Statue der Gottesmutter
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Heilige Maria, Mutter Gottes (01.01.2019)

Das Hochfest der Gottesmutter Maria, welches die Kirche am Oktavtag von Weihnachten begeht, findet seine Begründung in einem Dogma und bezieht sich auf den Glaubenssatz, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist. Das Dogma enthält zwei Wahrheiten:

Maria ist wahrhaft Mutter der Natur nach, denn sie hat Christus empfangen, ihn während der Schwangerschaft unter ihrem Herzen getragen und sie hat ihn geboren, weil Christus in ihr Mensch geworden ist. Auf diese Weise hat das Wort Gottes Fleisch angenommen und ist Mensch geworden. Zugleich ist Maria auch Mutter Gottes, weil sie Gottes Sohn, die zweite göttliche Person, empfangen und geboren hat. Anders gesagt hat die zweite göttliche Person in ihr Fleisch angenommen. Das große Glauensbekenntnis drückt es sehr treffend aus: Wir glauben… „an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.“ Weil die Menschheit und die Gottheit Christi eine untrennbare Einheit sind, kann Maria auch zu Recht als Gottesgebärerin bezeichnet werden. Im Lukasevangelium finden wir den schönen Satz: „Darum wird auch das Heilige, das aus die geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden.“ Die Kirche betet an diesem Festtag im Stundengebet: „Gesegnet bist du, Jungfrau Maria; denn du hast den Herrn getragen, den Schöpfer der Welt; du hast den geboren, der dich erschaffen hat, und bleibst Jungfrau für immer.“ (Responsorium)

Der heilige Athanasius schrieb im Brief an Epiktet: „Der Apostel sagt, das Wort habe sich der Nachkommenschaft Abrahams angenommen. Es musste darum in allem seinen Brüdern gleich sein und einen uns ähnlichen Leib annehmen. Eben dafür war Maria erwählt: Von ihr sollte er ihn annehmen und als seinen eigenen für uns opfern… Gabriel übermittelte ihr zurückhaltend und klug die Botschaft. Er sagte nicht einfach: ,Was in dir wird‘, damit man nicht meint, der Leib werde von außen in sie hineingebracht. Er sagt vielmehr: ,aus dir‘; denn dies sollte der Glaube sein: ,Was da gezeugt wird, hat seinen Ursprung aus ihr.‘“ Einige Zeilen später hielt er fest: „Was aus Maria gemäß der Schrift hervorging, war seinem Wesen nach ein wirklicher Mensch, und es war der wahre Leib des Herrn. Wirklich: ein wahrer Leib war es, weil er dem unsern gleich war. Denn Maria ist unsere Schwester, weil wir alle von Adam abstammen.“

Diesem Geheimnis der Menschwerdung Christi, in dem Maria zur Mutter Gottes wurde, stehen wir staunend gegenüber: „Heilige und unbefleckte Jungfrau, ich weiß nicht, mit welchem Lob ich dich preisen soll: Ihn, den die Himmel nicht fassen können, hast du in deinem Schoß getragen.“ (Quellen: kathpedia.com; Lektionar zum Stundenbuch I/1)

Heilige Maria,

Mutter Gottes,

du hast der Welt das wahre Licht geschenkt,

Jesus, deinen Sohn – Gottes Sohn.

Du hast dich ganz dem Ruf Gottes überantwortet

und bist so zum Quell der Güte geworden die aus ihm strömt.

Zeige uns Jesus.

Führe uns zu ihm.

 

Lehre uns ihn kennen und ihn lieben,

damit auch wir selbst wahrhaft Liebende und

Quelle lebendigen Wassers werden können

inmitten einer dürstenden Welt.

 

Papst Benedikt XVI

Enzyklika Deus Caritas Est