Statue der Gottesmutter
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Erscheinung des Herrn (06.01.2013)

Dass am 6. Jänner die Heiligen Drei Könige gefeiert werden, ist allein durch die Sternsingeraktion der katholischen Jungschar und Jugend bekannt, die in diesen Tagen unermüdlich durchs Land zogen, um den Besuch der Drei Könige beim Jesuskind im Bewusstsein der Bevölkerung wach zu halten.

Tatsächlich aber greift das heutige Festgeheimnis tiefer. Der umgangssprachlich bekannte Dreikönigstag wird in der Kirche als Hochfest mit dem Namen „Erscheinung des Herrn“ gefeiert und beinhaltet drei große Geheimnisse. Diese werden in der Benedictus-Antiphon zusammengefasst: „Heute wird die Kirche dem himmlischen Bräutigam vermählt: Im Jordan wusch Christus seine Kirche rein von ihren Sünden. Die Weisen eilen mit Geschenken zur königlichen Hochzeit. Wasser wird in Wein verwandelt.“

Noch mitten im Weihnachtskreis werden wir von der Krippe weggeholt, denn im Evangelium hören wir, dass die drei Weisen nicht zum Stall von Bethlehem eilten, sondern zu einem Haus. Matthäus berichtet von diesem Ereignis: „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“

Im Tagesgebet des Dreikönigtages betet der Priester stellvertretend für uns: „Allherrschender Gott, durch den Stern, dem die Weisen gefolgt sind, hast du am heutigen Tag den Heidenvölkern deinen Sohn geoffenbart. Auch wir haben dich schon im Glauben erkannt. Führe uns vom Glauben zur unverhüllten Anschauung deiner Herrlichkeit.“

Bei der Taufe im Jordan offenbarte Gott Vater seinen Sohn ein weiteres Mal: „Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“ (Lk 3,21-22) Damit stellte der Vater unmissverständlich klar, dass Jesus sein Sohn ist und bestätigte damit auch das Plamwort: „Ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, wie den Tau in der Frühe.“ (Ps 110,3)

Auf die Fürsprache, das Vertrauen und den Glauben der Gottesmutter hin wirkte Jesus sein erstes Wunder. „So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.“, lesen wir in Johannes 2,11. Dieses erste Wunder offenbarte ihn als den verheißenen Messias.

Der Stern von Bethlehem zeigte das Eintreten des Sohnes Gottes in diese Welt an. Wie dem geschaffenen Stern die Könige folgten, um zum wahren Licht zu finden, so dürfen wir in dem Kind ebenso das Licht der Welt erkennen und ihm folgen. Jesaja sprach in seiner Prophezeiung die Worte des Vaters aus: „Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht. (Jes 49,6) Diesen Auftrag hat Jesus angenommen, um uns zu erlösen. Wenn wir die Evangelien betrachten, werden wir feststellen, dass uns aus allen Ecken und Ritzen sein Licht und seine Herrlichkeit aufleuchten.

Heute ist es der Heilige Geist, der uns Christus offenbart. Bitten wir ihn darum und rufen wir zu ihm: „Zeige uns Jesus!“ Und lieben wir einander, um die Erscheinung des Herrn in der Welt sichtbar zu machen, um viele auf dem Weg zur unverhüllten Anschauung Gottes mitzunehmen.