Statue der Gottesmutter
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FRONLEICHNAM, Hochfest des Leibes und Blutes Christi (03.06.2010)

Wie an jedem Feiertag  hatten wir um 6 Uhr die Heilige Messe. Eine größere Anzahl von Schwestern machte sich nach dem Frühstück auf den Weg ins Stift. Sie feierten die festliche Pfarrmesse mit und gaben anschließend bei der Prozession dem Herrn im Allerheiligsten betend und singend ihr Geleit.

Die Fronleichnamsprozession von Vorau, ausgehend vom Stift, führte auch in diesem Jahr  über die Lindenallee und eine Zufahrtsstraße zum Marienkrankenhaus, wo sich nach altem Brauch der zweite Altar befand. Heuer war er jedoch wegen der Generalsanierung nicht beim Schwesternkreuz aufgestellt, sondern vor dem Marienkrankenhaus, beim Eingang zur Physiotherapie. Nach dem Eintreffen der Prozession, in der viele Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche mitgingen, streuten die Mädchen Blüten auf die grüne Wiese vor dem Altar, sodass ein bunter Blütenteppich entstand. Die Monstranz wurde auf den mit Blumen geschmückten Altar zur Verehrung gestellt. Beim Altar hatten sich wegen des kalten Wetters jene Schwestern versammelt, die nicht mitgehen konnten.

Im Aufenthaltsraum des Krankenhauses versammelten sich Patienten und Mitarbeiter, um Jesus die Ehre zu erweisen. Der Chor sang den Psalm „Der Herr ist mein Hirte“. Nach einleitenden Gebeten las Herr Pfarrer Mag. Lukas Zingl  das Evangelium vor, Schwester Oberin sprach die Fürbitten. Anschließend gab es einen feierlichen, eucharistischen Segen für den Ort und alle Bewohner sowie mit einer Bitte um Gedeihen der Feldfrüchte. Danach zog die Prozession unter den festlichen Klängen der Marktmusikkapelle weiter zur nächsten Station. An diesem Tag war das Wetter nicht so unfreundlich, wie sonst. Man konnte das Gefühl bekommen, dass das  „Vorübergehen des Herrn“ die ganze Schöpfung in Ehrfurcht still werden ließ.

Die Ehrfurcht vor der Eucharistie geht heute leider vielen Menschen verloren. Bischof Kapellari wies in einer Predigt darauf hin, dass auch in den Kirchen vor und nach der Hl. Messe die ständige Anwesenheit unseres Herrn Jesus Christus im Tabernakel oft vergessen wird und lautstarke Gespräche geführt werden. Vielleicht ist es gut, wenn wir uns vor Augen halten, dass Jesus seinen Leib für uns hingegeben hat, um uns zu erlösen und den Weg zum Himmel zu öffnen. Damit wir dieses Ziel erreichen können, schenkt er uns sich selbst in der Heiligen Kommunion. Es gibt nichts Größeres als diese Liebe. Dankbarkeit, Ehrfurcht und Liebe wollen auch wir dem Herrn schenken. Die Kirche feiert Fronleichnam, um dem Herrn Dank zu sagen für das Geschenk der Eucharistie, um Zeugnis zu geben für seine Liebe und um Jesus der Welt zu zeigen, IHN von dem unser Heil kommt. Verhalten wir uns ehrfürchtig in seiner Gegenwart. Bereiten wir ihm neu unser Herz. Nehmen wir ihn mit aller Liebe, zu der wir fähig sind, in der verwandelten Hostie auf, und begegnen wir ihm mit tiefer Ehrfurcht.