Statue der Gottesmutter
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Heiliger Apostel Andreas (30.11.2019)

Vor einigen Jahren durften wir in der Vorauer Kapelle in einer Feier eine Reliquie des heiligen Andreas verehren. In einem Reliquiar in Vorau wird das Mannaöl des Heiligen verehrt, welches an seinen Festtagen in Amalfi von seinem Grab entnommen wird.

Andreas war der Bruder des heiligen Petrus und stammte wie er aus Betsaida am See Gennesaret. Gemeinsam besaßen sie ein Haus in Kafarnaum und verdienten sich den Lebensunterhalt als Fischer. Andreas folgte Johannes dem Täufer. Als ihm dieser Jesus als Lamm Gottes, als den erwarteten Messias, zu erkennen gab, glaubte er ihm. Andreas ist der Erstberufene unter den Aposteln. Mit dem freudigen Ausruf: „Wir haben den Messias gefunden!“ (Joh 1,35ff), hat Andreas seinen Bruder Petrus auf Jesus aufmerksam gemacht. Andreas führte Petrus Jesus zu.

Er brachte auch den kleinen Jungen mit den zwei Fischen und den fünf Broten (Joh 6,8-9) zu Jesus. Gemeinsam mit Philippus war er Fürsprecher für jene Griechen, die Jesus kennenlernen wollten. Letztere Aufgabe lässt darauf schließen, dass Andreas auch Griechisch sprach. Der heilige Apostel besitzt die besondere Gabe, dem Herrn Menschen zuzuführen. Andreas wirkte dabei eher verborgen, was von einer großen Demut zeugt und auch von einer gewissen Feinfühligkeit gegenüber derer, die er dem Herrn zuführen wollte.

Andreas, der Erstberufene unter den Aposteln

Obwohl die Evengelien nicht viel von Andreas sprechen, weiß man, dass er dem Herrn sehr nahe stand. Das geht aus dem Markusevangelium hervor, wo beschrieben ist, dass Jesus, als er seine Rede über die Endzeit hielt, nur mit Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas am Ölberg war. (Mk 13,3) Andreas erlebte mit den anderen Aposteln das Abendmahl in Jerusalem, die Himmelfahrt Jesu und das Pfingstereignis. Danach wirkten er und sein Bruder Petrus eine Zeit lang als Missionspaar.

Der Legende nach verkündete Andreas später das Evangelium in Pontus und Bithynien in Kleinasien, südlich des Schwarzen Meeres, sowie in Thrakien, Epirus und in der Achaia in Griechenland, aber auch in den Donauländern. In Mimidonia, in Thessalien, wirkte er ein Wunder: er befreite den geblendeten Matthias aus dem Gefängnis und gab ihm das Augenlicht wieder. Aus den Akten des Andreas und Matthias geht hervor, dass sie auch unter Menschenfressern das Evangelium verkündet hatten, welche Andreas binnen sieben Tagen zum christlichen Glauben bekehren konnte.

Wunder begleiteten sein Wirken. Neben vielen Heilungen kam es auch zu Totenerweckungen. In der Achaia baute er Kirchen und viele Menschen bekehrten sich durch seinen Einsatz für das Reich Gottes. Auch Kurdistan und Armenien sowie Georgien gehörten zu seinem Missionsgebiet.

Eine weitere Heilung und Bekehrung erwirkte er in Patras. Maximilla, die Frau des Statthalters Ägeas wurde nach ihrer Heilung Christin. Als Andreas ihr zur ehelichen Enthaltsamkeit riet, entflammte ein Konflikt zwischen Andreas und Maximillas Gatten, der sich vom christlichen Glauben nicht überzeugen ließ. Damit war das Ende des Apostels besiegelt, das in der ältesten, lesenswerten Urkunde, welche man darüber hat, festgeschrieben ist. Vom heiligen Andreas wird darin berichtet, dass Ägeas ihn grausam geißeln und danach kreuzigen ließ. Er gab die Anweisung, Andreas so zu kreuzigen, dass er möglichst lange zu leiden hätte. Die Urkunde berichtet: „Als er an den Ort kam, an dem das Kreuz aufgerichtet war, und er es von weitem sah, rief er mit lauter Stimme: „Sei gegrüßt, du Kreuz, das durch den Leib Christi geheiligt und von seinen Gliedern wie mit Edelsteinen geschmückt ist! Bevor der Herr dich bestiegen hat, warst du ein irdischer Schrecken. Nun bist du ein Gegenstand übernatürlicher Liebe. Denn die Gläubigen wissen, wie große Freuden du in dir trägst und wie große Güte du bringst. Mit Zuversicht und Freude komme ich zu dir. Nimm mich auf, den Schüler dessen, der an dir gehangen ist. O teures Kreuz, schon lange ersehnt, innig geliebt, unaufhörlich gesucht und endlich gefunden, nimm mich weg von den Menschen und bringe mich zu meinem Meister, dass er durch dich mich aufnehme, der durch dich mich erlöst hat.“

Vom Kreuz herab predigte Andreas noch zwei Tage lang, um seinen Peiniger, den Statthalter, zu bekehren. Als Andreas dem Tod nahe war, senkte sich auf Andreas eine halbe Stunde lang ein strahlendes Licht, in dem er seinen Geist in die Hände Gottes zurückgab, als sichdas Licht Richtung Himmel wieder erhob. Sein Festtag ist  der 30. November. Bis heute fließt reichlich Mannaöl aus seinem Grab.