Statue der Gottesmutter
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Heilige Klara von Assisi (11.08.2015)

Die heilige Klara von Assisi zählt zwar nicht wie Franziskus zu unseren Ordenspatronen, aber wer von Franziskus spricht, kann nicht umhin, auch von Klara zu sprechen. Quellen unserer Ordensgeschichte belegen, dass die heilige Klara vor allem in der ersten Zeit in unserer Gemeinschaft große Verehrung genoss.

Kein anderer Ordensname ist in unseren Reihen häufiger zu finden, als der Name Klara. In unserer ersten Kapelle präsentierte ein Kirchenfenster in einer sehr schönen Darstellung die heilige Klara. Sie ist sozusagen die weibliche Gussform der franziskanischen Spiritualität, welche eine direkte und kräftige Wurzel unserer Spiritualität ist. Mutter Barbara und die Schwestern der Anfangszeit waren ja Mitglieder des Dritten Ordens des heiligen Franziskus. Von seinem Lebens- und Glaubensverständnis ausgehend, fand unsere wachsende Gemeinschaft geistliche Nahrung und Formung.

Was hat uns Klara heute noch zu sagen? Eine Antwort finden wir in ihren Schriften: „Freue also auch du dich stets im Herrn, Liebste, nicht Bitterkeit und Nebel sollen dich bedecken, in Christus geliebte Herrin, Freude der Engel und Ehrenkranz der Schwestern. Stelle dein Denken vor den Spiegel der Ewigkeit, stelle deine Seele in den Glanz der Glorie, stelle dein Herz vor das Bild der göttlichen Wesenheit, und forme deine ganze Person durch die Beschauung in das Bild seiner Gottheit um, damit du empfindest, was seine Freunde empfinden, wenn sie die verborgene Süße verkosten, die Gott selbst von Anbeginn für die aufbewahrt hat, die ihn lieben.“ (Klara im 3. Brief an Agnes von Prag) Solche Ratschläge können nur von einer großen Beterin stammen. Viele Stunden, vor allem auch in der Nacht, verbrachte diese radikale Heilige im Gebet vor dem Allerheiligsten Altarsakrament. Kraft ihres Glaubens an die Gegenwart Gottes im Allerheiligsten und in dieser Gegenwart Gottes, sie trug das Allerheiligste in einem Holzkästchen bei sich, vertrieb sie die Sarazenen, die in Assisi einfielen. Ihre Liebe zum eucharistischen Herrn fand auch Ausdruck in den von ihr gefertigten Paramenten, die sie während ihrer langen Krankheit, auf ihrem Krankenlager stickte. Was sie auch tat, sie suchte immer, es auf Christus hin zu tun. Besonders kostbar war ihr die Liebe zur Armut, die Geschwisterlichkeit mit allen Menschen und der ganzen Schöpfung. Obwohl sie mit ihren Schwestern in Klausur lebte, bewahrte sie die Offenheit für die nahegelegene Stadt Assisi sowie für alle notleidenden Menschen, die sich ihr anvertrauten.

Wir dürfen annehmen, dass sich unsere Gründerin, ausgehend von der Haltung Klaras, gewiss auch ihre eigene Grundhaltung formen und prägen hat lassen. Die heilige Klara von Assisi ist zwar keine Ordenspatronin, aber eine Heilige der ersten Stunde. „Beten wir füreinander! Wenn wir so gegenseitig Liebe tragen, erfüllen wir das Gesetz Christi!“, diesen Rat gibt uns die heilige Klara mit auf den Weg.