Statue der Gottesmutter
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Heiliger Apostel Bartholomäus (24.08.2019)

Bartholomäus war ein Jünger Jesu, der von ihm mit den anderen elf als Apostel eingesetzt wurde.[1] Es wird vermutet, dass sein voller Name Natanaël Bar-Tolmai gewesen ist. Diese Annahme setzt voraus, dass er derselbe Natanael ist, der im Johannesevangelium 1,45ff erwähnt wird. Eine weitere Vermutung geht davon aus, dass er ein Schriftgelehrter war oder zumindest ein Schriftgelehrtenschüler.[2]

Bartholomäus, versus  Natanael, war dem heutigen Forschungsstand entsprechend ein gebürtiger Galiläer, der zu den Jüngern des Täufers gehörte. Der aus Betsaida stammende Philippus traf am Jordan auf Natanael und sagte zu ihm: „Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazaret. Da sagte Natanaël zu ihm: Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen? Philippus sagte zu ihm: Komm und sieh! Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn:

Sieh, ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist. Natanaël sagte zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah; du wirst noch Größeres als dieses sehen. Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.“[3]

Nach dem Pfingstereignis begann Bartholomäus den Glauben in Persien zu verkündigen. Es wird auch für möglich gehalten, dass er in Indien predigte. Dort soll er eine hebräische Abschrift des Matthäusevangeliums hinterlassen haben. In Legenden wird erzählt, dass er die Frohe Botschaft auch in Ägypten und in Armenien verkündet hatte. In seiner Glaubenskraft und Vollmacht heilte er Kranke und befreite Besessene. In Armenien dürfte er dann das Martyrium erlitten haben.[4]

Die Legende um das tragische Ende des heiligen Apostels berichtet: „Demnach wurde Bartholomäus eines Tages zum König Polymios von Armenien gerufen. Als er dessen besessene Tochter geheilt und den König besucht hatte, wobei er durch verschlossene Türen kam, bekehrte sich der König und mit ihm das ganze Königshaus zum Christentum. Polymios ließ ein Götzenbild niederreißen, aus dem ein böser Geist sprach; der von Bartholomäus beschworene Teufel fuhr aus, stürzte selbst diese Statue und alle anderen im Tempel. Er wurde durch Bartholomäus allen sichtbar gemacht: schwärzer als Ruß, mit scharfem Angesicht, langem schwarzem Bart und schwarzen Haaren, die bis auf seine Füße gingen, die Hände aber mit feurigen Ketten auf dem Rücken gebunden. Die überwundenen Priester des Tempels zogen daraufhin zu Astyages, dem feindlichen Bruder des Polymios. Der schickte eintausend Soldaten aus, die Bartholomäus fangen und vor ihn bringen sollten. Er erfuhr zudem, daß durch Bartholomäus auch sein Gott Baldach zerstört worden sei, ließ ihn daraufhin mit Knütteln schlagen, ihm bei lebendigem Leib die Haut abziehen und ihn dann mit dem Kopf nach unten kreuzigen. Christen begruben den Leichnam.“[5]

Bartholomäus ist seither als der gehäutete Heilige bekannt. Zu seinen Attributen gehören neben der abgezogenen Haut, ein Messer, ein Buch und ein Basilisk. Er ist unter anderem Patron der Fischer, Bergleute, Gipser, Bauern, Winzer, Hirten, Lederarbeiter, Gerber, Sattler, Schuhmacher, Schneider, Bäcker, Metzger, Buchbinder.

Auch über seine Gebeine gibt es eine wunderbare Legende: Der „Bleisarg, den die Heiden ins Meer geworfen haben und der mit den Gebeinen, zusammen mit denen von vier anderen Märtyrern, an der InselLipari bei Sizilien gestrandet ist. Nach der Zerstörung das Grabes und der darüber gebauten Kirche durch die Sarazenen im Jahr 831 sei Bartholomäus einem Mönch erschienen, der die Gebeine sammeln und sie nach Benevent bringen sollte, wohin sie 838 kamen. Als Kaiser Friedrich II. versuchte, Benevent zu zerstören, habe Bartholomäus ihm Strafgericht und baldigen Tod verkündet - was nicht verhinderte, dass der Kaiser Reliquien nach Frankfurt entführte.“[6]

[1] Vgl. Mk 3,14ff
[2] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Bartholom%C3%A4us_(Apostel)
[3] Joh 1,45-50
[4] https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Bartholomaeus.htm
[5] https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Bartholomaeus.htm
[6] https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Bartholomaeus.htm