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Fasching – Jubel, Trubel, Heiterkeit … (26.02.2014)

„Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufangen.“ So lautet der weise Ratschlag des heiligen Augustinus. Bevor wir uns in der bevorstehenden Fastenzeit wieder eingehender mit dem Leiden Christi beschäftigen und verbinden, lädt uns der Fasching nochmals kräftig zum fröhlichen Treiben ein. „Ein Mensch, der nicht mehr genießt, wird ungenießbar“, besagt ein vielzitiertes Sprichwort. In der Tat ist „ein trauriger Heiliger, ein trauriger Heiliger“. Dass es auch ganz anders geht, stellten große Heilige wie Phillip Neri oder Don Bosco unter Beweis.

Der Humor darf im Leben eines Christen nicht fehlen, das belegt auch die Bibel an unzähligen Stellen. Salomon hat festgestellt, dass „ein fröhliches Herz dem Leib wohl tut, während ein bedrücktes Gemüt die Glieder verdorren lässt.“ (Spr 17,22) In heiterer Weise bringt er in seinen gesammelten Sprüchen viele Wahrheiten humorvoll auf den Punkt.

So wird im Buch der Sprüche mit Vorliebe der an Faulheit leidende Mensch aufs Korn genommen: „Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn, denn sein Mund treibt ihn an.“ (Spr 16,26) „Faulheit versenkt in Schlaf, ein träger Mensch muss hungern.“ (Spr 19,15) „Greift der Faule mit der Hand in die Schüssel, bringt er sie nicht einmal zum Mund zurück.“ (Spr 19,24) „Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen, mitten auf der Straße käme ich ums Leben.“ (Spr 22,13) „Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule in seinem Bett.“ (Spr 26,14) Emil Gött weist in diesem Zusammenhang die christliche Seele darauf hin: „Wo die Nächstenliebe nur darin besteht, nichts Böses zu tun, da ist sie von der Faulheit kaum zu unterscheiden.“

Salomon kreidet aber auch mit drastischen Vergleichen das Gezänke der Frauen an: „Besser in einer Ecke des Daches wohnen als eine zänkische Frau im gemeinsamen Haus.“, lesen wir in Sprüche 20,9. „Ein ständig tropfendes Dach in der Regenzeit und eine zänkische Frau gleichen einander.“ (Spr 27,15)

Im Kapitel 23 fragt Salomon: „Wer hat Ach? Wer hat Weh? Wer Gezänk? Wer Klage? Wer hat Wunden wegen nichts? Wer trübe Augen? Jene, die bis in die Nacht beim Wein sitzen, die kommen, um den Mischwein zu probieren. Schau nicht nach dem Wein, wie er rötlich schimmert, wie er funkelt im Becher: Er trinkt sich so leicht! Zuletzt beißt er wie eine Schlange, verspritzt Gift gleich einer Viper. Deine Augen sehen seltsame Dinge, dein Herz redet wirres Zeug. Du bist wie einer, der auf hoher See schläft, der einschläft über dem Steuer des Schiffes.“

Wenn wir feiern und fröhlich sind, so dürfen wir Sitte und Anstand nicht vergessen, um uns selbst nicht zu versündigen und anderen keinen Anstoß zu geben. Viele Leute wollen heute nicht christlich leben, wissen aber ganz genau, was ein Christ tun oder nicht tun darf – und vergessen dabei, dass auch sie durch die Taufe Christen sind, die zu einem tugendsamen, heiligmäßigen Leben berufen sind. Das schließt Frohsinn und Heiterkeit nicht aus – im Gegenteil, wer echte christliche Gemeinschaft erlebt hat, der weiß, wie herzerfrischend Menschen lachen können, die ein reines, in Gott verankertes Herz haben. „Mein Leben ist ein Fest geworden, seitdem ich fest geworden bin in Gott.“, lautet einer der von Arno Backhaus gesammelten Sprüche in seinem empfehlenswerten Buch „Woran starb das Tote Meer? Widersprüchliches zum Lach[denk]en“. Dort findet man auch die Aufforderung: „Wir Christen sollten es ernster meinen mit der Fröhlichkeit.“, denn „ob man das Leben lachend oder weinend verbringt, es ist die gleiche Lebensspanne.“

Maskenbälle können eine Möglichkeit sein, um einmal etwas ausgelassener als sonst zu sein. Vielleicht auch, weil wir uns hinter den Masken verbergen können oder mal in eine Rolle schlüpfen dürfen, um die zu sein, die wir möglicherweise gerne wären. Bald ist auch der Fasching vorüber und damit sollte auch die Zeit der Masken vorbei sein. „Satan sagt, lass die Maske nicht fallen, du verlierst dein Gesicht. Gott sagt, lass die Maske fallen, du hast mein Gesicht.“ (Backhaus)

Wir dürfen sein, wie wir sind, denn wir wurden als Abbilder Gottes geschaffen. Das heißt: Wir sind auf jeden Fall schön, denn Gott ist Schönheit und Herrlichkeit. Wir sind liebenswürdig und liebesfähig, denn Gott ist die Liebe. Wir brauchen uns nicht hinter Masken verstecken, nicht hinter Make-up, nicht hinter aufgesetztem Gehabe – wir sind schön und gut, so wie wir sind. Und eines sollten wir ebenfalls nicht vergessen: „Gott spielt in unserem Leben keine Rolle – er ist der Regisseur!“ (Vgl. Backhaus)