Statue der Gottesmutter
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Gnadenbild des Barmherzigen Jesus (06.04.2015)

Im vergangenen Jahr haben wir ein Bild des Barmherzigen Jesus direkt aus dem Gnadenort in Krakau bekommen, worüber wir uns sehr freuen. Dieses Bild, von Jesus über Sr. Faustyna Kowalska selbst in Auftrag gegeben, hat eine längere Entstehungsgeschichte. Das können sie im Artikel hier nachlesen.

Jesus, ich vertraue auf Dich!

Als Botin der göttlichen Barmherzigkeit lebte Sr. Faustyna durch und mit Jesus im Bemühen, die ihr anvertraute Botschaft über die göttliche Barmherzigkeit zu verbreiten. Eine der Aufgaben, die Jesus ihr gestellt hatte, war das Malen eines Bildes von ihm, so wie sie ihn gesehen hatte. Im Tagebuch der Heiligen findet sich zu diesem Ereignis folgende Aufzeichnung:

„Am Abend, als ich in der Zelle war erblickte ich Jesus, den Herrn, in einem weißen Gewand. Eine Hand war zum Segnen erhoben, die andere berührte das Gewand auf der Brust. Von der Öffnung des Gewandes an der Brust gingen zwei große Strahlen aus, ein roter und ein blasser. (…) Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: »Male ein Bild, nach dem, was du siehst, mit der Unterschrift: Jesus, ich vertraue auf Dich! Ich wünsche, dass dieses Bild verehrt wird, zuerst in eurer Kapelle, dann auf der ganzen Welt.«“ (TB 47)

Ihr Beichtvater missverstand sie und meinte, sie solle ein Bild von Jesus in ihrer Seele malen. Aber der Himmel führte Regie. Während sie vom Beichtstuhl wegging, griff Jesus erklärend ein: „In deiner Seele besteht mein Bild. (…) Ich wünsche, dass das Bild, welches du mit dem Pinsel malen wirst, am ersten Sonntag nach Ostern feierlich geweiht wird. Dieser Sonntag soll das Fest der Barmherzigkeit sein.“ (TB 49) Nun bestand kein Zweifel mehr:

Jesus wünschte ein Gemälde wie oben beschrieben. Selbst mit dieser Begabung nicht begnadet, ließ sie nach einem missglückten Versuch, durch Vermittlung ihres Beichtvaters, bei dem Maler Eugeniusz Kazimirowski ein Bild nach ihren Vorgaben erstellen. Das angefertigte Gemälde entsprach natürlich nicht dem Geschauten – Jesus war auf dem Bildnis nicht so schön, wie er in Wirklichkeit war. Faustyna notierte daraufhin in ihrem Tagebuch die an Jesus gerichtete Frage: „Wer vermag dich so schön zu malen, wie du bist?“ Worauf Jesus sie sogleich beruhigte: „Nicht in der Schönheit der Farben oder des Pinselstrichs liegt die Größe dieses Bildes, sondern in meiner Gnade.“ (TB 313) Ein andermal versicherte ihr Jesus: „Mein Blick auf diesem Bild gleicht meinem Blick vom Kreuz.“ (Tb 326)

Insgesamt wurden vier Bilder von verschiedenen Künstlern angefertigt

Das erste Bild malte Eugeniusz Kazimirowski nach der Erzählung von Sr. Faustynas Beichtvaters Pater Michal Sopocko, welcher sich von Jesus sehr für das Werk der Barmherzigkeit verwenden ließ. 1934 konnte er dieses Bildnis drei Tage lang am Tor der Morgenröte in Vilnius zur Verehrung aufstellen. In Folge dessen wurden schon bald kleine Kopien des Barmherzigen Jesus verbreitet. Seit 2005 befindet sich dieses Gemälde im Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit in Vilnius.

Stanisław Batowski wurde Ende der 1930er Jahre von den Schwestern der Muttergottes von der Barmherzigkeit beauftragt, ebenfalls nach den Beschreibungen Faustynas ein Bild zu malen, welches aber einem Brand zum Opfer fiel.

1943, fünf Jahre nach dem Tod der heiligmäßigen Ordensfrau, trat Adolf Hyła an den Konvent in Krakau-Łagiewniki heran, und bot sich an, den Schwestern ein Altarbild als Votivgabe zu malen. Dieses weitere Bildnis von der Göttlichen Barmherzigkeit, entstanden nach der Darstellung von Kazimirowski und der Beschreibung in Faustynas Tagebuch, fand in der ganzen Welt Verbreitung. Ungezählte Abbildungen und Reproduktionen dieses Jesusbildes sind in Kirchen wie Privathäusern zur Verehrung aufgestellt und zieren massenweise Gebetszettel, Novenenhefte, Websites, … und mehr. Mit dem Bild möchte Jesus in unsere Wohnzimmer kommen und Teil der Familien sein. Er möchte Zutritt in unsere Herzen und Gedanken haben, damit wir von seiner Güte und Barmherzigkeit geleitet und getröstet werden.

Da die Privatoffenbarungen der Heiligen Faustyna zum damaligen Zeitpunkt noch nicht geprüft waren, das Bild von Hyła aber schon weit verbreitet war, sah sich die Kirche in den 1950er Jahren gedrängt, ein zur Verehrung zugelassenes Bildnis der Göttlichen Barmherzigkeit anfertigen zu lassen. Pater Michal Sopocko setzte sich für die Durchführung des geplanten Kompromisses ein: Das Bildnis sollte, gleichzeitig zu einigen Details aus den Beschreibungen Faustynas, eine biblische Szene aus dem Leben Jesu darstellen. Gewählt wurde die Darstellung Jesu bei der Erscheinung im Abendmahlsaal, als er durch die verschlossene Tür eintrat. Ein Wettbewerb wurde ausgerufen. Adolf Hyła nahm daran nicht teil, da er diese Kompromisse nicht eingehen wollte. Gewinner des Wettbewerbs war am 05. Oktober 1954 der Maler Ludomir Ślendziński. Sein Bild befindet sich heute in der Kapelle der Kongregation der Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit in Warschau-Grochów.

An die Verehrung des Bildes des Barmherzigen Jesus durch vertrauensvolles Gebet und Akte der Barmherzigkeit,  hat der Herr ein Versprechen gebunden: „Ich verspreche, dass jene Seele, die dieses Bild verehrt, nicht verloren geht. Ich verspreche auch, hier schon auf Erden, den Sieg über Feinde, besonders in der Stunde des Todes. Ich selbst werde sie verteidigen, wie meine Ehre.“ (TB 48) Dieses Versprechen ist wunderbar, denn es ist die Zusage der ewigen Erlösung. Mit diesem Gnadenbild wollte Jesus der Menschheit ein Geschenk bereiten: „Ich überreiche den Menschen ein Gefäß, mit dem sie zur Quelle der Barmherzigkeit um Gnaden kommen sollen. Das Gefäß ist dieses Bild mit der Unterschrift: Jesus, ich vertraue auf Dich (TB 327). Durch das Bild werde ich den Seelen viele Gnaden erteilen, deshalb soll jede Seele Zugang zu ihm haben. (TB 570).“ Im April 1938 durfte Sr. Faustyna Jesu Gandenwirken durch dieses Bild sehen: „Heute sah ich Gottes Herrlichkeit, die aus diesem Bild fließt. Viele Seelen erhalten Gnaden, obwohl sie über diese nicht laut sprechen. Trotz der Verschiedenheit seiner Wege wird Gott durch das Bild verherrlicht; Anstrengungen des Satans und böser Menschen zerschellen und werden in ein Nichts umgewandelt. Trotz aller Wut des Satans wird die Barmherzigkeit Gottes über der ganzen Welt triumphieren und von allen Seelen vermehrt werden.“ (TB 1789)

Auf der Seite der Kongregation der Mutter der Barmherzigkeit können Sie das Gnadenbild bis ins kleinste Detail genau betrachten und sich zur Geschichte des Bildes weiter informieren.