Statue der Gottesmutter
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Ein Weg der Umkehr und des Vertrauens (05.11.2019)

Mit dem 05. November beginnt alljährlich die 33-tägige Andacht, während der man sich Jesus durch Maria in 33 Schritten nähert, um sich erstmalig oder erneut tiefer an ihn zu binden. Entworfen und innigst ans Herz gelegt hat diese Andachtsform der heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort, der wie kein anderer das Wesen der Gottesmutter erfasst hat. Deshalb schlägt er diesen Weg der Umkehr vor, den wir an der Hand der Gottesmutter gehen sollen und der uns auf die Weihe an Jesus durch Maria vorbereitet.

„Herr, ich bin dein Eigentum, dein ist ja mein Leben“, heißt es in einem alten Kirchenlied. Wie sehr es notwendig ist, dass wir auch Marias Eigentum werden, indem wir uns ihrem mütterlichen Herzen durch diese Weihe überantworten, hat Grignion in den folgenden Abschnitten in seinem „Goldenen Buch“ sehr anschaulich erklärt: „Wie die drei Personen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit bei der Menschwerdung und ersten Ankunft des Erlösers die Mitwirkung Mariä in Anspruch nahmen, so wollen sie auch bei dem Erlösungs- und Heiligungswerk der Kirche und besonders bei der bevorstehenden zweiten Ankunft Jesu Christi am Ende der Zeiten die Mithilfe der allerseligsten Jungfrau keineswegs entbehren.“ „Gott der Vater will sich durch Maria bis zum Ende der Zeiten Kinder erzeugen und hat zu ihr die Worte gesprochen: In Jacob inhabita (Eccli 24,13), „nimm Wohnung in Jakob“, d.h. schlage Dein Zelt und Deine Wohnung auf in meinen Kindern, in meinen Auserwählten, die vorgebildet sind durch Jakob, nicht aber in den Kindern des Teufels und den Verworfenen, die in Esau ihr Vorbild besitzen. Wie wir der natürlichen und körperlichen Abstammung nach einen Vater und eine Mutter haben, so haben wir auch in unserer übernatürlichen und geistigen Abstammung einen Vater, nämlich Gott, und eine Mutter, nämlich Maria. Alle wahren Kinder Gottes, alle Auserwählten haben Gott zum Vater und Maria zur Mutter; und wer Maria nicht zur Mutter hat, kann auch Gott nicht zum Vater haben.“

„Gott der Sohn will sich weiter ausgestalten, er will sozusagen täglich durch seine geliebte Mutter in seinen Gliedern Fleisch annehmen, und spricht zu ihr: In Israel haereditare (Eccli 24,13), „in Israel habe Dein Erbe.“ Es ist dies so gemeint, als ob er sagen wollte: Gott, mein Vater, hat mir alle Nationen der Erde, alle Menschen, die guten und bösen, die auserwählten und verworfenen, zum Erbe gegeben; ich werde die einen mit goldenem, die anderen mit eisernem Zepter regieren. Den einen werde ich Vater und Anwalt, den anderen gerechter Rächer, allen aber Richter sein. Du jedoch, geliebte Mutter, sollst zum Erbe und Besitz nur die Auserwählten haben, die vorgebildet sind in Israel; als gute Mutter sollst Du ihnen das Leben geben und sie erziehen, als ihre Gebieterin sollst Du sie führen, leiten und verteidigen.“

„Ein Mensch und ein Mensch ist in ihr geboren“, sagt der Heilige Geist, homo et homo natus est in ea (Ps 86,3). Nach der Erklärung einiger Väter ist der erste Mensch, der in Maria geboren ward, der Gottmensch Jesus Christus; der zweite ist ein bloßer Mensch, aber ein Kind Gottes und Mariä durch Annahme an Kindes Statt. Wenn Jesus Christus, das Haupt der Menschen, in ihr geboren ist, so müssen die Auserwählten als Glieder diese Hauptes notwendiger Weise auch in ihr geboren werden. Denn eine und dieselbe Mutter bringt nicht das Haupt ohne die Glieder zur Welt, noch auch die Glieder ohne das Haupt; andernfalls wäre das eine Missgeburt der Natur. Ebenso ist es in der Ordnung der Gnade; das Haupt und die Glieder werden von derselben Mutter geboren; und wenn ein Glied des mystischen Leibes Jesu Christi, das heißt ein Auserwählter, von einer anderen Mutter geboren würde als von Maria, die das Haupt hervorgebracht hat, so wäre das weder ein Auserwählter, noch ein Glied Jesu Christi, sondern eine Missgeburt in der Ordnung der Gnade.“

„Gott der Heilige Geist will in und durch Maria sich Auserwählte bilden und spricht zu ihr: In electis meis mitte radices (Eccli. 24,13), „lass, meine vielgeliebte Braut, alle Deine Tugenden in meinen Auserwählten Wurzel schlagen, damit sie wachsen von Tugend zu Tugend und von Gnade zu Gnade. Ich habe an Dir, als Du während deines Erdenlebens die erhabensten Tugenden übtest, so großen Gefallen gefunden, dass ich auch jetzt noch wünsche, Dich auf Erden zu finden, ohne dass Du aufhören sollst, im Himmel zu sein. Sei deshalb immer von neuem fruchtbar in meinen Auserwählten. O möchte ich in ihnen mit Wohlgefallen sehen die Früchte Deines unbesiegbaren Glaubens, Deiner tiefen Demut, Deiner Abtötung, Deiner erhabenen Andacht, Deiner glühenden Liebe, Deiner festen Hoffnung, kurz aller Deiner Tugenden! Du bist immer noch meine Braut, ebenso treu, makellos und fruchtbar wie ehedem. Möchte Dein Glaube mir Gläubige, Deine Reinheit mir Jungfrauen, Deine Fruchtbarkeit mir Auserwählte und Tempel schaffen!“

Schon Jesus hat uns darauf hingewiesen, dass wir Tempel Gottes sind. Maria hilft uns dabei durch ihr Vorbild, durch ihr sorgendes Bittgebet und ihr mütterliches Eingreifen. Wer diesen Weg der 33 Schritte ernsthaft geht, wird im geistlichen Leben schnell Fortschritte machen und viele Ganden empfangen. Am Ende des Weges steht die Weihe an Jesus durch Maria. In dem Maße, indem wir uns der Gottesmutter weihen – ihr unser Sein und Tun übergeben – in dem Maße wird sie uns an Jesus weiterreichen, sodass wir unser Ziel – den Himmel – auf sicherstem Wege erreichen können.

Die Weihe an Jesus durch Maria kann in der Vorauer Kapelle am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis öffentlich abgelegt werden.

Das Goldene Buch können Sie hier herunterladen: http://www.gottliebtuns.com/ludwig_maria_de_grignion.htm

Unter: http://www.33schritte.at/material/ finden sie eine vereinfachte Form der Weihevorbereitung und weiter Infos.