Statue der Gottesmutter
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Ende der Barmherzigkeitsnovene (26.04.2014)

In Vorbereitung auf den bevorstehenden Barmherzigkeitssonntag haben wir die Novene zur göttlichen Barmherzigkeit gebetet. Jesus sagte zu Sr. Faustyna: „Je mehr eine Seele vertraut, um so mehr bekommt sie. Seelen die unbegrenzt vertrauen, sind mir eine große Freude, denn in solche Seelen gieße ich alle meine Gnadenschätze. Es freut mich, dass sie viel verlangen, denn es ist mein Wunsch, viel zu geben, und zwar sehr viel. Es betrübt mich dagegen, wenn die Seelen wenig verlangen und ihr Herz verengen.“

Die Barmherzigkeit Gottes bezeichnet sein Wesen und ist Gnadengeschenk für uns gleichermaßen. Seine Barmherzigkeit darf aber nicht missbraucht werden, nach dem Motto: „Ich kann tun und lassen was ich will, Gott ist ohnehin barmherzig!“ Gott lässt Seiner nicht spotten. Auch die Gerechtigkeit hat bei Gott ihren Platz: „Ehe ich als gerechter Richter komme“, kündigt Jesus an, „öffne ich weit  die Tür meiner Barmherzigkeit. Wer durch die Tür der Barmherzigkeit nicht eingehen will, muss durch die Tür meiner Gerechtigkeit.“

Die Gerechtigkeit besteht darin, dass jeder für seine Sünden Genugtuung leisten muss. Wer aber kann vor der Gerechtigkeit Gottes bestehen? Gottes Barmherzigkeit erweist sich darin, dass selbst die größten Sünder, und zwar diese vor allen anderen, das Recht haben, auf den Abgrund seiner Barmherzigkeit zu vertrauen. „Seelen, die sich auf meine Barmherzigkeit berufen, bereiten mir Freude. Solchen Seelen erteile ich mehr Gnaden, als sie sich wünschen. Ich kann nicht strafen, auch wenn es den größten Sünder beträfe; wenn er sich auf mein Erbarmen beruft, rechtfertige ich ihn in meiner unergründlichen und unerforschten Barmherzigkeit.“

Die göttliche Barmherzigkeit tritt uns also in Jesus Christus nicht als großer Beschwichtiger entgegen, der unsere Schuld verharmlost, sondern als barmherziger Erlöser, der selbst am Kreuz durch die sühnende Hingabe seines Lebens der göttlichen Gerechtigkeit Genüge getan. Es wäre äußerst vermessen, zu meinen, die Barmherzigkeit Gottes bestünde darin, die Gefahr der Verdammnis zu leugnen. Die Hölle ist und bleibt eine Wirklichkeit und jeder Mensch lebt auch weiterhin in der Gefahr auf ewig verloren zu gehen. Um dieses Unheil wissend bietet Gott uns seine Barmherzigkeit an, damit wir aus dieser Gefahr errettet werden. „Sowohl der Sünder als auch der Gerechte benötigt meine Barmherzigkeit. Die Bekehrung, wie auch das Ausharren in ihr, ist die Gnade meiner Barmherzigkeit.“, stellt Jesus klar. „Ich wünsche auch“, sagt er, „dass die ganze Welt meine Barmherzigkeit kenne. Ich verlange danach, unermessliche Gnaden jenen Menschen zu schenken, welche auf meine Barmherzigkeit vertrauen. … Aus Meiner Barmherzigkeit schöpft man Gnaden mit nur einem Gefäß – und das ist das Vertrauen. Je mehr eine Seele vertraut, umso mehr bekommt sie.“

Die Gnadenquelle seiner Barmherzigkeit hat nie geschlossen, Tag und Nacht wird uns Zutritt gewährt. Immer dürfen wir kommen, um aus ihr zu schöpfen, ganz besonders aber in der Stunde der Barmherzigkeit (15 Uhr) und an jedem Barmherzigkeitssonntag (2. Ostersonntag), den Jesus sich als Festtag gewünscht hat.