Statue der Gottesmutter
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Heiliger Pfarrer von Ars (04.08.2012)

Da wir es neben vielen anderen Gebetsanliegen auch als einen besonderen Auftrag sehen, für die Priester zu beten, ist der heilige Pfarrer von Ars für uns zu einem großen Fürbitter geworden.

2011 brachte eine Mitschwester eine Statue des Heiligen direkt aus Ars mit, die heute in unserer Kapelle einen Ehrenplatz gefunden hat. Johannes Maria Vianney ist Patron für alle Pfarrer.

Im Priesterjahr 2010 hat Papst Benedikt XVI. allen Priestern den Pfarrer von Ars als Modell und Vorbild nahe gelegt. Er schrieb über Vianney: „Mit dem Wort und den Sakramenten seines Jesus wusste Jean-Marie Vian­ney sein Volk aufzubauen, auch wenn er, überzeugt von seiner persönlichen Unzulänglichkeit, oft schauderte, so dass er mehrmals wünschte, sich der Verantwortung des Dienstes in der Pfarrei zu entziehen, dessen er sich un­würdig fühlte. Trotzdem blieb er in vorbildlichem Gehorsam stets an seinem Posten, denn die apostolische Leidenschaft für das Heil der Seelen verzehrte ihn. Durch eine strenge Askese versuchte er, seiner Berufung völlig nachzu­kommen: »Das große Unglück für uns Pfarrer«, beklagte der Heilige, »besteht darin, dass die Seele abstumpft«, und er meinte damit ein gefährliches Sich-Gewöhnen des Hirten an den Zustand der Sünde oder der Gleichgültigkeit, in der viele seiner Schafe leben. Mit Wachen und Fasten zügelte er den Leib, um zu vermeiden, dass dieser sich seiner priesterlichen Seele widersetzte. Und er schreckte nicht davor zurück, sich selbst zu kasteien zum Wohl der ihm anvertrauten Seelen und um zur Sühne all der Sünden beizutragen, die er in der Beichte gehört hatte.”

Auch Papst Jo­hannes Paul II. stellte in einem Brief an die Priester im Blick auf Vianneys Gebetsleben fest: „In seinem heroischen Leben war das Gebet das Mittel, das es ihm ge­stattete, beständig in Christus zu bleiben.”„Wir wollen in den Himmel kommen, aber mit allen unseren Bequemlichkeiten, ohne uns das Geringste anzutun.“, sagte Vianney und packt uns damit wohl am Schlafittchen. Deshalb rät er uns aus allem Gewinn für die Ewigkeit zu schlagen indem wir alles annehmen, geduldig ertragen und aufopfern. Er wusste sozusagen, wie man Stroh zu Gold spinnen kann und forderte die Gläubigen auf: „Opfert auch die Versuchungen auf für die Bekehrung der Sünder; das ärgert den Teufel und schlägt ihn in die Flucht, weil die Versuchung sich gegen ihn wendet.“ Er machte darauf aufmerksam, dass „die Versuchungen, die am meisten zu fürchten sind, die mehr Seelen verderben als man glaubt“, nicht in den großen offensichtlichen Versuchungen zu finden sind, sondern dass sie in den „kleinen Gedanken der Eigenliebe“, in den „Gedanken der Selbstzufriedenheit“ und in den „Selbst-Beifallskundgebungen über alles, was man tut, über das, was über uns gesagt wurde“ beheimatet sind.

„Ob man will oder nicht“, versicherte Johannes Vianney, „man muss leiden.“ Dazu griff er das Bild der beiden mit Jesus Gekreuzigten auf Golgotha auf: „Manche leiden wie der rechte Schächer, manche wie der linke. Beide litten das gleiche, aber nur einer wusste seine Leiden verdienstvoll zu machen: er nahm sie im Geist der Buße an; der andere tat das Gegenteil.“, schlussfolgerte er. „Jeder hat sein Kreuz. Wenn man wüsste, wie verdienstvoll es ist“, erklärte er, „würde man sich die Kreuze, wenn das möglich wäre, gegenseitig wegstehlen.“

Was die Verdienste für die Ewigkeit betrifft, so war der heilige Pfarrer von Ars sehr erfinderisch: „In der Welt findet man zu jeder Stunde etwas, um seinem Willen zu entsagen: man versagt sich einen Besuch, der Freude machen würde; man erfüllt eine Liebespflicht, die langweilt; man legt sich zwei Minuten später nieder, man steht zwei Minuten früher auf; wenn zwei Dinge zu tun sind, gibt man dem den Vorzug, das einem weniger zusagt.“ Für den Weg der Heiligkeit hatte er noch mehr Tipps parat: „Man kann darauf verzichten, sich zu wärmen; sich besser zu setzen, wenn man schlecht sitzt; sich einige Früchte zu pflücken, die einen freuen würden, wenn man durch seinen Garten geht; beim Aufräumen einige herumliegende Stückchen zu essen; man kann darauf verzichten, etwas anzuschauen, das den Blick anzieht und das hübsch ist, besonders in den Straßen der großen Städte.“ Ein andermal sagte Vianney: „Ihr habt gebetet, ihr habt gestöhnt, ihr habt geweint“, um zu fragen: „Aber habt ihr gefastet, habt ihr gewacht, seid ihr auf dem Boden gelegen?“ Und er stellte fest: „Solange ihr noch nicht so weit seid, habt ihr noch nicht alles getan.“ Für ein raschen Wachstum in der Heiligkeit hat er sein Geheimnis preisgegeben: „Alles verschenken und nichts für sich behalten.“