Statue der Gottesmutter
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Heiliger Leonhard von Limoges (06.11.2017)

Der heilige Leonhard von Limoges ist Pfarrpatron der Pfarre Graz St. Leonhard. Geboren wurde der als Vieh- und Pferdepatron verehrte Heilige um 500 in Orléans in einer fränkischen Adelsfamilie. Seine geistliche Bildung erhielt er vom Erzbischof Remigius von Reims. Als er das Erwachsenenalter erreicht hatte, wurde er Mönch und Mitgründer des Klosters Micy. Leonhard liebte die Einsamkeit. Aus diesem Grund lehnte er das ihm angebotene Bischofsamt ab und zog sich in die Stille und Abgeschiedenheit des Waldes Pauvin von Limoges zurück.

Von seiner Zelle aus begann er dort seine Predigttätigkeit und erwirkte durch Glaube und Gebet vielen Kranken die ersehnte Heilung. Ein weiteres Augenmerk widmete er den Gefangenen, die er regelmäßig besuchte und beim damaligen König ihre Freilassung mit großem Erfolg erwirkte. Viele Gefangene bezeugten, dass allein auf die Anrufung des Namens Leonhard die Fesseln von ihnen abfielen. Als die Königin auf der Jagd plötzlich in Wehen lag und zu schreien begann, eilte Leonhard hinzu und rettete Mutter und Kind das Leben. Leonhard wies allen angebotenen Reichtum zurück und wollte als Dank nur ein kleines Stück Land annehmen, das nicht größer sein sollte, als er in einer Nacht mit einem Esel umreiten könne. Dort gründete er die Gemeinschaft von Noblat, die ehemalige Gefangene aufnahm, um sie zu Handwerkern auszubilden.

Sein Attribut wurden die Ketten der Gefangenen, die sie dem Heiligen nach ihrer wunderbaren Befreiung brachten. Schon bald galt er als Heiliger der Gefangenen. Durch eine spätere Umdeutung dieser Ketten in Viehketten, wurde Leonhard zum Viehpatron für alle Haus- und Hoftiere. Der heilige Leonhard gilt auch als Helfer von Wöchnerinnen und wird von Bauern, Stallknechten, Fuhrmannsleuten, Schmieden und Schlossern, sowie Obsthändlern und Bergleuten angerufen. Der heilige Leonhard – auch Lienhart genannt – wurde vermutlich wegen seiner vorhin genannten Patronate zum Kirchenpatron für die Grazer Leonhardkirche ausgewählt, weil an der Kirche seit jeher eine wichtige Handelsstraße, die Strata hungarica, vorbeiführte, welche anno dazumal mit Pferdefuhrwerken befahren wurde.