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Heiliger Apostel Philippus (03.05.2019)

Die Evangelien berichten kaum etwas über den heiligen Apostel Philippus. Während er in den ersten drei Evangelien nur namentlich erwähnt wird, gibt Johannes mehr über den Jünger Jesu preis, der nur kurz nach Petrus und Andreas berufen wurde. Es wird vermutet, dass Philippus auch ein Jünger des Täufers war.

Er stammte wie schon die vor ihm berufenen Apostelbrüder Petrus und Andreas und Jakobus und Johannes aus Betsaida, in Galiläa. Philippus brachte gleich nach seiner eigenen Berufung Nathanael zu Jesus (Joh 1,43-51).

Ein weiteres Mal wird der Apostel im Johannesevangelium erwähnt, als Jesus ihn auf die Probe stellte: „Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll.“ Dann wirkte Jesus das Wunder der Brotvermehrung.

Auf diese Begebenheit ist der Laib Brot zurückzuführen, der dem heiligen Philippus auf vielen Darstellungen als Attribut beigegeben ist. Sein Name entstammt dem Griechischen und bedeutet „Pferdeliebhaber“. Griechen wandten sich häufig an Philippus, wenn sie Jesus kennenlernen wollten und Philippus machte sich gerne zu deren Mittelsmann.

Es wird angenommen, dass der Apostel im Kreis der zwölf Jünger mit einer Verwaltungsaufgabe betraut war. Diese Annahme stützt sich darauf, dass Jesus sich an Philippus wandte, um zu fragen, wo sie Brot für so viele Menschen kaufen könnten. Seiner Antwort lässt sich entnehmen, dass er sich darüber vermutlich schon Gedanken gemacht hatte.

Herr, zeige uns den Vater, das genügt uns

Bei den Abschiedsreden Jesu wird die Sehnsucht des Apostels sichtbar, als er Jesus hoffnungsvoll aufforderte: „Herr, zeige uns den Vater, das genügt uns.“ (Joh 14,1-14) Daraufhin erteilte Jesus seinem Jünger eine Rüge: „Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist?“ Auf diese Weise trat auch Philippus Unverständnis hinsichtlich der Person Jesu zu Tage.

Nach dem Pfingstereignis, bei dem auch Philippus mit Maria und den anderen Aposteln um den Heiligen Geist gebetet hatte, finden sich keine gesicherten biografischen Angaben mehr zu Philippus, der häufig auch mit dem Diakon und Evangelisten Philippus verwechselt wird. Unglücklicherweise wurden in den Legenden die Lebensgeschichten der beiden miteinander verwoben.

Wahrscheinlich hat Philippus gemeinsam mit Andreas am Schwarzen Meer gewirkt oder auch in Kleinasien in Hierapolis. Einer Legende nach soll der Heilige etwa zwanzig Jahre lang in Skythien, im Gebiet der Ukraine, gepredigt haben.

Als der damals vermutlich 81-jährige Apostel Philippus gezwungen wurde, dem Gott Mars vor seinem Standbild zu opfern, kam ein gewaltiger Drache, der einen Gifthauch verströmte, an dem alle Umstehenden erkrankten, nur Philippus blieb die Gesundheit erhalten. Der Drache tötete auch den Sohn des Priesters und zwei anwesende Tribunen. Philippus, der alles unbeschadet überstanden hatte, gebot dem Drachen in die Wüste zu gehen, erweckte anschließend die Toten und heilte die Kranken. Der Heilige zerstörte die Götzenbilder und bekehrte alle Anwesenden.

Philippus hatte drei Töchter. Eine von ihnen liegt in Ephesus begraben. Mariamne und Philippa lebten bei ihrem Vater. Seine Töchter lebeten in Jungfräulichkeit Gott ganz hingegeben. Anderen Angaben nach waren sie verheiratet. Einheitlich bezeugt ist, dass sie in der Stadt Wunder wirkten und mit der Gabe der Prophetie gesegnet waren. Da sich die Legenden aber vermischt haben, ist es doch wahrscheinlicher, dass die Töchter zu Philippus dem Evangelisten gehörten (vgl Apg 21,8), und nicht zum Apostel.

Philippus erlitt vermutlich das Martyrium, er wurde gekreuzigt. Deshalb ist auch das lateinische oder T-förmige Kreuz eines seiner Attribute. Sein Gedenktag ist gemeinsam mit dem Apostel Jakobus der 03. Mai.

Philippus verstand zwar nicht alles, hatte aber dennoch Menschen zum Glauben geführt. Das ist auch für uns ein guter Ansatz zur Missionierung: Man muss nicht alles verstehen und wissen, es genügt, wenn wir den Menschen in einfachen Worten das erzählen, was wir von Jesus gehört haben, die Menschen an der Hand nehmen und zu Gott führen. Alles andere wird Gott selber tun.