Statue der Gottesmutter
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Festgottesdienst zum Patrozinium (08.12.2013)

Der Höhepunkt unseres Patroziniums ist der Festgottesdienst, dem dieses Jahr Propst Gerhard Rechberger aus dem benachbarten Stift Vorau vorstand. Der Schwesternchor sorgte mit der „Missa brevis in F-Dur“ von Valentin Rathgeber (1682-1750) für die musikalische Gestaltung der Festmesse.

In der Predigt ging Propst Gerhard auf das heutige Festgeheimnis und die Darstellung der Unbefleckten Empfängnis an unserer Altarwand ein, das zeigt, wie Maria den Fuß auf den Kopf der Schlange hält. „Diese Darstellung will uns sagen, dass Maria mitgeholfen hat, das Böse zu überwinden. So wurde Maria für uns ein Zeichen der Hoffnung und eine Quelle des Trostes. Sie ist Urbild jedes Menschen und Urbild der Kirche.“, stellte Propst Gerhard fest.

Die Geschichte der Menschheit ist „trotz Unheil und Sünde“ eine „Heilsgeschichte“, denn obwohl der Mensch sich „durch den Ungehorsam das Paradies verspielt“ hatte, ist „der rote Faden der Liebe Gottes nicht abgerissen, Gott schenkt einen Neubeginn. Er sorgt sich um die Menschen: macht ihnen Röcke aus Fellen. Das ist – in allem Unheilsein – der Beginn der Heilsgeschichte.“, schilderte er Gottes Reaktion auf den Sündenfall des Menschen. Erst durch Christus wird diese Heilsgeschichte eine „unüberbietbare Wirklichkeit“, denn in Christus begegnet uns „ein Gott der Geduld und des Trostes“, der uns zugleich den Auftrag brachte: „Darum nehmt einander an, wie Christus uns angenommen hat.“ Diesen Auftrag bezeichnete der Propst als „Gabe und Aufgabe“ gleichermaßen. Dass der Mensch für diese Heilsgeschichte empfänglich ist, können wir in Maria erkennen, die „uns dafür ein Vorbild und Zeichen“ ist.

Erläuternd führte er diesen Gedanken aus: „Maria ist frei von allem, was sich dem Fließen des göttlichen Lebens in den Weg stellen könnte. Sie ist ganz offen für das, was Gott mit ihr vorhat. Das ist ein Geschenk für sie, das sie aber zugleich erschreckt. Der Engel sagt zu ihr: »Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mir dir. Fürchte dich nicht. … Du hast bei Gott Gnade gefunden.« Und das sagt er zu ihr – stellvertretend für alle Menschen. Gottes Liebe will Mensch werden, will Hand und Fuß bekommen, Fleisch und Blut werden, durch jeden Menschen, der offen ist für den Anruf Gottes, der empfänglich ist für die Heilsgeschichte Gottes.

Beispiele für dieses Mitwirken am Heil sind die Vorauer Marienschwestern mit ihrem Krankenhaus, oder der kürzlich verstorbene Nelson Mandela, der in seinem Kampf für die Gleichberechtigung und Freiheit der schwarzen Bevölkerung bereit war, 27. Jahre im Gefängnis zu sein. Es ist Advent – Ankunft des Herrn: Öffnen wir uns für das Kommen Gottes!“