Statue der Gottesmutter
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Fest Kreuzerhöhung (14.09.2015)

In der Musik erhöht das Kreuz als Vorzeichen die Note. Christus ist das Vorzeichen, welches das schmachvolle Kreuz zum Segenszeichen erhöhte. Bereits im zweiten Jahrhundert begannen sich die Christen mit dem Kreuzzeichen zu segnen.

„Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung!“

bekennen die Gläubigen bis heute in dem bekannten Ruf.

Der historische Ursprung des Festes Kreuzerhöhung liegt in der öffentlichen Verehrung des durch die heilige Helena wieder aufgefundenen Kreuzesholzes, das am 14. September 335, einen Tag nach der Weihe der Konstantinischen Basilika über dem Heiligen Grab zu Jerusalem, feierlich den Gläubigen gezeigt und somit „erhöht“ wurde.

Im Tagesevangelium wird verkündet: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3,16) Und „dieses heilige Opfer hat auf dem Altar des Kreuzes die Sünde der ganzen Welt hinweggenommen. Es mache auch uns rein von aller Schuld“, betet der Priester im Gabengebet. Jesu Aufforderung: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Mt 16,24), sollte in jedem die Frage aufwerfen: „Wie weit darf ich mich Jünger Jesu nennen?“ Im Jubel (Einzug in Jerusalem) und mit vollem Bauch (Brotvermehrung) bleibt der Mensch gerne bei Gott, aber das macht ihn noch nicht zu seinem Jünger, sondern nur zu einem Nach- und Mitläufer.

Der Jünger Jesu erweist sich erst im Kreuztragen als wahrer Christ. Das Kreuz hat viele Gesichter und ist mal leichter oder schwerer zu tragen. Das Schlüsselwort für die rechte Kreuzesnachfolge ist der Gehorsam, denn

„Jesus erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.“(Phil 2,8)

So schildert Paulus die Haltung Jesu. Jesus suchte sich kein selbstgewähltes Opfer, sondern suchte einzig den Willen des Vaters zu erfüllen. Er wies darauf hin, dass wir dann, wenn er erhöht wurde, erkennen werden, dass er nichts im eigenen Namen getan hat, sondern nur das sagte, was ihn der Vater gelehrt hatte. (Vgl.8,28) Dem fügte er hinzu: „Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.“ (Vgl.8,29)

Wer Jesus nachfolgen will, muss deshalb von dem aufrichtigen Wunsch beseelt sein, immer den Willen Gottes tun zu wollen. Diesen zu erkennen, erfordert viel Gebet, lebhaftes Zwiegespräch mit Gott selbst. Gottesbeziehung funktioniert nicht auf Knopfdruck, sie muss erlernt und gepflegt werden. Nur dann gelingt es uns, auch in schweren Stunden an Gott festzuhalten und in der Liebe zu bleiben wie Jesus, der selbst am Kreuz noch für seine Peiniger betete und letztendlich seinen Geist dem Vater im Himmel überantwortete.