Statue der Gottesmutter
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Gründonnerstag – Letztes Abendmahl (05.04.2012)

„Gründonnerstag ist ein Tag des Dankes und der Freude über das große Geschenk der bis ans Ende gehenden Liebe, das der Herr uns gemacht hat.“, so endete die Predigt von Benedikt XVI. am Gründonnerstag 2008. An diesem „Hohen Donnerstag“, wie der erste der drei österlichen Tage auch genannt wird, haben wir Jesus in der Feier der Heiligen Eucharistie in den Abendmahlsaal und danach auf den Ölberg begleitet.

Das Evangelium hat uns an die Geste der Fußwaschung erinnert. Papst Benedikt erklärte hierzu in der oben erwähnten Predigt: „Jesus legt das Gewand seiner Herrlichkeit ab, er umgürtet sich mit dem „Linnentuch“ des Menschseins und macht sich zum Sklaven. Er wäscht die schmutzigen Füße der Jünger und macht sie so tischfähig für das Gottesmahl, zu dem er sie lädt.“ An einer anderen Stelle weist er uns darauf hin, dass Jesus uns auch heute mit seinem Wort wäscht: „Wenn wir Jesu Worte wachen Herzens aufnehmen, sind sie wirkliche Waschungen, Reinigungen der Seele, des inneren Menschen. Dazu lädt uns das Evangelium von der Fußwaschung ein, dass wir uns immer wieder von diesem reinen Wasser waschen, tischfähig für Gott und für die Mitmenschen machen lassen.“

Die Fußwaschung erfahren wir in jedem Bußakt (lässliche Sünden) und in der Beichte: Wenn wir unsere Schuld bekennen und bereuen, wäscht uns Jesus rein mit seinem am Kreuz vergossenen Blut. „Dazu mahnt uns der Gründonnerstag, nicht in uns den Groll über den anderen in der Tiefe zur Vergiftung der Seele werden zu lassen. Er mahnt uns, immer neu unser Gedächtnis zu reinigen, indem wir von Herzen einander vergeben, einander die Füße waschen, um uns so zusammen an den Tisch Gottes begeben zu können.“, erläuterte der Heilige Vater 2008.

Jesus hat am Gründonnerstag das Sakrament der Heiligen Eucharistie eingesetzt, also die erste Heilige Messe mit den Aposteln gefeiert. Die Wandlung von Brot und Wein in sein Fleisch und Blut war demnach eine Vorwegnahme seines Opfertodes am Kreuz. Die unermessliche Liebe Jesu zu uns Menschen drängte ihn dazu: „Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen.“ (Lk 22,15) Bei jeder Eucharistiefeier feiern wir das Paschamahl, bei dem Christus, der Erstgeborene, das reine und makellose Lamm Gottes, dem Vater zur Sühne für unsere Sünden aufgeopfert wird. Die Fußwaschung und das Abendmahl, der Kreuzestod und die Auferstehung von den Toten werden in jeder Heiligen Messe wieder gegenwärtig. Lassen wir uns jedes Mal erneut in dieses Geheimnis unseres Glaubens hinein nehmen: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit!“