Statue der Gottesmutter
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Herz Jesu Freitag (05.10.2012)

„Ich möchte all jenen meine Unterstützung und Ermutigung aussprechen, die – in welcher Position auch immer – die Herz-Jesu-Verehrung in der Kirche weiter pflegen, vertiefen und fördern; … damit diese Verehrung den künftigen Generationen in dem Geist, der sie immer beseelt hat, weitergegeben werden kann. Auch heute geht es darum, die Gläubigen dahin zu führen, ihren Blick in Anbetung auf das Geheimnis Christi, Gott und Mensch, zu richten, um zu Männern und Frauen verinnerlichten Lebens zu werden, … die sich auf die Neuevangelisierung vorbereiten, indem sie Christi Herz als Mittelpunkt der Kirche anerkennen:

Die Welt muss unbedingt verstehen, dass das Christentum die Religion der Liebe ist.“, schrieb Johannes Paul II. 1999, um dann festzuhalten: „Das Herz des Erlösers lädt uns ein, zur Liebe des Vaters zurückzufinden, der die Quelle jeder echten Liebe ist.“

Der heilige Franz von Sales bekräftigt: „Die Liebe, auf dem Herzen des Erlösers wie auf ihrem königlichen Thron ruhend“ , schaut durch die Öffnung seiner durchbohrten Seite auf alle Herzen der Menschenkinder. Denn da dieses Herz König aller Herzen ist, hält es seine Augen immer auf die Herzen gerichtet. Doch wie jene, die durch ein Gitter schauen, wohl sehen, aber selbst nur undeutlich gesehen werden, so sieht die göttliche Liebe dieses Herzens, oder vielmehr dieses Herz der göttlichen Liebe, unsere Herzen immer klar und deutlich und schaut sie mit den Augen seiner innigen Liebe an. Wir aber sehen es nicht, sondern erkennen es nur schwach und undeutlich. Denn, o Gott, sähen wir es, wie es ist, so würden wir vor Liebe zu ihm sterben, da wir doch sterblich sind, so wie es selbst für uns starb, als es sterblich war, und wie es jetzt noch sterben würde, wenn es jetzt nicht unsterblich wäre." (DASal 3,265)

Franz von Sales warnt aber auch davor, die Herz-Jesu-Verehrung nur als Frömmelei auszuüben und stellt dazu folgenden Vergleich an: „Ein Kind wird weinen, wenn es sieht, wie man der Mutter mit einem Schnitt zur Ader lässt; verlangt aber die Mutter zur gleichen Zeit von ihm einen Apfel oder ein Stück Zucker, das es in der Hand hält, so wird es nichts davon hergeben. So sind auch zumeist diese zärtlichen Frömmeleien: man weint und schluchzt, wenn man das Herz Jesu von einer Lanze durchbohrt sieht. Ja, es ist gewiss schön, wenn man das bittere Leiden und Sterben unseres Herrn und Erlösers beweint; aber warum geben wir ihm nicht den Apfel, den wir in der Hand halten, den er von uns so inständig verlangt, nämlich unser Herz, den einzigen Liebesapfel, den dieser treue Heiland von uns fordert? Warum verzichten wir nicht auf die kleinen Neigungen, Freuden und Befriedigungen, die er uns aus der Hand nehmen möchte und nicht kann, weil sie unsere Süßigkeit sind, nach der wir gieriger verlangen als nach seiner himmlischen Gnade? Ach, das sind Freundschaften von kleinen Kindern, zärtlich aber schwach, phantastisch aber wirkungslos! Die Frömmigkeit besteht nicht in diesen Zärtlichkeiten, in diesem Gefühlsüberschwang." (DASal 1,232)

Herz-Jesu- Verehrung ist für Johannes Paul II. „in allen ihren Ausdrucksformen tief eucharistisch geprägt“ und er beschreibt, wie sich die Liebe zu Jesu Herzen im täglichen auswirken soll: „Sie äußert sich in frommen Übungen, die die Gläubigen zu einem Leben im Einklang mit dem »gütigen und von Herzen demütigen« (vgl. Mt 11,29) Christus anregen, und wird in der Anbetung vertieft. Sie wurzelt und findet ihren Höhepunkt in der Teilnahme an der heiligen Messe, vor allem am Sonntag, wo die Herzen der Gläubigen, brüderlich in der Freude versammelt, das Wort Gottes hören, mit Christus das Opfer ihrer selbst und ihres ganzen Lebens darbringen lernen (vgl. SC, 48), sich vom österlichen Mahl des Leibes und Blutes des Erlösers nähren und sich bemühen, immer mehr zu Evangelisierern und Zeugen der Solidarität und Hoffnung zu werden, indem sie die in Christi Herzen pulsierende Liebe vollkommen teilen.“

In diesem Sinne laden wir wieder zum nächsten Herz-Jesu-Freitag, am 2.11.2012, ein, um Jesu Herz im Sakrament des Altares anzubeten und ihm jene Liebe zu bezeugen, die wir ihm schulden.