Statue der Gottesmutter
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Dreifaltigkeitssonntag (03.06.2012)

Die Heiligste Dreifaltigkeit ist nicht ganz einfach zu verstehen: Es sind drei Blätter und doch nur eines. So erklärte der heilige Patrick den Menschen seiner Zeit dieses unbegreifliche Mysterium der Dreifaltigkeit anhand eines Kleeblattes. „Christen beten nicht drei Götter an, sondern ein einziges Wesen, das sich dreifach entfaltet und doch eins bleibt.“, lehrt uns der Youcat. Was einerseits so einfach und logisch klingt, ist andererseits für unseren Verstand nicht fassbar.

Vom heiligen Augustinus wird erzählt, dass er einmal am Meer spazierend über das Geheimnis der Dreifaltigkeit nachdachte. Am Strand bemerkte er ein kleines Kind, das mit einem kleinen Gefäß Wasser aus dem Meer in eine kleine Mulde im Sand schöpfte. „Was machst du da?“ „Ich möchte das Meer in meinen Teich schöpfen!“ Augustinus lachte: „Das wird dir nie gelingen!“ Worauf das Kind antwortete: „Ich mache es genauso wie du: Du willst mit deinem kleinen Verstand das Geheimnis des dreieinigen Gottes verstehen!“

Wir wurden im Namen des Dreifaltigen Gottes getauft: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufe ich dich auf den Namen …“ Mit jedem Kreuzzeichen erinnern wir uns nicht nur an unsere Taufe sondern auch an den Dreifaltigen Gott, der uns unendlich liebt. Das lateinische Wort „trinitas“ bedeutet „Dreiheit“. Die Trinitätslehre besagt: „Gott ist nur einer, aber er ist in drei Personen da. Dass wir im Deutschen die zwei Begriffe Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit für dieselbe Wirklichkeit haben, von denen einer die Einheit, der andere den Unterschied in Gott betont, ist ein Hinweis auf das unergründliche Geheimnis der Trinität.“ (Youcat)

Gott Vater wird die Schöpfung dieser Welt zugeeignet, dem Sohn die Erlösung dieser Welt und dem Heiligen Geist die Lenkung und Leitung der Kirche.

Gott ist ein ewiger Austausch der Liebe. So sind auch wir als sein Abbild geschaffen zu lieben. Der heilige Augustinus stellte dazu fest: „Wo es die Liebe gibt, gibt es eine Dreifaltigkeit: einen Liebenden, einen Geliebten und eine Quelle der Liebe.“

Eine Karmelitin, die selige Elisabeth von der Dreifaltigkeit“ war in Gott verliebt und erklärte, als mystische Braut erwählt zu sein heißt: „Christi Herz so erobert zuhaben, dass das Wort allen Abstand vergisst und sich in der gleichen Verzückung unendlicher Liebe wie im Schoß des Vaters in die Seele verströmt! Gott Vater, das Wort und der Geist besetzen die Seele, vergöttlichen sie und machen sie durch die Liebe eins mit sich. Das ist die Hochzeit, der bleibende Zustand, denn es ist die unauflösliche Einheit von Wille und Herz.“ Sie hat ein schönes Gebet zur Heiligsten Dreifaltigkeit verfasst, in dem sie ausruft: „O meine Drei, mein All, meine Wonne, unendliche Einsamkeit, Unermesslichkeit, in der ich mich verliere: als Beute bin ich euch preisgegeben, begrabt euch in mir, auf dass ich mich begrabe in euch, bis ich endlich in eurem Lichte schauen darf die Abgründigkeit eurer Größe.“ Elisabeth von Dijon gibt uns einen Rat mit auf unserem Weg zur ewigen Glückseligkeit: „Liefere dich dem Heiligen Geiste aus, damit er dich in Gott verwandle, deiner Seele das Bild der göttlichen Schönheit einpräge, auf dass der Vater, sich über dich neigend, nur noch seinen Sohn erblicke.“

Papst Benedikt XVI. sagte am 22.05.2005 über den Dreifaltigen Gott: „Gott ist nicht Einsamkeit, sondern vollkommene Gemeinschaft.“ In diese Liebesgemeinschaft möchte uns der Dreifaltige Gott ganz hinein nehmen.