Statue der Gottesmutter
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Gregor der Große (03.09.2016)

Gregor wird nicht umsonst der Große genannt: Er war Papst, Kirchenlehrer und Kirchenvater. Geboren wurde er um 540 in Rom in der Patrizierfamilie der Anicier. Damit gehörte er der Oberschicht an. Papst Felix II. war sein Urgroßvater und auch mit Papst Agapitus I. war er verwandt. Gordianus, Gregors Vater, verdiente seinen Lebensunterhalt als hoher Beamter.

Nach dem Studium der Grammatik, Rhetorik und des Verwaltungswesens trat Gregor in seine Fußstapfen, wandte sich der Politik zu und brachte es auch sehr weit. Er bekleidete letztendlich im Alter von 30 Jahren das höchste Amt im Senat.

Nach Ablauf seiner Amtszeit, und nachdem sein Vater gestorben war, verließ er die Welt und wurde 575 Benediktinermönch. Er wandelte sein Elternhaus, ein Palast auf dem Monte Celio, in ein Benediktinerkloster um, das er dem heiligen Andreas weihte. Sein Kloster hat bis heute Bestand. Den restlichen, beachtlichen Familienbesitz verwendete er dazu, weitere sechs Klöster zu gründen. Seine Diakonatsweihe empfing er vermutlich im Jahr 578. Er zählte zu den sieben Diakonen Roms.

Papst Pelagius II. rief den Mönch 579 aus der klösterlichen Beschaulichkeit in den Kirchendienst als Apokrisar. Heute würde man ihn als Nuntius bezeichnen. Gregor blieb als kirchlicher Botschafter sechs Jahre lang in Konstantinopel, obwohl seine Griechischkenntnisse mangelhaft waren. Missverständnisse waren auf diese Weise vorprogrammiert. 585 zog er sich wieder in sein Andreaskloster zurück und dürfte dort vermutlich als Abt gewirkt haben.

Schon damals wurde er als Heiliger betrachtet, seinen Gebeten und Taten wurden Wunder zugeschrieben. Zugleich fungierte Gregor auch als Berater des Papstes, der Opfer der Pestseuche wurde, die damals in Rom wütete.

Gregor folgte ihm am 03. September 590 als erster Mönch der lateinischen Kirche auf den Stuhl Petri

Dass er von Natur aus kränklich war, hinderte den Heiligen nicht, sich mit aller Kraft in politische und kirchliche Belange einzubringen und sich den Armen zuzuwenden. Gleich zu Beginn seines Pontifikats wollte er der Pest Einhalt gebieten. Er veranlasste, dass ein vom heiligen Lukas gemaltes Marienbild bei der Prozession mitgetragen  wurde. Während dieser Prozession hörte er die Engel das „Regina coeli“ singen, dem er selbst noch eine Strophe hinzufügte. Dann sah er, wie ein Engel auf dem Hadreansgrabmal, heute als Engelsburg bekannt, das blutige Schwert in die Scheide steckte. Die Pest war besiegt.

Papst Gregor hatte alle Hände voll zu tun: Er führte Kriegsverhandlungen, um die Bewohner des zerfallenen römischen Reiches zu schützen, weil der Kaiser jede Hilfe versagte; er versorgte die Bevölkerung mit Lebensmitteln, die er durch die Bewirtschaftung der Kirchenbesitze produzieren ließ, ordnete auf einer Synode die päpstliche Verwaltung neu, ernannte Bischöfe, die er sorgfältig auszuwählen verstand. Selbst die Verwaltung der Besitztümer in Süditalien, Sizilien, Sardinien, Gallien, Dalmatien und Nordafrika behielt er in seiner Hand, in der er auch die gesamte politische Macht Italiens hielt. Er fügte die Ländereien zu einer Einheit zusammen. Damit war der Grundstein für den Kirchenstaat gelegt. Gregor hatte aber nicht die Macht im Sinn, sondern das Wohl der Bevölkerung, deren ärmste Schicht vom erwirtschafteten Erlös der Kirche profitierte. Er war der erste Papst, der sich dem Evangelium gemäß als „Diener der Diener Gottes“ verstand. Ein Titel, den die späteren Päpste beibehielten.

Viele weitere „Projekte“ hatte er ins Auge gefasst und umgesetzt. Etwa die Re-Christianisierung Englands oder die Rückführung der dem Arianismus anhängenden Longobarden in die katholische Kirche  und die Eindämmung derselben Irrlehre in Spanien.

Im Herzen blieb er ein Mönch. Deshalb förderte er das Klosterwesen wo er konnte. Im Zuge der Liturgiereform schenkte er der Kirche den „gregorianischen Choral“ und die sogenannten „gregorianischen Messen“. Noch heute sind eine Fülle an Briefen und Schriften des heiligen Gregors des Großen erhalten. Manche Predigten des letzten der vier Kirchenväter werden bis zum heutigen Tag im Brevier verwendet. Ihm verdanken wir die Auflistung der sieben Todsünden. Ihn selbst zeichnete neben vielen anderen Tugenden vor allem die Demut aus. Am 12. März 604 verstarb der Papst Gregor im Rufe der Heiligkeit in Rom. Zahlreiche Wunder begleiteten sein Leben und wurden ebenso auch nach seinem Tod bezeugt.

Ein bedeutendes Hostienwunder ereigneten sich während seines Lebens: „Erzählt wird die Verwandlung einer Oblate in ein Stück Fleisch - oder den wahrhaftig sichtbaren Leib Christi - und dessen Rückverwandlung, als die ungläubige Frau, die die Oblaten gebacken hatte, ihren Zweifel an der Wandlung der Elemente in der Eucharistie mit Lachen äußerte; mit dem sichtbaren Wunder gelang es Gregor, die Frau zu bekehren.“ (heiligenlexikon.de)

(Quellen: wikipedia; heiligenlexikon.de)