Statue der Gottesmutter
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Im Kreuz ist Heil (14.09.2019)

Das Fest Kreuzerhöhung geht zurück auf die Weihe der Grabeskirche in der Altstadt von Jerusalem. In dieser Kirche werden die Orte der Kreuzigung und Grablegung Christi verehrt. Aber schon bald wurde mit der Feier des Weihefestes auch die Gedächtnisfeier der Auffindung des Heiligen Kreuzes durch die heilige Helena verbunden. So entstand die liturgische Verehrung des „Wahren Kreuzes“ am 14. September, indem das Kreuz vor den Augen der Gläubigen erhoben wurde, damit es vom Volk verehrt werden konnte.

Allmählich gelangten größere und viele kleine Partikel des Kreuzes Christi in die ganze Welt. Auch diese Partikel wurden liturgisch in der gleichen Weise verehrt. Heute werden dort, wo es keine Kreuzreliquie gibt, Kreuznachbildungen verehrt. „Im Kreuz ist Heil! Im Kreuz ist Leben! Im Kreuz ist Hoffnung!“, singen wir in der Osterliturgie und in der Fastenzeit. Aber das Kreuzesholz wäre nichts, hätte Jesus es nicht auf seinen Schultern getragen und mit seinem Blut benetzt. Im eigentlichen Sinn ist das Kreuz Träger der Blutreliquie unseres Herrn. Es ist getränkt von jenem Blut, in dem die Kraft unserer Erlösung, unseres Heiles, steckt.

Das Kreuz als Symbol erinnert uns ständig an die Heilstaten Jesu, der sich vollkommen am Kreuz für uns geopfert hat. Und wir sind gerufen, ihm ans Kreuz zu folgen: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Die neue Übersetzung präzisiert, was Jünger sein bedeutet, indem sie sagt: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Lk 9,23)

Jünger sein heißt; hinter ihm hergehen. Wir müssen nicht so heldenmütig sein und mit dem Kreuz unseres Lebens, mit den vielen kleinen Kreuzen unseres Alltags beladen, vor Jesus herlaufen, um zu zeigen, wie großartig wir sind. Vor Jesus zu gehen bedeutet, ihn aus den Augen verloren zu haben und birgt die große Gefahr in sich, dass wir vom Weg abkommen. Der Jünger muss hinter ihm hergehen, um ihn beobachten zu können und von ihm zu lernen, wie wir das Kreuz tragen sollen – nämlich mit Demut, Liebe und Ausdauer. Hinter ihm hergehen gewährleistet uns, dass wir uns auf dem Weg zum Himmel befinden, denn Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Hymnus der Laudes

Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich,
keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich:
Süßes Holz, o süße Nägel, welche süße Last an euch.

Beuge, hoher Baum die Zweige, werde weich an Stamm und Ast,
denn dein hartes Holz muss tragen, eine königliche Last,
gib den Gliedern deines Schöpfers an dem Stamme linde Rast.

Du allein warst wert zu tragen aller Sünden Lösegeld,
du, die Planke, die uns rettet aus dem Schiffbruch dieser Welt.
Du gesalbt von Blut des Lammes, Pfosten, der den Tod abhält.

Lob und Ruhm sei ohne Ende Gott dem höchsten Herrn geweiht.
Preis dem Vater und dem Sohne und dem Geist der Heiligkeit.
Einen Gott in drei Personen lobe alle Welt und Zeit. Amen.