Statue der Gottesmutter
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Hochfest der Gottesmutter Maria (01.01.2014)

Mit dem heutigen Hochfest bezeugt die Kirche, dass Maria wahrhaft die Mutter Gottes ist.

„Als die Zeit erfüllt war, sandte er seinen Sohn, geboren von einer Frau.“ (Gal 4,4)

Diese Frau ist Maria, in ihr und durch ihr Ja erfüllte sich die Schrift. In der Antiphon zum Benedictus beten wir: „Ein wunderbares Geheimnis tritt heute ans Licht: Gott wurde Mensch, er blieb, was er war, und nahm an, was er nicht war, ohne Vermischung und ohne Teilung. So wurde Gottes Schöpfung neu.“

Papst Franziskus sagte in der heutigen Predigt: „Mutter Gottes! Das ist der wichtigste und wesentlichste Titel Marias. Es geht um eine Eigenschaft, um eine Rolle, die der Glaube des christlichen Volkes in seiner liebevollen und lauteren Frömmigkeit zur himmlischen Mutter von jeher wahrgenommen hat.“ Der Heilige Vater erinnerte an das Konzil von Ephesus, „in dem die Gottesmutterschaft der Jungfrau Maria maßgebend definiert wurde. … Es wird erzählt, dass die Bewohner von Ephesus sich während des Konzils an den Seiten des Portals der Basilika, in der sich die Bischöfe versammelten, zusammenfanden und »Mutter Gottes!« riefen. Indem die Gläubigen die offizielle Definition dieses Titels der Jungfrau Maria forderten, zeigten sie, dass sie ihre Gottesmutterschaft anerkannten. Es ist das spontane und ehrliche Verhalten der Kinder, die ihre Mutter gut kennen, weil sie sie mit unermesslicher Zärtlichkeit lieben. Es ist aber mehr: Es ist der sensus fidei des heiligen gläubigen Gottesvolkes, das sich niemals, in seiner Einheit niemals irrt.“

Als Christen können wir an Maria nicht einfach vorübergehen, denn unser „Glaubensweg ist unlöslich mit dem Marias verbunden, seit der sterbende Jesus sie uns vom Kreuz herab zur Mutter gegeben hat mit den Worten:

»Siehe, deine Mutter!« (Joh 19,27)

Diese Worte haben die Bedeutung eines Testamentes und geben der Welt eine Mutter. Von jenem Augenblick an ist die Mutter Gottes auch unsere Mutter geworden! …

Die Mutter des Erlösers geht uns voran und bestärkt uns ständig im Glauben, in der Berufung und in der Mission. Mit ihrem Beispiel der Demut und der Bereitschaft gegenüber dem Willen Gottes hilft sie uns, unseren Glauben umzusetzen in eine frohe und grenzenlose Verkündigung des Evangeliums. So wird unsere Mission fruchtbar sein, weil sie nach dem Vorbild der Mütterlichkeit Marias gebildet ist.“

Die Gottesmutterschaft Mariens wird in gewisser Weise zufällig am ersten Tag des Neuen Jahres gefeiert, denn das Hochfest bildet liturgisch gesehen den Oktavtag von Weihnachten und beschließt somit das achttägige Weihnachtsfest. Dennoch ist es schön, den ersten Tag des neuen Arbeitsjahres unter dem Schutz der Gottesmutter zu beginnen. „Ihr vertrauen wir unseren Glaubensweg, unsere Herzenswünsche, unsere Nöte und die Bedürfnisse der ganzen Welt an, besonders den Hunger und den Durst nach Gerechtigkeit und Frieden und nach Gott. Und alle gemeinsam rufen wir sie an, und ich lade euch ein, sie dreimal anzurufen, indem wir die Brüder und Schwestern von Ephesus nachahmen und zu ihr „Mutter Gottes“ sagen. – Mutter Gottes! Mutter Gottes! Mutter Gottes! Amen.“ (ebd.)