Statue der Gottesmutter
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Ein Monat für ein Herz voll unverbrüchlicher Liebe (01.06.2014)

Das Herz Jesu ist der Quellgrund aller Gnaden. Um die Bedeutung des göttlichen Herzens hervorzuheben, hat die Kirche den Monat Juni als Monat zu Ehren des Heiligsten Herzens bestimmt. Das Herz Jesu liebt uns „mit ewiger Liebe“, wie es bei Jeremia heißt. (Jer 31,3)

Jesu Liebe zu uns ist unauslöschlich, unverbrüchlich. Sein Herz ist ein Herz zum Verlieben. An sein Herz können wir uns ganz verlieren, denn erst in der Tiefe seines Herzens, durchdrungen von seiner Liebe, werden wir uns selbst finden, erkennen und annehmen lernen.

Charles de Foucauld war vom Erbarmen Gottes so ergriffen, dass er sagen konnte: „Ich bin der Sklave dieses göttlichen Herzens. Das ist eine Sklaverei, die ich nicht abschaffen will, im Gegenteil! Inständig bitte ich den göttlichen Geliebten, die Ketten immer fester und fester zu schmieden. Was das Herz Jesu will, das werde ich tun. Ihn anschauen und ihn nachahmen.“

Im Betrachten der Herz Jesu Bilder können wir von Jesus lernen, unser eigenes Herz zu verschenken, von uns selbst loszulassen und für andere da zu sein. Gott gibt uns ein Beispiel.

„Bilde unser Herz nach deinem Herzen“

So beten wir in der Hoffnung und Sehnsucht, gut, sanftmütig und demütig zu werden wie er.

Die Sehnsucht nach dem Guten ist in uns Menschen grundgelegt, sind wir doch nach seinem Abbild geschaffen. „Niemand ist gut außer Gott, dem Einen!“, belehrt Jesus jenen Mann, der ihn mit den Worten „guter Meister“ angesprochen hatte. (Mk 10,17-18) Dieses Gutsein können wir nur von ihm lernen, der der wahrhaft Gute ist, der ein Herz voll Güte für uns hat. Der Apostel Paulus berichtet im Brief an die Epheser: „Christus hat die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen.“ (Eph 5,25)

Wir dürfen nicht vergessen, dass sich Jesu Liebe zur Kirche wie zu jedem einzelnen im Opfer und im Leiden erwies. Nicht weil er von uns geliebt wurde, ist er Mensch geworden und hat sein Leben unter Schmerz und Spott für uns hingegeben, sondern weil wir ihn durch die Sünde verlassen hatten. Wie oft wenden wir uns auch heute noch von ihm ab, weil wir sündigen und unseren eigen Wünschen und Gelüsten nachlaufen. Mit jeder Sünde verwunden wir sein Herz aufs Neue. Tag für Tag reißen wir neu Wunden in sein zärtliches Herz. „Wie oft hätte Jesus dennoch Grund genug, sich von uns zurückzuziehen und uns mit Recht zu verlassen! Aber er fährt fort, uns zu lieben trotz unserer schändlichen Untreue. Er steigt dauernd auf unsere Altäre herab, obwohl er von seinen Priestern verraten wird; er bleibt in den Tabernakeln trotz der Einsamkeit und trostlosen Verlassenheit durch die Seinen; er verschenkt sich dauernd in der heiligen Kommunion trotz der Kälte und Gleichgültigkeit, mit welcher ihn viele empfangen. Wie viele empfangen heute die heilige Kommunion in verbrecherischer Weise im Zustand schwerer Sünde, ohne vorher zu beichten! … Jesus bleibt auch dann bei uns, wenn wir uns um ihn nicht kümmern und ihn an die zweite und letzte Stelle setzen … Armes Herz Jesu! Er hatte wahrlich Grund zur heiligen Margareta Maria Alacoque zu sagen: »Schau dieses Herz, das die Menschen so sehr liebte und nichts für sich behielt, um ihnen seine Liebe zu zeigen, bis es sich ganz verzehrt und verausgabt hatte, und doch antwortet der Großteil der Menschen darauf mit Undank, Ehrfurchtslosigkeit und Sakrilegien!« Ist es nur möglich, diese göttliche Klage des Herzens Jesu zu überhören?“ (Aus: Herz Jesu, Herz der Menschen, 2002)

Im Gedenken des Schmerzes, der dem Herzen Jesu unentwegt zugefügt wird, und um den Bitten Jesu nachzukommen, halten wir seit einigen Jahren den Herz-Jesu-Freitag. Vielerorts besteht die Möglichkeit, den Herz-Jesu-Freitag in irgendeiner Form zu begehen. Nützen Sie die Gelegenheiten, sein Herz zu trösten und zu erfreuen, indem Sie sich ihm zuwenden und bei ihm bleiben. Jesus wohnt in jedem Tabernakel und wartet darauf, uns mit seiner Liebe beschenken zu dürfen.