Statue der Gottesmutter
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Ende der Novene zur Verehrung des Kostbaren Blutes (30.06.2010)

Während der vergangenen 9 Tage traf sich täglich um 14.50 Uhr eine Gruppe von Betern - Schwestern und einige Pfarrangehörige - um eine Novene zu beten, mit welcher das Kostbare Blut Jesu Christi verehrt wird. Es war eine segensreiche Zeit, wie viele aus dieser Gebetsgruppe bestätigt haben. Alte und neue Lieder, verschiedene Gebete mit zahlreichen Aufopferungen, ein Rosenkranz zum kostbaren Blut und Betrachtungen ließen die Wichtigkeit dieses Gebetes erkennen, in dessen Zentrum vorrangig nicht eigene, persönliche Anliegen stehen, sondern gemeinsame Anliegen aller Christen.

Da der 1. Juli heuer auf einen Donnerstag fiel und dieser Tag zur besonderen Verehrung der Eucharistie vorgesehen ist, konnten wir durch die Auswahl der Lieder in der Hl. Messe die Verehrung des kostbaren Blutes besonders hervorheben. Die Kirche verehrte zu jeder Zeit das Kostbare Blut Jesu Christi und gedenkt in jeder Eucharistiefeier des für uns geopferten Blutes. Der hl. Paulus schreibt dazu im Brief an die Römer (Röm 3,23-25ab):

"Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank der Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam durch den Glauben. So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch die Vergebung der Sünden." Der Erlösertod Jesu Christi und das für uns vergossene Blut sind die Grundlagen der Vergebung.

Die Kirche feierte das Fest des Kostbaren Blutes lange Zeit am 1. Juli. Es wurde am 1. Juli 1849 von Papst Pius IX. als eigener Festtag in den Römischen Kalender aufgenommen, weil nach flehentlichem Gebet und Verehrung des Kostbaren Blutes Rom von einem Aufstand frei geworden war. Alle Päpste danach förderten die Verehrung des Kostbaren Blutes. Papst Pius XII. bekräftigte die Einführung dieses Festes und schreibt:

Die Frömmigkeit der Gläubigen weiht den Monat Juli dem Kostbaren Blut unseres Herrn Jesus Christus, zu dessen Ehre die Kirche am ersten Tag desselben Monats eine feierliche Liturgie begeht. Im Apostolischen Schreiben „Inde a primis“ approbierte Papst Johannes XXIII. am 30. Juni 1960 die Litanei vom Kostbaren Blut Jesu Christi und erklärt deren Sinn.

Leider wurde dieses Fest nur zehn Jahre später aus dem Römischen Kalender entfernt. Parallel dazu ging - und geht bis heute - immer mehr das Verständis dafür verloren, wieviele Gnaden uns durch das Kostbare Blut Jesu Christi vermittelt werden und zuströmen. Auch der Begriff des Opfers wird nur mehr selten verwendet. Eucharistie ist nicht nur Danksagung, sondern unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers. Obwohl das Fest des Kostbaren Blutes aus dem offiziellen Kalender der Kirche gestrichen wurde, beten wir im Juli jeden Tag nach der Vesper die Litanei vom Kostbaren Blut Jesu Christi. Wir beten auch darum, dass viele Gläubige das Kostbare Blut unseres Herrn Jesus Christus wieder wertschätzen lernen.