Statue der Gottesmutter
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Gedächtnis der Schmerzen Mariens (15.09.2012)

Stand gestern das Kreuz Christi im Mittelpunkt unserer Betrachtung, so ist heute das Mitleiden Mariens Gegenstand des heutigen Gedenktages. Durch ihr Mitleiden wurde Maria zur Miterlöserin. „Die schmerzhafte Mutter sollst du niemals vergessen.“, sagt uns P. Pio und er fordert uns auf: „Ihre Schmerzen sollen immer in dein Herz eingegraben sein und es in Liebe zu ihr und zu ihrem Sohn entflammen!“

Maria, die Mater Dolorosa, stand tapfer und aufrecht unter dem Kreuz ihres Kindes. Ihre Mutterliebe war ihrem Sohn Trost, ihr Gebet wurde ihm zur Kraft. Maria, die Mutter unter dem Kreuz, begleitet auch uns auf unserem Kreuzweg und steht unter unserem Kreuz. P. Pio, der das Leiden Christi an seinem eigenen Leib erlebte und durchlitt, weiß wovon er spricht, wenn es ums Leiden geht. Deshalb rät er uns: „Die Jungfrau Maria sei eure Zuflucht und euer Trost in den traurigen Stunden des Lebens.“

Maria hat alle Leiden und Kreuze ihres Lebens mutig und demütig getragen. „Mir geschehe nach deinem Wort“ (Lk 1,38), sagte die Jungfrau Maria. Diesem Wort ist sie immer treu geblieben. Es kann auch uns zum Leitwort werden, besonders in den Stunden großen Schmerzes.

Der heilige Pfarrer von Ars weist uns darauf hin, dass es „ zwei Arten zu leiden“ gibt, man kann „leiden, indem man liebt, und leiden, ohne dass man liebt. Die Heiligen haben alle mit Geduld, Freude und Ausdauer gelitten, weil sie liebten.“ Dies gilt in besonderem Ausmaß für Maria. In ihrem Herzen hatte nur Liebe Platz, Liebe die sich ganz und vollkommen Gott und den Menschen hingegeben hat. „Das Herz dieser guten Mutter besteht nur aus Liebe und Barmherzigkeit“, stellte Johannes Vianney fest.

So vollkommen wie Maria geliebt hat, so vollkommen war deshalb auch ihr Leiden, das nicht nur die Kreuzigung ihres Sohnes umfasste, sondern sich auf die vielen schmerzvollen Situationen ihres Lebens erstreckte. Am bekanntesten sind die sieben Schmerzen Mariens, derer wir hauptsächlich in der Fastenzeit gedenken. „Die Schmerzen Mariens umfassen aber auch die Entfremdung von ihrem unbegreiflichen Sohn. Schon der Zwölfjährige trennt sich nach dem Bericht des Lukasevangeliums in Jerusalem von seinen Eltern, um im Tempel, dem Haus seines Vaters zu bleiben (Lk 2,41ff). Bei der Hochzeit zu Kana stößt Jesus Maria brüsk zurück, als sie ihn auf den Weinmangel aufmerksam macht (Joh 2). Und als sie mit mehreren Familienangehörigen nach ihm fragt, während er öffentlich lehrt und heilt, lässt er keine andere Familienzugehörigkeit gelten als die durch den Gehorsam gegen Gottes Willen vermittelte (Lk 8,19-21).“ (Wikipedia)

In ihrem heroischen Tragen und Aufopfern ihrer Schmerzen ist uns Maria zum großen Vorbild geworden und durch ihr Leiden wurde sie uns zur Hilfe und Stütze in unseren Betrübnissen. „Halte dich immer näher an die himmlische Mutter“, fordert uns P. Pio auf, „denn sie ist der Ozean, auf dem man zu den Ufern des ewigen Glanzes im Königreich der Morgenröte kommt.“

Auf dem Weg zu diesen Ufern werden auch des Öfteren schwere Tage oder Zeiten über uns hereinbrechen, in denen wir möglicherweise versucht sind zu meinen, dass Gott uns durch das Kreuz völlig niedergeschmettert hat.

Hier kommt uns der heilige Philipp Neri mit seinem wundervollen Humor zu Hilfe, um in unsere Schwarzmalerei einen kleine Farbklecks zu setzen: „Gott schlägt niemanden ganz und gar zu Boden, er lässt jedem noch einen Knochen zum Nagen.“ Und weil Gott immer gütig ist, dürfen wir darauf vertrauen, dass der Knochen nicht zu klein ist. Es bleibt nur die Frage, ob wir demütig genug sind, den Knochen anzunehmen?