Statue der Gottesmutter
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Heiliger Apostel Matthäus (21.09.2015)

Wie schon in der Frühen Kirche gilt das Matthäusevangelium als das beliebteste Evangelium. Ein Grund dafür mag der einfache Stil der Niederschrift der Frohen Botschaft sein. Matthäus, bzw. einer seiner Schüler, gilt als erster Verfasser des Matthäusevangeliums, das in hebräischer Sprache geschrieben wurde. Der Evangelist wird mit dem Levi des Markus- und Lukasevangeliums gleichgesetzt. Über Matthäus selbst ist nur wenig bekannt.

Man weiß, dass er Zöllner in der antiken Hafenstadt Kafarnaum war, und vermutlich im Dienst des Herodes Antipas stand. Zöllner und Dirnen nannte man damals in einem Atemzug. Sie waren den frommen Juden verhasst. Aber Jesus beruft in seine Nachfolge nicht nur fromme und angesehene Leute. Denn der Herr blickt tiefer und kennt die wahre Beschaffenheit der Herzen. Und so erkannte er in dem Zöllner seinen zukünftigen Apostel. Die Berufungsszene ist sehr kurz und bündig geschildert. Jesus sagte nur drei Worte: „Folge mir nach!“

Die Antwort des Matthäus bedurfte keiner Worte, er stand einfach auf und tat wie ihm geheißen wurde. (Vgl. Mt 9,9) Das Evangelium berichtet weiter: „Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.“ (Mt 9,10-13) Gerechte gibt es wenige auf dieser Welt. Sie braucht der Herr nicht mehr zu rufen, denn sie folgen ihm längst schon in aufrichtiger Liebe. Doch auch der Gerechte fällt sieben Mal am Tag. (Vgl. Spr 24,16)

Jesu Ruf gilt vor allem dem Sünder, dem der gefallen – von Gott abgefallen – ist, damit er an das Herz Gottes zurückfindet. Manche Menschen werden darüber hinaus für eine besondere Nachfolge gerufen, wie eben der Zöllner Matthäus, der als Apostel von Jesus für eine verantwortungsvolle Aufgabe herangebildet wurde. Nach dem Tod Jesus wirkte er als Prediger in Äthiopien, Parthien und Persien. Eine Legende erzählt: „Während er rastlos von Ort zu Ort wanderte, führte er das strengste Leben; er aß nie Fleisch, sondern nur Kräuter und Wurzeln, sein Trank war Wasser. Nachdem er 23 Jahre in Äthiopien gepredigt und eine große Menge dem Christentume gewonnen hatte, erhielt er die glorreiche Marterkrone.“

Matthäus soll gesteinigt worden sein. Seine Reliquien werden heute in Salerno verehrt. Er ist unter anderem Schutzpatron der Bankangestellten, Finanz-, Steuer- und Zollbeamten; Wechsler und Buchhalter. Auch gegen Trunksucht und gegen unheilbare Krankheiten wird er angerufen. Ebenfalls wird der Gebrauch des Weihwassers teilweise auf den heiligen Apostel Matthäus zurückgeführt.