Statue der Gottesmutter
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Herz Jesu Freitag (07.06.2013)

„Denn aus dem unendlichen Horizont seiner Liebe heraus wollte Gott in die Grenzen der Geschichte und des Menschseins eintreten; er nahm Leib und Herz an, so dass wir das Unendliche im Endlichen betrachten und ihm begegnen können, dem unsichtbaren und unaussprechlichen Geheimnis des menschlichen Herzens Jesu, des Nazareners.“ (Benedikt XVI., Angelus am 1. Juni 2008).

Seine Herzwunde spricht uns von seiner abgrundtiefen Liebe, die sich durch keine Grausamkeit auslöschen lässt. Im Gegenteil: Umso größer der Sünder, umso größer die Liebe, mit der er ihn umwirbt. Als er von uns, der Menschheit, gequält am Kreuz sein Leben in die Hände seines Vaters zurückgab und seinen Geist aushauchte, kannte sein Herz keine Bitterkeit, keinen Groll.

Jesus liebte uns am meisten, als wir es am wenigsten verdient hatten.

Deshalb strömten aus seinem von der Lanze durchbohrten Herzen Blut, „welches das Leben der Seelen ist“, und Wasser, „das die Seelen rechtfertigt“, wie Jesus Sr. Faustyna Kowalska zu verstehen gab, als er ihr auftrug, das Bild vom Barmherzigen Jesus zu malen. Und er erklärte: „Diese zwei Strahlen drangen aus den Tiefen meiner Barmherzigkeit, damals als mein sterbendes Herz am Kreuz mit der Lanze geöffnet wurde.“ Es ist seine erbarmende Liebe, die uns vor dem Vater rechtfertigt.  Darum gab er unmissverständlich zu bedenken: „Wer nicht durch die Pforten meiner Barmherzigkeit eingehen will, muss vor meiner Gerechtigkeit erscheinen.“

Machen wir es darum wie die heilige Therese von Lisieux und weihen wir uns der Barmherzigkeit Gottes. Trösten wir Jesu Herz, das von Liebe überquellend, so oft und hart zurückgewiesen wird – großteils wohl aus Unwissenheit, weil den Menschen sein Erbarmen nicht mehr bekannt ist. Aber die Zahl derer, die sein Herz aufs Neue mit Absicht durchbohren, nimmt zu.

In einer Betrachtung lässt die Karmelitin Sr. Franziska Maria von der gekreuzigten Liebe Jesus das Wort ergreifen: „Wenn doch meine Kirche die Ströme der Liebe noch mehr erkennen würde, die mein heiligstes Herz für sie bereit hält. Welche Gnadenfülle wartet in der Wunde meines geöffneten Herzens darauf, ihren unausschöpflichen Reichtum in den Mutterschoß meiner Kirche einzugießen. Es sind die so mannigfachen Gnaden, die meine Barmherzigkeit der Kirche schenken will. Wenn doch mein Herz, mein liebeglühendes Herz, erkannt und verstanden würde, dort, wo es sich am meisten verströmen und entfalten könnte, in seinem unversiegbaren Reichtum. Nichts ist meinem Herzen unmöglich, weil es die reine Liebe ist, Liebe, die von Herz zu Herz, die immerzu darauf wartet, Liebe sein zu können, um alle und alles zu erfüllen in beseligendem Erbarmen, um Erde und Himmel zu verbinden im Pulsschlag der ewigen Liebe.“

Der nächste Herz-Jesu-Freitag ist am 5. Juli 2013. Nirgends sind wir dem Herzen Jesu näher als in der eucharistischen Anbetung. Das Programm für den Herz-Jesu-Freitag finden Sie hier.