Statue der Gottesmutter
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Herz Jesu Freitag (07.12.2012)

Papst Pius XII. weist in der Enzyklika „Mystici corporis“ darauf hin, dass „uns der göttliche Erlöser vom ersten Augenblick seiner Menschwerdung an entgegenkam“, denn „vermöge jener seligen Gottschau, deren Er sich sogleich nach der Empfängnis im Schoße der Gottesmutter erfreute, sind Ihm alle Glieder seines mystischen Leibes unablässig und jeden Augenblick gegenwärtig und umfängt Er sie alle mit seiner heilbringenden Liebe. O wunderbare Herablassung der göttlichen Güte zu uns; o unbegreifliche Tiefe einer Liebe ohne Grenzen!“

Der heutige Herz-Jesu-Freitag zu Beginn des Advents hat uns vor allem dazu angeregt, über das Herz des Jesuskindes nachzudenken. Das Herz Jesu besitzt menschliche und göttliche Natur zugleich. „Denn du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter.“(Ps 139,13), brachte der Psalmist in poetischen Worten das Wunder der Entstehung des Menschen zu Papier.

Bei der Menschwerdung Jesu wurde mit ihm auch sein Herz aus Fleisch „gewoben im Schoß der Mutter“. Mit dem Schritt der Inkarnation, der Fleischwerdung des Wortes Gottes, machte sich der Sohn Gottes arm, schwach und verletzlich, um die durch die Sünde arme, schwache und verletzte Menschheit zu erlösen. Die Herz-Jesu-Verehrung beginnt nicht erst am Kreuz, sie findet ihren Anfang im Mutterschoß Mariens. Denn schon damals schlug ein menschliches und göttliches Herz in unfassbarer Liebe für uns, bereit, jedes Leid und jeden Schmerz für uns in bedingungsloser Freundschaft zu ertragen. „Es gibt nichts Schöneres im Leben als die Freundschaft: Du hast jemanden, dem du dein Inneres öffnen, dem du Geheimnisse mitteilen, das Verborgene deines Herzens anvertrauen kannst.“, sagte der heilige Ambrosius von Mailand. „Wir müssen dem Freund in unser Denken und Fühlen Einblick gewähren.“, gibt er zu bedenken und fährt fort: „Wir öffnen ihm unser Herz, er uns seines. Nichts hält der Freund am Freunde verborgen.“

Vielleicht fällt es manchem schwer, sich dem erwachsenen, gekreuzigten Jesus in Liebe und Freundschaft zu nähern, aber bei Gott gibt es weder Raum noch Zeit. Und so können wir uns auch vom Jesuskind anziehen und umarmen lassen. Wer fürchtet sich vor dem reinen Herzen eines kleinen Kindes? Keine Liebe vermag uns so zart zu berühren, wie jene, eines liebenden Kinderherzens.

Wir sind es zumeist nicht gewohnt in der Herz-Jesu-Verehrung an das kindliche Herz des Erlösers zu denken, aber es ist eine Realität, die wir immer wieder einholen dürfen. So auch beim nächsten Herz-Jesu-Freitag, am 4. Jänner 2013, der noch in die Weihnachtszeit fällt. Schenken Sie dem Jesuskind bei der Anbetung im Allerheiligsten Altarsakraments ihre Zeit und Liebe, es wartet schon auf Sie ...