Statue der Gottesmutter
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Heiliger Paul vom Kreuz (19.10.2018)

Als 19-jähriger entschied sich Paolo Francesco Danei, mit Konsequenz sein hohes Ziel zu verfolgen: das Streben nach Heiligkeit und christlicher Vollkommenheit. Geboren wurde der spätere Ordensgründer der Passionisten am 03. Jänner 1694 in Ovada (Alessandria). Während eines Kreuzzugs gegen die Türken, dem er sich 1715 anschloss, erkannte er Gottes Pläne für ihn. Als Folge verzichtete er auf sein Erbe und vertiefte fortan sein geistliches Leben, um Klarheit für seine erkannte Berufung zu finden. 1720 von seinem Bischof in einen schwarzen Habit gekleidet, zog er sich in Castellazzo 40 Tage lang zum Gebet und zur Buße zurück. Diese Zeit des intensiven Gebets hat ihn verändert. Er nennt sich nun Paul vom Kreuz. Und er kennt sein Lebenswerk, das Gott von ihm wünscht: die Liebe Gottes zu verkünden, die im Kreuz Christi geoffenbart wurde.

Im Dezember desselben Jahres schrieb er die Ordensregel für seine künftige Gemeinschaft: die Passionisten. Wie groß muss sein Glaube gewesen sein, eine Regel zu verfassen, ohne auch nur einen einzigen Mitbruder zu haben! Im Jahr darauf schloss sich ihm sein leiblicher Bruder an, aber die beiden mussten als Einsiedler leben und auf die Approbation des neuen Instituts warten. Ihre missionarische Sendung begann nach ihrer Priesterweihe in Rom im Jahr 1727. Es dauerte nochmals zehn Jahre, bis Paul vom Kreuz auf dem Monte Argentario das erste Kloster gründen konnte.

Vier Jahre darauf, 1741 erhielten sie die Approbation. Es kommen weitere Mitglieder dazu, weitere Klöster werden gegründet. Am 18. Oktober 1775 stirbt Paul vom Kreuz. 45 Jahre lang hat er die dunkle Nacht durchlebt und wurde damit zu einem Kenner der Trostlosigkeit, die auch zur Versuchung gegen ein tiefes Gebetsleben werden kann.

Während seiner Eremitenzeit notierte er dazu in seinem Tagebuch: „Ich war innerlich trocken, zerstreut und von Versuchungen geplagt; zum Beten musste ich mich zwingen. Ich wurde versucht, etwas zu essen; denn ich hatte Hunger. Ich spürte die Kälte mehr als gewöhnlich, und das Fleisch ersehnte Linderung, und deshalb wollte ich mein Beten unterbrechen." Und er stellte fest: „Was die Bedrängnisse und Angriffe, die kamen, angeht, so waren sie sowohl vom Fleisch als auch vom Dämon verursacht; meiner Meinung nach war auch der Dämon mit am Werk; denn ich weiß, dass er einen großen Neid hat auf jeden, der betet. Im nächsten Satz kommt seine absolute Entschlossenheit zum Ausdruck: „Aber durch die Barmherzigkeit Gottes beteuerte ich, dass ich beim Gebet ausharren wolle, koste es auch, dass man mich in Stücken wegzerrt."

Nach dem Ringen um die Treue zum Gebet hatte er eine wunderbare Erfahrung: „Als dann der Zeitpunkt gekommen war, mit dem Gebet aufzuhören, war ich in Frieden und voll innerer Ruhe." Seine Schlussfolgerung ist auch ein Rat an jeden, der sich Gott einmal im Gebet zugewandt hat: „Man muss sich davor hüten, zu solchen Zeiten des Leidens das Gebet zu unterbrechen, denn dadurch würde das Leiden nicht geringer werden, ja die Seele würde sogar - ohne jeglichen Nutzen - noch mehr betrübt sein; denn sie würde sehen, dass sie der Lauheit zum Opfer gefallen ist."

Einmal mehr dürfen wir an Paul vom Kreuz erkennen: Gott ist wunderbar in seinen Heiligen! Eine Reliquie diese Heiligen Ordensgründers ist in der Vorauer Kapelle zur Verehrung ausgestellt.

(Quellen: Die „Wüste“ des hl. Paul vom Kreuz, Gregor Lenzen; passionisten.de)