Statue der Gottesmutter
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Fest Verklärung des Herrn (06.08.2015)

Verklärung des Herrn – bei diesem Erlebnis gewinnen die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes, ganz schnell an Klarheit. Das Rätsel um den Meister ist gelöst. Es tritt nun unzweifelhaft zutage, dass er der Messias ist. Jesus verbirgt seine kommende und göttliche Herrlichkeit für eine kleine Weile nicht mehr vor ihnen.

Die Apostel sehen, was einmal offenbar werden soll. Sie sehen, vielleicht mehr ungläubig als gläubig, was sich gerade vor ihren Augen ereignet. Wieviele Situationen gibt es in unserem Leben, wo wir uns ein solches „Taborerlebnis“ wünschen würden. Oft gelangt der Mensch in seinem Leben an einen Punkt, an dem er nicht weiß, wo es weitergeht, nicht weiß, wo die Wahrheit liegt, was zu tun ist. Wir wünschen uns Klarheit im Leben, denn dann ist alles einfach – und klar.

Manchmal erlebt man solche Momente, man erkennt oder meint zu erkennen, man möchte solche Momente festhalten und stammelt mit Petrus: „Herr, lass uns drei Hütten bauen.“ Herr, bleib, denn wenn du da bist, dann ist alles einfach. Aber haben die drei Apostel wirklich verstanden, was die Verklärung ihres Meisters für sie, wie auch für die gesamte Menschheit, bedeutet? Zu groß ist das Handeln Gottes, als dass der menschliche Geist es gleich erfassen könnte. Zu schnell wähnt sich der Mensch schon am Ziel angekommen und möchte bleiben. Aber Tabor ist eine Gnade, um das, was kommt, tragen zu können: das Kreuz. Gott gibt jedem Menschen solche Gnaden und Erfahrungen, die ihm helfen, den ganz persönlichen Kreuzweg zu gehen. Gott gibt uns mit dem Geschehnis der Verklärung ein Ziel vor Augen: der Mensch bleibt nicht in seiner Schwachheit und Begrenztheit. In Christus werden auch wir einmal verklärt werden. Aber der Weg auf den ewigen Tabor, der Weg in den Himmel, führt über Golgotha, führt über das Kreuz.

Festtage mit ihren Geheimnissen geben uns oftmals einen guten Anlass, um über erhaltene Gnaden nachzudenken, und diese dankbar vor Gott hinzubringen. Tabor – das ist überall dort, wo wir Christus begegnen dürfen, wo der Himmel einen kleinen Lichtstrahl in unser Leben bringt, wo wir das Aufleuchten der Ewigkeit in unserem Leben wehrnehmen können. Das Ereignis vom Tabor ist die große Hoffnung unseres Lebens. Jesu Verklärung führt uns zur Hoffnung, dass wir einmal dort sein werden, wo auch er ist (vgl. Joh 14,3), nämlich beim Vater im Himmel. Dort brauchen wir keine vergänglichen Hütten mehr, dort haben wir dann eine Wohnung im Haus des Vaters. (Vgl. Joh 14,2ff)