Statue der Gottesmutter
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Grimoaldo Santamaria (18.11.2018)

Ferdinando Santamaria, geboren am 04. Mai 1883, wuchs in Bilbao, im Baskenland im Königreich Spanien als ältestes von fünf Kindern in einer tiefgläubigen Familie auf. Er wurde am 05. Mai 1883 getauft und im Alter von fünf Monaten gefirmt, was sehr ungewöhnlich war. Seine Eltern betrieben eine kleine Seilerei und sorgten für eine gute religiöse Erziehung. Mit acht Jahren emfping er die Heilige Erstkommunion. Von da an war er begeisterter Ministrant, sang im Kirchenchor und war Mitglied einer Vereinigung zu Ehren der Unbefleckte Empfängnis. In der Kirche war er zuhause, sie war sein Leben. Wurde ihm ein Kirchbesuch verwehrt oder war er durch Arbeit verhindert, so konnte er nicht aufhören zu weinen. In der Kirche selbst konnte ihn nichts ablenken. Es wird berichtet, dass er wie einen kleine Statue vor der Statue der Unbefleckten Empfängnis kniete, regungslos mit gefalteten Händen. Wer ihn beten sah, war von seiner Frömmigkeit gerührt und angezogen. Ferdinando war zurückhalten, mild, aber nicht abgesondert von den anderen. Für die Lausbuben seiner Heimat betete er, damit sie gut werden. Von Kindesbeinen an übte er Buße. Er betete mit Korn oder Kies unter seinen Knien, wählte das Essen, das ihm weniger schmeckte oder fastete vollständig. Er wollte Jesus in seinem Leiden folgen und war oft die ganze Nacht in Kontemplation versunken. Der Ruf der Heiligkeit war schon sehr früh an ihm zu erkennen. Ein Nachbar berichtete, dass er gesehen habe, wir Ferdinando schon in seiner Kindheit im Gebet in die Luft erhoben wurde.

1850 siedelten sich die Passionisten in seiner Heimat in einem Kloster an. Ferdinado war bald mit den Padres vertraut und ahmte ihr Leben der Buße nach, Er erkannte dieses strenge Leben als wie für ihn gemacht. Während sein Vater hoffte, dass er die Seilerei eines Tages übernehmen würde, hatte der 13-jährige Ferdinando bereits Gewissheit erlangt, dass er Passionist werden möchte. Weil er dazu noch zu jung war, nahm er vorerst am Lateinunterricht teil. Sein Vater nützte die Zeit, um seinen Sohn von diesem Vorhaben, teils unter strengen Strafen oder der Verlockung des Geldes, abzubringen. Ferdinando zeigte auf einen Fluss und antwortete dem Vater: „Das Leben fließt wie Wasser… unsere Tage vergehen schnell… was dann?“ Irgendwann erkannte auch sein Vater seine Berufung und vertraute seiner Frau an: „Unser Junge hat kein Interesse daran, ein Seil zu machen, sein Interesse gilt nur der Kirche.“ Als am 15. Oktober 1899 sich dann endlich alle Türen öffnete und er in den Orden der Passionisten eintreten konnte, brachte ihn sein Vater selbst zum Bahnhof, um ihn mit einem Kuss und seinem väterlichen Segen zu verabschieden.

Aus Ferdinando wurde ein aufgeschlossener und fröhlicher junger Mann, auf dessen Gesicht eine unbändige Freude aufstrahlte. Einen Monat darauf begann sein Noviziat mit der Einkleidung, bei der er den Ordensnamen Grimoaldo der Reinigung erhielt. Für einen Mitbruder, der bereits zum Diener Gottes erhoben wurde, hegte er eine besondere Verehrung: Gabriel Possenti. Sein Leben wurde ihm zum Maßstab für seine eigene Heiligung. Was ihm im Orden begegnete, die Einsamkeit, das Gebet, die Demütigungen, sie wurden ihm zu einer großen, nie gekannte Freude. Sein ernsthaftes Streben nach Heiligkeit und seine Liebe zur Keuschheit blieb niemandem verborgen. Seinen Oberen gegenüber war er bedingungslos gehorsam, so dass man von ihm sagte, er sei Wachs in ihren Händen. In der Ersten Profess schenkte er sich Christus am 06. März 1900. Er wollte ein würdiger Priester werden und begann sein Theologiestudium. Wenn seine Mutter oder Schwester ihn besuchten, freuten sie sich an seiner Berufung, die sich immer mehr entfaltete und es tat ihnen gut zu sehen, dass er sich bester Gesundheit erfreute.

Es war der 31. Oktober 1902, als er plötzlich stechende Kopfschmerzen und Schwindel verspürte, die sich als Symptome einer akuten Meningits entpuppten. Am 01. November besuchte er noch die Heilige Messe, danach war er bettlägrig und verstarb am 18. November 19-jährig an den Folgen der Krankheit, die er immerwieder gottergeben annahm und aufopferte. Seine Mitbrüder bat er, ihm beten zu helfen, damit er die Geduld und den Mut nicht verliere und das ihm gereichte Kreuz demütig annehme. Sein eigener Todestag wie auch der Todestag von Kardinal Gaetani Masellez wurde ihm während seiner Krankheit offenbart. Umso mehr er sich in den Willen Gottes ergab, umso glücklicher wurde er. Als die Todesstunde nahte, schien sein Gesicht wie die Sonne und seine Augen waren fest auf einen Punkt im Raum gehalten. Als die Sonne unterging, starb er so ruhig wie ein Kind in den Armen seiner Mutter.

Schon bald nach seinem Sterben setzte eine enorme Verehrung des Heiligen ein und viele Gebetserhörungen wurden seiner Fürsprache zugeschrieben. Am 29. Jänner 1995 wurde er von Johannes Paul II. seliggesprochen. In der Vorauer Kapelle dürfen wir eine Reliquie dieses Heiligen verehren. (Quellen: passionisten.de; wikipedia; theblackcordealis.wordpress.com)