Statue der Gottesmutter
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Glaubensstark

Eines Tages kam Mutter Barbara in die Küche und fragte, ob schon ein paar Krapfen fertig wären; es seien Arme draußen. Und sie teilte von den vorhandenen Krapfen den ganzen Vormittag aus. Schließlich meinte die Küchenschwester, die Schwestern würden zu Mittag nichts zu essen haben. Da lächelte Schwester Barbara und sagte:

„Gott wird schon sorgen!“ 

Trotz der berechtigten Sorge der Küchenschwester wurden alle satt.

-- Mutter Barbara Sicharter

Heiterkeit

Mutter Barbaras immer lächelndes Antlitz strahlte das innere Glück ihrer großen Seele wieder. Sie, die selbst immer lächelte, freute sich von Herzen, wenn sie andere fröhlich lachen sah. Sie freute sich kindlich mit, wenn die Schwestern um den großen, runden Tisch herumsaßen, strickten und nähten, dabei sangen, sich unterhielten und lachten. Bei einer solchen Gelegenheit sagte sie einmal zu den fröhlichen Schwestern:

„So sehe ich euch gern.So möchte ich euch fotografieren!“

-- Mutter Barbara Sicharter

Gott wird schon sorgen! (09.02.2022)

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Der Fasching ist in unseren Breiten zutiefst verbunden mit Fröhlichkeit und Faschingskrapfen in mittlerweile allen Variationen. Bereits zu Lebzeiten unserer Gründerin wurde in unserem Haus das Backen frischer Krapfen in der Faschingszeit als Tradition gepflegt. An diesen Köstlichkeiten labten sich nicht nur die Schwestern, die ansonst häufig fasteten und sich das Essen für ihre Kranken oft wirklich vom Mund absparen mussten. Ihren göttlichen Auftrag, den Armen zu dienen, verbanden sie auch mit der Essensverteilung an die Bettler, die täglich an ihre Tür oder ans Küchenfenster klopften.

Barbara selbst war eine Gebende, die ausgesprochen genügsam war und nichts für sich selbst beanspruchte. Ihr Biograf Pius Fank hielt fest: „Schwester Barbara hat viel Liebe gesät und auch viel Liebe geerntet. Sie wurde nicht bloß von ihren Mitschwestern wie eine Mutter geehrt und geliebt, sondern von allen geachtet und geschätzt, die ihr selbstloses Wirken im Dienste heldenhafter Liebe kennen lernten. Sie war überall sehr beliebt, so dass selbst die Bürgersfrauen des Marktes sich freuten, wenn sie mit ihr sprechen konnten.“

Als Wohltäterin weithin bekannt

Barbara, die in der ganzen nordöstlichen Steiermark als Wohltäterin bekannt und anerkannt war, wurde zu ihrem Namensfest von der Bevölkerung alljährlich groß gefeiert. Dazu wurde in der Biografie festgehalten: „Am Vortag kamen die Gratulanten bis in die Nacht hinein und überreichten der lächelnden Oberin ihre Geschenke. Da man die persönliche Anspruchslosigkeit Barbaras kannte, bestanden die Geschenke vorzüglich in Lebensmitteln, Küchenbedarf, Wäsche und Kleiderstoffen; damit war ja ihrer Anstalt [Spital] am meisten gedient. Besonders die Bevölkerung des Marktes wetteiferte in Geschenken und Gaben; ein Gratulant suchte den anderen zu überbieten. Eine Schwester, die einen solchen Nachmittag miterleben konnte, glaubte ohne viel Übertreibung sagen zu können: Es ist wohl eine ganze Fuhre gewesen.“ Barbara behielt aber nichts für sich allein. Alles teilte sie mit ihren Schwestern und vorrangig mit ihren Kranken und Siechen und den Armen, die an ihre Tür klopften. Einer dieser Bettler schwelgte 20 Jahre später noch immer in dankbarer Erinnerung an M. Barbaras barmherzige Liebe. Er berichtete, dass er damals an einem eiskalten Wintertag nach Vorau gekommen sei und im Markt übernachtet hatte.

„Am nächsten Morgen sei ihm ungut gewesen, er hätte so gern einen heißen Kaffee gehabt. In sechs Häuser sei er gekommen, überall habe man ihm Suppe angeboten. Da sei er ins Krankenhaus gegangen und habe zu Schwester Barbara gesagt, was er so gern haben möchte. Barbara habe gelächelt und ihm sofort einen heißen Kaffee richten lassen. Da habe er sich wieder ganz wohl gefühlt.“

Mutter Barbara war sehr liebevoll und einfühlsam im Umgang mit den Menschen. Wer auch immer irgendeine Not litt, bei Mutter Barbara erfuhr er Hilfe. Sie stand den ihr Anvertrauten mit mütterlichem Rat und liebevoller Tat zur Seite.

„Ihre immer wieder aufleuchtende heldenhafte Liebe zu den armen und leidenden Brüdern und Schwestern in Christus“, so Fank, “drängte Barbara zur äußersten Freigebigkeit. Solange sie noch selbst die Küche besorgte, verteilte sie zuweilen das meiste von den zubereiteten Speisen an die Armen, die zu ihr kamen, so dass oft nur wenig übrig war. ‚Aber das wenige‘, so pflegten ihre Mitschwestern zu erzählen, ‚reichte doch wieder aus.‘ Als schon eine andere Schwester das Kochen besorgte, musste Schwester Barbara zum Ausspeisen kommen, denn unter ihren Händen schien alles besonders gesegnet zu sein.“

Gott liebt den fröhlichen Geber

Die folgende Begebenheit, die Pius Fank beschreibt, ist bei uns bis heute als „Krapfenwunder“ bekannt. „Eines Tages begann die langjährige Küchenschwester Theresia Haas Krapfen zu backen. Da kam Schwester Barbara und fragte, ob schon einige Krapfen fertig seien; es seien Arme draußen. Und sie teilte von den vorhandenen Krapfen aus. Das ging während der ganzen Zeit der Zubereitung des Mittagessens so weiter, so dass schließlich die Küchenschwester Vorstellungen machte, die Schwestern würden zu Mittag nichts zu essen haben; es war nur mehr wenig vorhanden. Da lächelte Schwester Barbara und sagte: ‚Gott wird schon sorgen.‘ Trotz der berechtigten Sorge der Küchenschwester wurden alle satt.“

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Frohsinn und Heiterkeit prägten das Leben M. Barbaras

Für Mutter Barbara hatte die Fröhlichkeit ihren berechtigten Platz nicht nur in der Faschingszeit. Sie selbst war eine Frohnatur und trug immer ein zartes Lächeln auf ihrem Gesicht. Ihre Freude kam von Gott, dem sie kindlich vertraute.

Barbara wollte auch die Menschen um sich froh machen. Ein wahrhaft demütiger Mensch, der Barbara war, besitzt die Fröhlichkeit. Von Barbara Sicharter wurde bezeugt, dass man sie nie traurig gesehen hatte, obwohl sie vielen widrigen Umständen begegnete. Sie verstand es, all ihre Sorgen Gott zu übergeben und damit zu seiner Sorge zu machen.

Fank schrieb dazu nieder: „Barbara war sicher eine Frohnatur von Kindheit auf, aber sie war es ganz anders als so viele Menschen, die lachen und scherzen, wenn nichts auf ihnen lastet, die aber gleich den Kopf hängen lassen, wenn das Leben sie enttäuscht. Wenn man einem bejahrten, von Leid und Sorgen erfüllten Menschen, wie es Schwester Barbara besonders gegen Ende ihres Lebens war, nachsagen konnte, dass man sie nie verzagt, nie traurig, nie mutlos gesehen habe, so kam dies von jener menschlich-christlich ausgereiften Seelenhaltung, die der heilige Paulus ‚Frieden und Freude im Heiligen Geist‘ nennt.“

Fank attestierte unserer Gründerin, dass sie sich ihrem Ordenspatron, dem heiligen Franz von Assisi gleich, selbst als alternde Oberin noch kindlich über die kleinen Vögel freuen konnte, wenn sie zu ihrem Zimmer kamen. Selbst die Vögelchen speiste sie mit ein paar Brotkrumen.

Eine Stunde der gemeinsamen Freude

Zur Zeit der Rekreation, einer Stunde zur Erholung der Schwestern, die dann ihr Schweigen unterbrechen durften, war Mutter Barbara glücklich, wenn viele kommen konnten, um miteinander ungezwungen zu plaudern. Barbara richtete es nahezu immer so ein, dass sie bei der Rekreation anwesend war. Fank gibt uns einen kleinen Einblick in diese Erholungszeiten: Wenn Mutter Barbara „auch wenig redete, so war sie doch immer sehr heiter. In den letzten Lebensjahren saß sie wegen ihres leidenden Fußes gern neben dem warmen Ofen. Aber sie freute sich kindlich mit, wenn die Schwestern um den großen runden Tisch herum saßen, strickten, nähten, dabei sangen, sich unterhielten und lachten. Bei einer solchen Gelegenheit sagte sie einmal: ‚So sehe ich euch gern. So möchte ich euch fotografieren!‘“

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Ein Priester erinnerte sich noch 50 Jahre nach seiner Begegnung mit Mutter Barbara an ihre Freundlichkeit und ihren heiteren Gesichtsausdruck. „Ihr immer lächelndes Antlitz strahlte das innere Glück ihrer großen Seele wieder. Man hätte denken können, sie koste schon etwas von jener Seligkeit, die jede begnadete Seele erfüllen wird und beglücken muss, wenn ihr der göttliche Richter und Vergelter sagen wird: ‚Geh ein in die Freude deines Herrn!‘“

Wer ein Trostpflaster für seine Seele braucht, der nehme sich die Zeit, Mutter Barbaras Antlitz zu betrachten und der Friede und die Freude ihres Herzens wird auf den Betrachter übergehen. Manchmal genügt es, Menschen, die aus der Kraft Gottes lebten, einfach nur anzuschauen. Das Gesicht eines tief gläubigen Menschen spricht Bände und sagt oft mehr als viele Worte. So ist es auch mit Mutter Barbara. Sie bezog ihre Heiterkeit aus dem tiefgreifenden, inneren Schweigen, das sie immer mehr mit Gott vereinte.

Zeichen der Verehrung Heilung an Leib und Seele

Im Jahre 1939 lag im Altersheim in W. ein Mann, der an schwerer Atemnot litt. Trotz der ärztlichen Behandlung wurde sein Zustand immer bedenklicher, so dass man ein Ersticken befürchtete. Obschon in Todesgefahr, wies der Kranke den Priester mit höhnischem Lächeln ab.

Zwei Pflegeschwestern begannen eine Novene zu Schwester Barbara. Am dritten Tag der Novene ließ sich der Kranke ohne Schwierigkeiten versehen. Er starb nicht, vielmehr besserte sich sein leibliches Befinden.

(Auszug aus der Biografie von Pius Fank)

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