Statue der Gottesmutter
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Fronleichnam (19.06.2014)

Der 60. Tag nach dem Ostersonntag steht ganz im Zeichen der Verehrung des Allerheiligsten Altarsakramentes. Es ist neben dem Gründonnerstag der eucharistische Tag im Jahreskreis. Die Festlegung der Feier des Hochfestes des Leibes und Blutes Christi auf einen Donnerstag will uns an die Einsetzung der Eucharistie am Gründonnerstag erinnern, an dem sich Jesus beim letzten Abendmahl zum ersten Mal in den Gestalten von Brot und Wein an seine Jünger verschenkte.

In jeder heiligen Messe steigt Christus auf den Altar herab und schenkt uns seinen Leib und sein Blut. Auf diese Weise kann der Sohn Gottes mitten unter uns gegenwärtig sein. „Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir. Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier. Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.“, betete der heilige Thomas von Aquin voller Inbrunst.

In der Tat stehen wir in der konsekrierten Hostie dem vielleicht größten Geheimnis gegenüber, einem Mysterium, in dem sich „Augen, Mund und Hände täuschen“ (ebd.). Es ist allein des „Wortes Botschaft“, die uns den im Brot verborgenen Christus offenbart.

Nicht mit dem Verstand, sondern nur mit einem gläubigen Herzen können wir dieses Mysterium der sich verschenkenden Liebe Gottes erfassen. Gott will mitten unter uns sein. Das bezeugen wir vor aller Welt, wenn wir an der Fronleichnamsprozession teilnehmen. Dankbar dürfen wir dabei betrachten, dass Gott sein Volk auf dem Weg ins verheißene Land, ins ewige Paradies, begleitet. Die Verheißung des Auferstandenen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20) sehen wir in seiner eucharistischen Gegenwart erfüllt. Jesus ist da, er ruft uns im heiligen Messopfer zur Kommunion (sofern wir keine schwere Sünde haben), um mit uns eins zu werden, Gemeinschaft zu haben in inniger Vertrautheit. Er wartet im Tabernakel auf uns, um uns reich zu beschenken, zu trösten.

Sr. Elvira, die Gründerin der Gemeinschaft Cenacolo, schrieb 2013 über ihre Erfahrungen mit der Eucharistie: „Die Eucharistie lässt dich tief in deine Geschichte und die von jenen, die um dich sind, hineingehen.“ Bei Jesus finden wir alles, was wir zu unserer Heiligung brauchen: Gotteserkenntnis, Selbsterkenntnis und die Erkenntnis des Nächsten. „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht.“ (Ps 36,10) Es ist Christus, die „Sonne der Gerechtigkeit“, die in unser Leben hereinbricht, um unser Dunkel zu erhellen und uns zu Kindern des Lichtes zu machen. Gönnen wir uns diese Sonnenstunden an der Quelle des Lebens, die wir niemals ausschöpfen können. Jede Zeit der Anbetung ist ein einzigartiges Erlebnis, weil Gott mit uns in eine lebendige Beziehung tritt. „Wenn du wirklich in der Liebe wachsen willst, kehre zurück zur Eucharistie, kehre zurück zur Anbetung. … Euer Leben muss gewoben werden um die Eucharistie... richtet eure Augen auf ihn, der das Licht ist; bringt eure Herzen ganz nahe zu seinem göttlichen Herzen; bittet ihn um die Gnade, ihn zu erkennen, um die Liebe, ihn zu lieben, um den Mut, ihm zu dienen. Sucht ihn sehnsüchtig.” (Mutter Teresa)