Statue der Gottesmutter
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Innozenz von der Unbefleckten Jungfrau (09.10.2018)

Am 09. Oktober ist der Festtag des heiligen Innozenz Canoura, einem weiteren Heiligen des Passionistenordens, von dem wir eine Reliquie in der Vorauer Kapelle verehren dürfen.

Geboren wurde er am 10. März 1887 im spanischen Ort Santa Cecilia in der Provinz Lugo. Sein Geburtsname lautete Manuel Canoura Arnau. In noch sehr jungen Jahren verspürte er bereits den Ruf zum Ordensleben. Während einer Volksmission lernt er die Passionisten kennen und in der Absicht, mit den Ordensleuten sprechen zu und sie näher kennenzulernen, wird er ins benachbarte Kloster Mondoñedo begleitet. Dort machte er mit solcher Entschlossenheit klar, dass er sofort in den Orden eintreten möchte, sodass man seiner Bitte nachkommen musste.

Er kehrte nicht mehr nach Hause zurück und trat mit 14 Jahren in das Passionistische Seminar in Deusto (Bilbao) ein. Ab 1902 studierte er zwei Jahre lang in Peñafiel (Valladolid). 1904 kerhte er nach Deusto zurück, um sein Noviziatsjahr zu absolvieren. Während des Noviziats emfing er das Sakrament der Firmung. Er erhielt den Ordensnamen Inocencio de la Inmaculda. Seine Profess legte er am 27. Juli 1905 ab. In Corella, Mondoñedo und Mieres bereitete er sich auf das Priestertum vor und empfing 26-jährig am 20. September 1913 die Priesterweihe in Oviedo. Er lehrte Literatur, Philosophie und Theologie und schrieb Briefe an passionistische Studenten. Sein Apostolat rund um das Kloster war sehr fruchtbar. P. Innozenz wird als sehr intelligent beschrieben, wirkte als Lehrer gut vorbereitet und war klar in seinem Ausdruck. Er galt als zuverlässig, verständnisvoll, gutherzig und liebenswürdig. All diese Eigenschaften machten ihn zu einem beliebten Lehrer.

Nach seiner Lehrtätigkeit wurde er ab 1922 hauptsächlich im Predigtdienst eingesetzt. Als Prediger konnte er vorallem die Arbeiterklasse besonders gut ansprechen. Seine intensiven Bemühungen um diese oft feindselig eingestellten Arbeiter trugen bald gute Früchte. Widerständen begegnete er mit Mut, Demut und Selbstaufopferung. Seine Bußgesinnung weckte in seinen Mitbrüdern Bewunderung. 1923 wurde in Spanien eine neue Provinz der Passionisten mit dem Titel „Kostbares Blut“ gegründet und Innozenz wurde in diese Provinz eingegliedert.

Im September 1934 wurde er ein letztes Mal versetzt – nach Nordspanien in das Kloster Mieres in der Bergbauregion Asturien. Damals waren 29 Passionisten im Kloster Mieres. 17 von ihnen waren noch junge Studenten. Zu dieser Zeit initiierten die Minenarbeiter eine Revolution. Die Politische Situatio konnte jederzeit außer Kontrolle geraten und in einen Bürgerkrieg ausarten. Den Ordensleuten standen die Minenarbeiter feindlich gegenüber. Am 05. Oktober rebellierten an die 30.000 Aufständische in Asturien, die ihrer Ansicht nach Gläubige, Priester und Ordensleute als Komplizen der Rechten darstellten und damit ein begehrtes Hass- und Feindobjekt in ihnen gefunden hatten.

Am 04. Oktober begab sich Innozenz trotz der politischen Spannungen in die Schule der Brüder der Christlichen Schulen nach Turón, um in Vorbereitung auf den Herz Jesu Freitag die Beichte zu hören. Weil es sehr spät wurde und nächtliches Reisen gefährlich war, entschloss er sich, in Turón zu übernachten. Am nächsten Morgen zelebrierte er die Heilige Messe. Zum Offertorium (Gabenbereitung) klopften die Revolutionäre an die Kirchentür. Statt dem Herrn, dem Leib Christi, sollten aber die Brüder geopfert werden, die sich mit Christus in dem einen Opfer vereinigten. Nach einer Hausdurchsuchung in der Annahme bei ihnen die Waffen der „Faschisten und der katholischen Aktion“ zu finden, wurde
P. Innozenz mit acht weiteren Ordensleuten der Gemeinschaft der Brüder der Christlichen Shculen verhaftet und zum „Haus des Volkes“ verbracht. Innozenz und die Ordensbrüder blieben Gelassen und ermutigen sich gegenseitig. Im Gebet bereiteten sie sich darauf vor, Christus zu begegnen. Den ersten Tag ließ man sie hungern. Am nächsten Tag gelang es einer Frau, ihnen etwas zu essen zu bringen. Sie fand die Padres gelassen und opferbereit vor. Sie wussten, dass ihr einziges Verbrechen jenes war, Priester und Ordensleute zu sein. P. Innozenz verbrachte die ihm noch verbleibende Zeit betend und schreibend. Aber seine Schriften wurden ihm weggenommen.

Es ist der 09. Oktober gegen 01.00 Uhr morgens, als sie auf den Friedhof gebracht wurden, in dem ein großes Loch prangt. Sie legten noch ihre Beichte ab. Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte beteten sie mit fester Stimme. Dann mussten sie sich entlang der Grube aufstellen und wurde erschossen, ohne dass zuvor ein Prozess gegen sie stattgefunden hätte. Aber der Mut und die Gelassenheit der Hingerichteten, die ohne Klagen ihr Martyrium angenommen hatten, beeindruckte ihre Mörder, wie sie später selbst zugeben mussten. P. Innocencio de la Inmaculada wurde gemeinsam mit den acht Schulbrüdern am 21. November 1999 von Papst Johannes Paul II. als Märtyrer heiliggesprochen. (Quellen: bedean.net; passiochristi.org; findagrave.com;)

Tagesgebet:

Allmächtiger Gott, du hast dem heiligen Innozenz Starkmut und Tapferkeit geschenkt, so dass er sein Leben für Recht und Gerechtigkeit hingab. Gib auch uns die Bereitschaft, unser Leben in dieser Welt um Christi willen zu verlieren, damit wir es wiederfinden im Himmel. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.