Statue der Gottesmutter
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Fest Maria Geburt (08.09.2015)

„Wie ein Stern den anderen an Helligkeit übertrifft, so übertrifft die Geburt der allerseligsten Jungfrau die Geburt aller Heiligen, denn bereits im Schoß ihrer Mutter wurde sie mit der heiligmachenden Gnade ausgestattet.“, verkündete der Kirchenlehrer Antonius von Padua.

Ein altbekanntes Sprichwort sagt: „Gut Ding braucht Weile.“ Dieses Wort kann man in einem gewissen Sinn auch auf die Geburt der Jungfrau Maria übertragen. Lange Zeit haben Joachim und Anna auf dieses auserwählte Kind warten müssen. Anna galt als unfruchtbar, als sie in hohem Alter ein Kind empfing. Jenes Kind, das später als „Morgenröte des Heils“ und  als „Zeichen der Hoffnung“ verehrt werden wird.

Johannes von Damaskus sagte: „Du glückliches Paar Joachim und Anna, die ganze Schöpfung ist euch verpflichtet. Denn durch euch hat sie dem Schöpfer das vorzüglichste aller Geschenke zugeführt, die heilige Mutter, die allein ihres Schöpfers würdig war.“ Für Joachim und Anna wurde das Unmögliche möglich – und das in zweifacher Weise: In natürlicher und übernatürlicher Art. Anna war nach so großem Leid die Freude geschenkt worden, die Gottesgebärerin zu gebären und wurde damit zur Großmutter des Jesuskindes. Eine Ehre, die ihr wohl erst in der Ewigkeit bewusst wurde. Für die Welt, für die gesamte Menschheit, bedeutet die Geburt der Unbefleckten Jungfrau den Anbruch des Heils, denn sie wird den Sohn Gottes aufnehmen, um der Welt den Erlöser zu schenken.

Darum wird Maria auch die Morgenröte des Heils genannt. Sie ging wie das Licht der Sonne der wahren Sonne beim Anbrechen des ewigen Tages voraus. Sie verkündet sein Kommen – damals wie heute. In ihr, der Frau mit der Sonne umkleidet, leuchtet schon der Erlöser auf, der an Maria bereits vor ihrer Empfängnis die Frucht der Erlösung wirksam werden hat lassen. An ihrem Geburtsfest begrüßen wir Maria mit den Worten von Angelus Silesius:

„Sei gegrüßt, du Frau der Welt, Königin im Himmelszelt, reinste Jungfrau der Jungfrauen, Morgenstern, auf den wir schauen. Sei gegrüßt du göttlich Licht, voller Gnad, schön zugericht, komm zu Hilf dem Erdenkreis, du, o aller Frauen Preis.“