Statue der Gottesmutter
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Hochfest vom Heiligsten Herzen Jesu (07.06.2013)

Die Kirche hat durch Pius IX. im Jahr 1856 dem Heiligsten Herzen Jesu zu Ehren ein Hochfest eingeführt.

Aber „das Herz-Jesu-Fest ist ebenso wie Fronleichnam, nicht ein gesondertes Fest“ heißt es im Schott zum heutigen Festtag, denn „wir feiern es Tag um Tag, sooft wir im Glauben und im Sakrament dem Herrn begegnen und aus seiner Fülle das Leben schöpfen.“ (Schott; B)

Im Tagesgebet beten wir: „Barmherziger Gott, du öffnest uns den unendlichen Reichtum der Liebe im Herzen deines Sohnes, das unsere Sünden verwundet haben.“

Unsere Schuld hat sein Herz durchbohrt. Sein demütiges Herz hingegen hat diese Wunde für seine Peiniger zur Quelle der Gnade werden lassen.

 

„Am Kreuz erhöht, hat er sich für uns dahingegeben aus unendlicher Liebe und alle an sich gezogen.
Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche.
Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles.“ (Präfation)

„Es ist schön, bei ihm zu verweilen und wie der Lieblingsjünger, der sich an seine Brust lehnte (vgl. Joh 13,25), von der unendlichen Liebe seines Herzens berührt zu werden. “, schrieb der selige Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika „Dives in misericordia“. Er führt dort weiter aus: „Wenn sich das Christentum in unserer Zeit vor allem durch die ‚Kunst des Gebetes’ auszeichnen soll, wie könnte man dann nicht ein erneuertes Verlangen spüren, lange im geistlichen Zwiegespräch, in stiller Anbetung, in einer Haltung der Liebe bei Christus zu verweilen, der im Allerheiligsten gegenwärtig ist? Wie oft, meine lieben Brüder und Schwestern, habe ich diese Erfahrung gemacht, und daraus Kraft, Trost und Stärkung geschöpft!“

An einer anderen Stelle wies er darauf hin, dass die heilige Kommunion der Gottesmutter eine Verbindung liebender Herzen sei: „Der Empfang der Eucharistie musste für Maria gleichsam bedeuten, jenes Herz wieder in ihrem Schoß aufzunehmen, das im Gleichklang mit ihrem Herzen geschlagen hatte.“ So wird deutlich, dass wir in der (täglichen) Kommunion unser Herz mit dem Herzen Christi (jeden Tag aufs Neue) vereinen dürfen.

„Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, o Gott“, beteuerte der heilige Augustinus. Wir dürfen in diesem gütigen und demütigen Herzen Gottes Ruhe finden und aus dieser Ruhe heraus neue Kraft für unser Leben erlangen. Sein Herz ist der Schatz im Acker, denn alle Ganden sind in ihm gefasst. Alle Menschen aller Generationen sind nicht fähig, diese Schatztruhe des Erbarmens auszuschöpfen. Niemals wird die Gnade versiegen, denn seine Liebe und sein Erbarmen sind ohne Grenzen. Seine Liebe ist Feuer und Glut, das heißt: Sie ist lebendig und beständig. Sie schlägt uns den Feuerflammen gleich entgegen, um uns zu entzünden. Vom Feuer seiner Liebe erfasst, werden wir ihm gleichgestaltet; werden unsere Herzen ebenso zu Glutnestern der verzehrenden Liebe, fähig, sich für Gott und die Menschen hinzugeben. Deshalb müssen wir danach streben, möglichst oft am Herzen des Gottessohns zu ruhen, um von seinem Feuer ergriffen zu werden.

Teilhard de Chardin schrieb über das brennende Herz Jesu: „Im Zentrum Deiner Brust bemerke ich nichts anderes als einen Glutofen; und je mehr ich dieses brennende Feuer ansehe, um so mehr scheint es mir, dass überall um es herum die Umrisse deines Leibes zerschmelzen, dass sie über alles Maß hinaus größer werden, bis ich in Dir keine anderen Züge mehr erkenne als die Gestalt der entflammten Welt.“