Statue der Gottesmutter
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Grünbeten für eine gute Ernte (09.04.2015)

Das recht kühle, unwirtliche Osterwetter hat uns heuer dazu veranlasst, das Grünbeten, zu dem wir gewöhnlich am Ostersonntag ausschreiten, um einige Tage zu verschieben. Nachdem es heute erstmals etwas wärmer war, nützten wir die Gelegenheit, um diesen alten Brauch zu pflegen und die geweihten Palmkätzchen beim Beten des Rosenkranzes auszustecken.

Seit der Auflassung unserer Landwirtschaft vor gut einem Jahrzehnt bewirtschaften wir unsere Felder nicht mehr selbst. Deshalb haben wir das Gebet um das Gedeihen der Feldfrüchte auf unseren Schwesterngarten verlegt. Wir beten besonders auch im Geiste der Stellvertretung anstelle der Vielen, die das Gebet bewusst oder unbewusst unterlassen. Gott möge dafür sorgen, dass alle Menschen ausreichend Nahrung haben.

Der heutige Mensch hat oftmals den Bezug zu Gott wie auch zur Natur verloren. Viel zu selbstverständlich ist der Griff ins Kühlregal geworden. Nahrung wird in Überfülle angeboten. Alles kommt mehr oder weniger vor- oder zubereitet aus der Dose oder aus der Packung. Der Tisch ist gedeckt ohne an die Sorgen der Landwirte zu denken, die von der Saat bis zur Ernte um günstige Witterung bangen müssen. Vergessen ist, dass es immer der Herr ist, der für sein Volk sorgt: „Er bedeckt den Himmel mit Wolken, spendet der Erde Regen und lässt Gras auf den Bergen sprießen. Er gibt dem Vieh seine Nahrung, gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.“ Darum rufen auch wir zu Gott in der Erwartung seiner väterlichen Fürsorge, wie bereits der Psalmist sagte: „Gott aber hat mich erhört, hat auf mein drängendes Beten geachtet.“ (Ps 66,19)