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Herr, dein Name sei erhöht (03.01.2022)

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Das Direktorium der Diözese Graz Seckau erläutert den Gedenktag des Namens Jesu mit folgenden Worten: „Der Name „Jesus“ bedeutet „Gott rettet“. Die Verehrung des heiligsten Namens Jesu kommt im Mittelalter auf und wird vor allem durch den Franziskanerorden verbreitet. Seit 1721 fand sich das Namen-Jesu-Fest an verschiedenen Daten im Kalender. Die Namensgebung Jesu war bei der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils mit dem 1. Jänner verbunden worden. Im römischen Messbuch vom Jahre 2002 wird die Namensgebung wieder als eigener Gedenktag begangen. Das Geheimnis dieses Tages lässt sich zusammenfassen in dem Wort des Philipperbriefes: „Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: ‚Jesus Christus ist der Herr‘ – zur Ehre Gottes des Vaters“ (Phil 2,9–11).“

 

Zahlreiche Menschen, die auf die Kraft des Namens Jesu vertrauten,

haben in den vergangenen Jahrhunderten die Macht erfahren, die in der Anrufung des Namens Jesu liegt. In seiner Pfingstpredigt erklärte Petrus dem Volk die Schriften, die von Jesus sprachen. Und er verkündet freimütig den Tod und die Auferstehung des Herrn und dass Gott diesen Jesus, den das Volk gekreuzigt hatte, zum Herrn und Christus machte. In der Apostelgeschichte hören wir deshalb auch die Weisung des heiligen Petrus, der den Menschen auftrug: „Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“(Apg 2,38)

In der Taufe wird jeder getauft im Namen des Vaters und [im Namen] des Sohnes und [im Namen] des Heiligen Geistes.

Wenn jemand etwas im Namen eines anderen sagt oder tut, dann geht in dieser Sache die Autorität dessen, den man damit vertritt, über. In Österreich beginnen gerichtliche Urteilssprüche mit der Eingangsformel: „Im Namen der Republik…“. In Deutschland heißt es häufig: „Im Namen des Volkes…“ Ich bin nur dann befugt, im Namen eines anderen aufzutreten, zu handeln, wenn ich im Dienst dessen stehe, der mich beauftragt hat.

Als Christen haben wir diese Beauftragung im Namen Christi zu Handeln. „Alles, was ihr in Wort oder Werk tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Dankt Gott, dem Vater, durch ihn!“, trägt uns Paulus im Brief an die Kolosser (3,17) auf. Hierin sehen wir eine Doppelrichtung. Einerseits handeln wir in der Kraft Christi. Hierbei steht Christus über uns und wir sind Mittler seiner Kraft an einen oder mehrere Menschen, aber auch auf die Gewalten und Mächte, die Gott entgegenstehen. Auf der anderen Seite, wenn wir den Vater anrufen, stehen wir unten und Jesus ist der, der in seiner Kraft unsere Bitten und unseren Dank an den Vater vollkommen macht. Wir beziehen hier unsere geistliche Vollmacht von Christus selbst.

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Unsere Bitten werden in der Autorität Jesu vor den Vater gebracht

und unser Tun erhält in seiner Autorität jene Kraft, die Kranke heilt, Bedrängte befreit, Tote auferweckt und Berge versetzt.

Nur in seinem Namen können wir Kranke heilen – wenn es Gott gefällt und unser Glaube an Christus stark ist. Und in seinem Namen können wir den Vater verherrlichen. Damit dreht sich alles in unserem Leben um Christus, der nach seiner Auferstehung zu den Aposteln gesagt hat: „Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.“

Wenn, wie es in der Apostelgeschichte berichtet wird, Petrus Menschen geheilt hat, durch Berührung, durch Worte oder auch nur durch den Schatten, der auf einzelne Personen viel, dann war im Letzten nicht er derjenige, der heilte, sondern in der Vollmacht Jesu wurden die Heilungen geschenkt. Petrus kam an der Schönen Pforte beim Tempel in Jerusalem vorbei und ein Gelähmter streckte ihm seine Hand entgegen, in der Hoffnung, ein Almosen zu erhalten. „Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, steh auf und geh umher! Und er fasste ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke; er sprang auf, konnte stehen und ging umher. Dann ging er mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.“ (Apg 3,6ff)

Das umtehende Volk war angesichts der Heilung „außer sich vor Staunen“ und lief in der Halle Salomos zusammen. Petrus nahm diese Reaktion zum Anlass, der versammelten Menge mal so richtig „die Leviten zu lesen“ und einiges richtigzustellen: „Was starrt ihr uns an, als hätten wir aus eigener Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen kann? Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr ausgeliefert und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders erbeten. Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Und aufgrund des Glaubens an seinen Namen hat dieser Name den Mann hier, den ihr seht und kennt, zu Kräften gebracht; der Glaube, der durch ihn kommt, hat ihm vor euer aller Augen die volle Gesundheit geschenkt.“ (Apg 3,12ff)

Manche Gläubige scheinen den Namen Jesu wie eine magische Formel zu verwenden, so als würde dem Namen allein schon eine geheimnisvolle Kraft anhängen. Aber dem ist nicht so, denn viele Menschen tragen den Namen Jesus. Im Namen Jesu zu agieren heißt, etwas in seiner Vollmacht auszuführen, die wir im Glauben an ihn und erst recht in der Taufe erhalten haben.

Wie schon erwähnt, erhalten auch heute noch Menschen den Namen Jesus als Taufnamen. Gott gab seinem Sohn keinen neuen Namen, sondern einen, den damals viele in Israel getragen haben. Aber nur bei Jesus wurde die Bedeutung des Namens „Gott rettet“ zur Person. Jesus anzurufen bedeutet den Retter anzurufen. Und dieser Retter handelt dann durch uns. Damit wird einmal mehr deutlich, dass Gott diese Welt mit uns zusammen retten will.

In einem Gebet aus dem 14. Jahrhundert wird dies deutlich zum Ausdruck gebracht: „Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen. Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.“

Als Christen sind wir befugt und berufen, im Namen Jesu die Vollmacht unseres Retters in Anspruch zu nehmen, um das Reich Gottes in dieser Welt immer mehr anbrechen zu lassen, indem die Menschen die Liebe des Dreifaltigen Gottes erkennen und erfahren dürfen. Wir sind Handelnde im Namen Jesu, des Christus, des Messias. Die Wirkung unseres Handelns aber kommt von Gott selbst. Wenn Gott durch uns handelt, dann nicht, weil wir so großartig, so fromm und gut sind, sondern weil er ausnahmslos alle Menschen unaussprechlich liebt.

Jesus, in deinem Namen ist die Kraft.

Jesus, die selbst die Blinden sehend macht.

Der Name Jesus ist erfüllt von Herrlichkeit.

Jesus, Gott von Ewigkeit!

 

Jesus, in deinem Namen liegt das Heil.

Jesus, mein Lob wird dir allein zuteil.

O Jesus, du bist die Gerechtigkeit,

Leben in alle Ewigkeit.

 

Jesus, mein König, der bald wiederkehrt,

Jesus, mein Herz nur dich allein begehrt.

Dem Namen Jesus singen wir für alle Zeit.

Jesus, Herr der Herrlichkeit!

 

(Zum anhören und mitsingen hier klicken. )

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