Statue der Gottesmutter
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Ein kluges und verständiges Herz (12.06.2021)

© pixabay/ccim

In der Präfation für Marienmessen wird das Herz der Gottesmutter, neben vielen anderen Lobpreisungen, als ein „kluges und verständiges Herz“ gepriesen. Am 12. Juni 2021 feiert die Kirche heuer den Gedenktag des Unbefleckten Herzens. Dieses Gedächtnis ist sehr eng verbunden mit dem am Vortag begangenen Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. Kein Herz ist dem Herzen Jesu ähnlicher als das Herz Mariens.

Klug und verständig war ihr Herz, weil sie betete – ehrlich und offen, demütig und gläubig. Der Nährboden ihres klugen und verständigen Herzens ist das Gebet, in dem sie die Gemeinschaft mit Gott suchte und fand. Echtes Beten ist Klugheit, weil Gott uns im Beten seine Pläne und Wege offenbart. Wer betet und sein Herz dabei offenhält, kann mit Gott sein Leben besprechen und lernt die Dinge in seinen Heilsplan einzuordnen.

Papst Franziskus sprach in einer Katechese über Maria: „Maria ist gerade im Gebet, als der Erzengel Gabriel kommt, um ihr in Nazareth die Verkündigung zu bringen. Ihrem „Hier bin ich", klein und unendlich groß, das in diesem Augenblick die ganze Schöpfung vor Freude hüpfen lässt, waren in der Heilsgeschichte so viele andere "Hier bin ich" vorausgegangen, so viele weitere Akte des vertrauenden Gehorsams, so viel Offenheit für Gottes Willen. Es gibt keine bessere Art zu beten, als sich selbst wie Maria in eine Haltung der Offenheit zu versetzen, ein offenes Herz für Gott: „Herr, was Du willst, wann Du willst und wie Du willst". Das Herz offen für den Willen Gottes. Und Gott antwortet immer!“

Bestärkt durch die wiederholte Erfahrung, dass Gott sich immer finden lässt, wenn man ihn sucht, wurde das Herz der Gottesmutter ein wahrhaft betendes Herz, das immer mit dem Herrn in Verbindung stand, ja sogar in Vereinigung war und ihm vollständig ergeben gehörte, weil Maria auch gelernt hatte, dass alles, was Gott in ihrem Leben tat, gut war und eine Bedeutung hatte. Dort, wo sie den Sinn der Geschehnisse nicht verstand, „bewahrte sie alles in ihrem Herzen“ (Lk 2,51)

Der Heilige Vater führte dazu weiter aus: „Tage voller Freude, wie die dunkelsten Momente, in denen auch sie darum ringt, die Wege zu verstehen, die die Erlösung gehen muss. Alles landet in ihrem Herzen, so dass es durch das Gebet durchleuchtet und von ihm umgeformt werden kann.  Ob es die Gaben der Heiligen Drei Könige sind oder die Flucht nach Ägypten, bis zu jenem gewaltigen Freitag der Leidenschaft: alles bewahrt die Mutter und bringt es in ihren Dialog mit Gott ein. Jemand hat Marias Herz mit einer Perle von unvergleichlichem Glanz verglichen, gestaltet und blank poliert durch die geduldige Aufnahme des Willens Gottes durch die im Gebet meditierten Geheimnisse Jesu. Wie schön, wenn auch wir unserer Mutter ein wenig ähneln könnten! Mit offenem Herzen für das Wort Gottes, mit stillem, gehorsamem Herzen. Mit einem Herzen, dass das Wort Gottes aufzunehmen weiß und das es wachsen lässt wie einen Samen des Guten der Kirche.“

(Zitate Quelle: https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2020-11/wortlaut-generalaudienz-maria-frau-gebet-papst-franziskus.html )

Präfation für Marienmessen

 

„Du [Gott, allmächtiger Vater]

hast der seligen Jungfrau Maria

ein kluges und verständiges Herz geschenkt,

bereit, auf dich zu hören

und deinen Weisungen in allem zu folgen;

 

ein neues und mildes Herz,

in das du selbst das Gesetz

des Neuen Bundes geschrieben hast;

 

ein schlichtes und reines Herz,

mit dem sie als Jungfrau

deinen Sohn empfing

und mit dem sie dich schauen darf

in ewiger Freude;

 

ein waches und starkes Herz,

das das Schwert des Leidens

furchtlos ertrug

und die Auferstehung des Sohnes

gläubig erwartete.“

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