Statue der Gottesmutter
Menü

Heiliger Apostel Jakobus, der Sohn des Zebedäus (25.07.2019)

Jakobus, Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome, ist der Bruder des Lieblingsjüngers Jesu. Er und sein Bruder Johannes zählen wie das Brüderpaar Simon Petrus und Andreas zu den Ersterufenen und nehmen einen besonderen Stellenwert im Apostelkreis ein. So werden Jakobus, Simon und Johannes Zeugen der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor, um für das bevorstehende Leiden Jesu im Glauben besonders gestärkt zu sein, denn im Garten Gesemani werden diese drei Apostel auch Zeugen der Todesangst Jesu.

Den Söhnen des Zebedäus ist eine ungestüme Wesensart eigen, weshalb Jakobus und Johannes den Beinamen „Donnersöhne“ erhalten. Ihr temperamentvolles Wirken und Auftreten war nämlich von Feuereifer und Leidenschaft gekennzeichnet, und ihre gewaltigen, erschütterten Reden drangen wie Donner in die Herzen ein. Jakobus war vermutlich auch sehr ehrgeizig. Nach der dritten  Ankündigung seines Leidens und seiner Auferstehung durch Jesus, trat er mit seinem Bruder an Jesus mit dem Wunsch, ihnen eine Bitte zu erfüllen, heran:

„Lass in deiner Herrlichkeit einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen! Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die es bestimmt ist.“ Damit säten die beiden Brüder Zwietracht unter den Aposteln und sie veranlassten Jesus durch diesen Eklat, den Jüngern diesbezüglich eine seiner schönsten Lehren zu erteilen: „Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (siehe Mk 10,35ff)

Jakobus leitete die Gemeinde von Jerusalem

Nach der Auferstehung Jesu war Jakobus mit den anderen Aposteln in Jerusalem. Nach der Himmelfahrt Jesu soll Jakobus auf der Iberischen Halbinsel gepredigt haben, wobei er prophezeite, dass sich dort nach seinem Tod viele bekehren werden. Seine Missionsreise zeigte aber wenig Erfolg. Mutlos setzte er sich im Gebiet von Saragossa ans Ufer des Ebro und fasste den Entschluss, die Mission abzubrechen. Da erschien ihm die Gottesmutter auf einer Säule und  sagte ihm ihre Unterstützung zu.

Historisch gesehen dürfte Jakobus nur eine kurze Zeit in Spanien gepredigt haben. Biblisch belegt leitete Jakobus die Gemeinde von Jerusalem. (Gal 2,9) In einer Legende wird berichtet, dass Jakobus den Zauberer Hermogenes überwand, ihn von Dämonen befreite und seine Zauberbücher anschließend ins Meer werfen ließ.

An seinem Lebensende wurde Jakobus jener Kelch gereicht, den Jesus ihm prophezeit hatte: König Herodes Agrippa I. ließ einige aus der Gemeinde in Jerusalem gefangennehmen und misshandeln. Darunter war auch Jakobus. Auf dem Weg zur Richtstätte heilte er einen Lahmen. Jakobus bat danach seinen Henker um eine Flasche Wasser, damit er Josias, der ihm den Strick umgelegt hatte und sich auf dem Hinrichtungsplatz bekehrte, taufen könne. Josia wurde nach der Taufe gemeinsam mit Jakobus um das Jahr 42 mit dem Schwert enthauptet.

Jakobus war der erste Märtyrer unter den Aposteln

Nur der Tod des Jakobus und des Johannes sind in der Bibel erwähnt. Jakobus der Älter oder der Große (major), wie er auch genannt wurde, fand als erster der Apostel den Tod und ist somit der erste Märtyrer unter den Aposteln.

Eine weitere Legende erzählt, dass seine Jünger den Leichnam des Apostels in ein unbemanntes Schiff legten, das den heiligen Apostel Jakobus über das Meer nach Galicien im Nordwesten Spaniens trug. Der Leichnam wurde geborgen und ins Landesinnere getragen und dort begraben. Das Grab geriet in Vergessenheit und wurde erst im 9. Jahrhundert wieder gefunden. Über der Grabstätte wurde eine Kirche und später jene Kathedrale gebaut, um die sich der Pilgerort Santiago de Compostella bildete. Ein weit verzweigtes Netz an Jakobswegen führt heute zu diesem bekannten und wieder modern gewordenen Wallfahrtsort, wo die Prophezeiung des Apostels wahr geworden ist, denn viele Jakobspilger kommen verwandelt nach Hause zurück.

Der Apostel entwickelte sich zum Nationalheiligen. Kriegerische Siege wurden seiner Hilfe zugesprochen. Bei der Schlacht von Clavijo im Jahr 844 soll der heilige Jakobus als Ritter gekleidet auf einem Schimmel erschienen sein und durch sein Wirken den Sieg über die Mauren herbeigeführt haben. Er gilt auch als Schlachtenhelfer gegen alle anderen feindlichen Heere.