Statue der Gottesmutter
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Heiliger Karl Houben (05.01.2018)

Seit dem vergangenen Jahr dürfen wir in unserer Kapelle eine Reliquie des heiligen Karl Houben verehren. Sein Gedenktag ist der 05. Jänner. Im Niederländischen Munstergeleen bei Limburg wurde Johannes Andreas Houben am 11. Dezember 1821 als viertes von zehn Kindern geboren. Sein Vater besaß einen Mühlenbetrieb und wird als ruhig und hart arbeitend beschrieben. Bei Johannes Andreas zeichneten sich schon früh zwei Charakterzüge ab: die Frömmigkeit und die Ausdauer. Seinem Herzenswunsch, Priester zu werden, stellten sich seine Lernschwierigkeiten entgegen, aber auch die hohen Schulkosten.

Vielleicht gerade wegen seiner Kämpfernatur setzte sich der Ortspfarrer für ihn bei seiner Mutter ein und beruhigte diese mit den Worten: „Lassen Sie ihn seine Studien fortsetzen. Dieser Junge wird einmal berühmt sein.“

Am 01. Juli 1840 wird er zum Militärdienst nach Bergen-op-Zoom eingezogen und erwies sich in diesem Dienst als nicht sehr erfolgreich. Aber er hörte in der Kaserne zum erstenmal von den Passionisten, die in Ere (Belgien) eine Niederlassung haben. Fünf Jahre später trat Johannes Andreas Houben am 5. November 1845 in das Noviziat der Passionisten in Ere ein. Bei der Einkleidung am 1. Dezember gibt man ihm den Namen „Karl vom heiligen Andreas“.

Gut ein Jahr später, am 10. Dezember 1846, legte er die Ordensgelübde ab, und danach begann er mit dem Studium der Philosophie und Theologie. Der Bischof von Tournai weihte ihn am 21. Dezember 1850 zum Priester.

Dass keiner seiner Verwandten an diesem großen Ereignis teilgenommen hatte, trübte die Freude wohl etwas. Sein ganzes priesterliches Leben wird er unter einem fremden Volk verbringen, seine Heimat sah er nie wieder, denn schon wenige Monate nach seiner Priesterweihe (1851/52) wurde er nach England in eine feindselige, antikatholische Atmosphäre versetzt. Sein Wirkbereich war vorwiegend die seelsorgliche Betreuung irischer Auswanderer. Einige Zeit später wurde er zum Assistenten des Novizenmeisters ernannt. In der Pfarre trat er der Unmoral und dem Glaubensverlust unter den zerstreuten Katholiken entschieden entgegen.

Im Sommer 1857 begann für P. Karl im neu gegründeten Kloster auf dem Mount Argus – Dublin sein eigentliches Lebenswerk im priesterlichen Einsatz für die Iren. P. Karl war kein beredter Prediger, dafür aber ein begnadeter Beichtvater und er besaß eine außergewöhnliche Gabe, Kranke zu heilen. Menschen umringen den frommen Priester, in der Hoffnung seinen Segen zu empfangen.

Sein Bekanntheitsgrad überschritt schon bald die Grenzen Dublins und Irlands, sodass er in England, Amerika und Australien in aller Munde war. P. Karl, der die wunderbaren Heilungen allein auf den allmächtigen Gott zurückführte, lebte ein weitaus größeres Wunder: die Heiligkeit seines täglichen Lebens. Wie alle Heiligen, so fehlte es auch ihm nicht an den nötigen Prüfungen und Schicksalsschlägen. Demütigungen seitens seiner Mitbrüder oder Krankheit und Leid, wie lebenslange Beinschmerzen nach einem Unfall als auch ständige starke Kopf- und Zahnschmerzen, ertrug er mit Ergebenheit und Geduld. Eine Hilfe dazu war sicher auch ein Rat, den er anderen gerne erteilte und zugleich selbst befolgte: „Denke jeden Tag ein paar Minuten an das bittere Leiden Jesu.“

Nach langen, leidvollen Jahren rief ihn der Herr in den Morgenstunden des 05. Jänners 1893 zu sich. Ganze Pilgerströme an seinem Grab bezeugten seine Heiligkeit. P. Karl vom heiligen Andreas wurde am 16.10.1988 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und am 03.06.2007 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.

Gebet zu Maria, der Mutter der Heiligen Hoffnung

von P. Karl Houben

Heiligste Jungfrau Maria – o meine Mutter!
Wie gut ist es, Dir zu Füßen zu fallen und um Deine Hilfe zu bitten.

Wenn schon irdische Mütter nicht aufhören, an ihre Kinder zu denken, wie könntest Du, die Liebevollste von allen Müttern, mich vergessen? Daher gewähre mir Deine immerwährende Hilfe in allen meinen Nöten, in jedem Kummer und besonders in allen meinen Versuchungen. Ich erbitte Deine unablässige Hilfe für alle, die jetzt leiden. Hilf den Schwachen, heile die Kranken, bekehre die Sünder.

Erlange uns, geliebte Mutter, dass wir Dich einst im Himmel schauen, Dich lieben und Dir ewig danken. Amen.