Statue der Gottesmutter
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Gebetsnachmittag am Barmherzigkeitssonntag (27.04.2014)

Jesus „du bist erfüllt von der brennenden Sehnsucht, geliebt zu werden, und wer sich auf die Gefühle deines Herzens einstellt, wird lernen, zum Erbauer der neuen Zivilisation der Liebe zu werden. Ein einfacher Akt der Selbsthingabe reicht aus, um die Barrieren der Dunkelheit und Traurigkeit, des Zweifels und der Verzweiflung niederzureißen. Die Strahlen der göttlichen Barmherzigkeit schenken in besonderer Weise all jenen wieder Hoffnung, die sich von der Last der Sünde erdrückt fühlen.“

Von der Last der Sünde konnten sich die Gläubigen, die am heutigen Gebetsnachmittag zu Ehren der göttlichen Barmherzigkeit teilnahmen, bei einer guten Beichte befreien. Diese ist eine der Bedingungen, um den an dieses Fest gebundenen vollkommenen Ablass gewinnen zu können. Diesen Ablass hat der heute heilggesprochene Papst Johannes Paul II., als Zeichen seiner großen Wertschätzung der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit, gewährt.

Für den vollkommenen Ablass gelten zudem die drei üblichen Bedingungen: sakramentale Beichte, eucharistische Kommunion, Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters. Johannes Paul II. sagte bei der Heiligsprechung von Sr. Faustyna Kowalska (30.04.2000): „Die göttliche Barmherzigkeit erreicht die Menschen durch das Herz des gekreuzigten Christus. … Diese Barmherzigkeit gießt Christus über die Menschheit durch die Sendung des Heiligen Geistes aus, der in der Dreifaltigkeit die »Person der Liebe« darstellt. Und ist denn nicht die Barmherzigkeit ein »anderer Name« für die Liebe (Dives in misericordia, 7), verstanden im Hinblick auf ihre tiefste und zärtlichste Seite, auf ihre Eigenschaft, sich um jedwede Not zu sorgen, und insbesondere in ihrer grenzenlosen Fähigkeit zur Vergebung? … Seine Botschaft der Barmherzigkeit erreicht uns weiterhin durch die Geste seiner zum leidenden Menschen hin ausgestreckten Hände. So hat ihn Schwester Faustyna gesehen und ihn den Menschen aller Kontinente verkündet.“

Mit Sr. Faustyna, der Sekretärin der göttlichen Barmherzigkeit, und mit dem polnischen Papst Johannes Paul II., der seine Landsmännin im Jahr 2000 heiliggesprochen hat, geht die Botschaft von der barmherzigen Liebe von Polen aus in die ganze Welt hinaus. Eine Polin hat die Botschaft empfangen und ein Pole hat diese als Stellvertreter Christi bestätigt und noch mehr, er ist den Bitten Jesu nachgekommen. Diesen beiden Heiligen verdanken wir dieses kirchliche Fest, das Jesus mit so großen Gnaden bedacht hat. Johannes Paul II. wies bei der Einführung des Barmherzigkeitssonntags darauf hin, dass die Barmherzigkeit nicht nur verehrt werden soll, sondern sich auch in unserem Leben auswirken soll, auch wenn es manchmal schwierig ist: „Es ist nämlich nicht leicht, mit einer tiefen Liebe zu lieben, die in der wahrhaftigen Gabe der eigenen Person besteht. Diese Liebe erlernt man allein in der Schule Gottes, durch die Wärme seiner Liebe. Indem wir unseren Blick zu ihm hinwenden und uns auf sein Vaterherz hin ausrichten, werden wir befähigt, mit anderen Augen auf die Brüder zu schauen, in einer Haltung der Selbstlosigkeit und der Anteilnahme, der Großherzigkeit und Vergebung. All dies ist Barmherzigkeit.“ (30.04.2000)

Gekrönt wird die barmherzige Liebe durch die Vergebung. Das stellte Thomas von Aquin fest: „Es gibt keine größere Barmherzigkeit, als dem Beleidiger zu verzeihen!“ Am Barmherzigkeitsonntag 2001 verkündete Johannes Paul II.: „Sein »Heiliges Herz« hat den Menschen alles gegeben: Erlösung, Heil, Heiligung. … Durch das Geheimnis dieses verwundeten Herzens hört der erquickende Strom der barmherzigen Liebe Gottes nicht auf, sich auch über die Männer und Frauen unseres Zeitalters zu ergießen. Wer sich nach echtem und dauerhaftem Glück sehnt, kann nur hierin dessen Geheimnis finden.“ (22.04.2001)