreifaltigen Gemeinschaft, Ruhe finden. In ihm werden wir endgültig sagen können: „Hier bin ich zuhause. Ich bin nach langer Suche angekommen!“ Er, der Dreifaltige Gott, ist unser letztes Ziel, auf das wir zueilen.

Maria, sagte der Heilige Vater heute, „ist schon in der Herrlichkeit der Dreifaltigkeit. Deshalb erstrahlt Maria, unsere Mutter, die Gottesmutter, für uns als Zeichen sicherer Hoffnung. Sie ist die Mutter der Hoffnung; auf unserer Straße, auf unserem Weg ist sie die Mutter der Hoffnung. Sie ist auch die tröstende Mutter, die Mutter des Trostes und die Mutter, die uns auf dem Weg begleitet. Jetzt wollen wir alle zusammen zur Gottesmutter beten, zu unserer Mutter, die uns auf dem Weg begleitet.“