Statue der Gottesmutter
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Eröffnung der Seligsprechungsverfahren (04.05.2022)

© CCIM

Mit großer Freude durften wir Schwestern heute an einem historischen Ereignis teilnehmen. Die Seligsprechungsverfahren unserer Gründerin Mutter Barbara Sicharter und unserer in den letzten Kriegstagen verstorbenen Novizin Sr. Maria Krückl wurden heute während einer feierlichen Terz eröffnet. Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschel betonte: „Nachfolge hat etwas mit unserem ganzen Leben und damit auch mit all unseren Lebensbereichen zu tun. … Jene zwei Personen, die uns heute in dieser schlichten Liturgie ihrer Seligsprechungsprozesse vor Augen gestellt werden, machen das meines Erachtens auch deutlich.“

Bezüglich unserer Gründerin Barbara Sicharter hob er hervor, dass sie „in einer schlichten Bitte einer kranken Frau um Aufnahme und Betreuung den Auftrag erkannte, den Armen, Kranken und Alten beizustehen. Aus dieser einfachen Bitte ist etwas bedeutsames für die ganze Gegend hier gewachsen, sodass sich gleichsam der Wunsch von Frau Sicharter, aufzubrechen, um bei Christus zu sein, mehrfach erfüllt hat: in ihrem Sterben, auf das sie sich wohl vorbereitet hat, wie auch in ihrem Werk, das eben deutlich macht, die Hinwendung zu Christus im Sakrament und in der gelebten Liebe zu denen, die seine Zuwendung und damit auch Heilung nötig haben, ist Inhalt dessen, was Nachfolge bedeutet. Barbara Sicharters Gedächtnis ist hier lebhaft bewahrt.“

Bischof Krautwaschl wies darauf hin, dass Christusnachfolge immer schwierig war und Christen „immer wieder verfolgt“ werden „bis ins Heute unserer Tage… Krieg hat sich vor einigen Jahrzehnten auch hier ereignet und war mit ein Grund für den zu frühen Tod ihrer Novizin, die verzweifelt in den letzten Kriegstagen ihr eben erst angetretenes Leben aus den evangelischen Räten vergeblich zu verteidigen suchte und mit ihrem irdischen Leben bezahlt hat. Maria Krückl ist so am kleinen Ostersonntag – wie der weiße Sonntag hier bei uns in der Oststeiermark auch noch da und dort genannt wird – ihren Weg zum Lebendigen gegangen. Wie leuchtend doch auch ein solches Zeugnis für Menschen von heute sein kann. Der Glaube an Christus und ein Leben nach dem Evangelium ist eben alles andere als üblich, und alles andere als leicht. … ein solcher Glaube ist immer auch einer, der ein bewusstes Ja verlangt, das eben ihn als den Herrn und Meister bekennt und dafür das eigene leben gering achtet, weil es ohnedies schon ihm anvertraut ist.“

Der Herr Diözesanbischof lädt uns Schwestern „als heute hier Lebende und alle hier in der Gegend“ dazu ein, „darum zu beten, dass in den kommenden Monaten und Jahren noch mehr das Licht dieser beiden Frauen der Oststeiermark aufstrahlen möge, um uns eine gewisse Klarheit im Heute unserer herausfordernden Nachfolge mitzugeben. Dieser geistliche Weg wird viele ermuntern, sich einzulassen auf das Evangelium und wird - so Gott will - den Weg zur Seligsprechung, den wir heute beginnen, zu einem guten Ende kommen lassen.“

In diesem Gottesdienst in unserer Spitalskapelle wurden auch alle am Seligsprechungsverfahren Mitwirkenden vereidigt. Bischöflicher Delegat ist der Gerichtsvikar der Diözese Graz-Seckau, Dr. Gerhard Hörting. Markus Schöck, Priester der Diözese Graz-Seckau, ist Promotor Justitiae und P. Dr. Anton Witwer SJ wurde als Diözesanpostulator eingesetzt. Die Mitglieder der historischen Kommission sind der Vorauer Propst Bernhard Mayrhofer, der Historiker Norbert Allmer, der Vorauer Stiftsarchivar Stefan Reiter und Sr. Clara Maria Neubauer von den Vorauer Marienschwestern. Weiters wurden auch drei Notare ernannt.

Eine besondere Freude bereitete uns auch, dass Sr. Maria Krückls jüngste Schwester, Frau Rosa Kern, und eine von Sr. Marias Nichten an der Eröffnung des Seligsprechungsprozesses teilnehmen konnten.

Publikationen:

Predigt von Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl

Sonntagsblatt Vorauer Schwestern: Opfer der Gewalt

ORF Seligsprechungsverfahren für zwei Ordensfrauen

kathpress Seligsprechungsverfahren für zwei Ordensfrauen

Ordensgemeinschaften Österreich

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