Statue der Gottesmutter
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Jesus, ich vertraue auf dich (11.04.2021)

Johannes Paul II. schenkte der Kirche, der Bitte Jesu nachkommend, den zweiten Ostersonntag als Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit. Sr. Maria Faustyna Kowalska, eine polnische Ordensfrau, notierte in ihrem Tagebuch Jesu Worte:

„Meine Tochter, verkünde der ganzen Welt meine Barmherzigkeit! Ich wünsche, dass das Fest meiner Barmherzigkeit eine Zuflucht werde für alle Seelen, insbesondere für die armen Sünder. An diesem Tag werden die tiefsten Tiefen meiner Barmherzigkeit für alle geöffnet werden. Jene, die an diesem Tag beichten und kommunizieren werden, erhalten Verzeihung ihrer Sünden und Nachlass aller Sündenstrafen, die sie zur Sühne hätten erleiden müssen. Niemand zögere an diesem Tag, sich mir zu nahen, sogar jene nicht, deren Sünden zahlreich und schwer sind; ich gieße an diesem Tag einen Ozean von Gnaden über jene Seelen aus, die sich der Quelle meiner Barmherzigkeit nahen. Meine Barmherzigkeit ist derart groß, dass selbst während einer ganzen Ewigkeit kein menschlicher und übermenschlicher Verstand ihre Tiefen erforschen könnte. Das Fest meiner Barmherzigkeit entströmt den innersten Tiefen meines Wesens. Ich wünsche, dass es auf den ersten Sonntag nach Ostern festgesetzt werde. Die Menschheit wird nicht eher den Frieden finden, als bis sie sich dieser Quelle ganz genähert hat…Trotz Meines bitteren Leidens gehen Seelen verloren. Ich gebe ihnen den letzten Rettungsanker. Es ist das Fest Meiner Barmherzigkeit. Falls sie Meine Barmherzigkeit nicht lobpreisen, gehen sie in Ewigkeit verloren.“

Es ist eine unserer Lebensaufgaben, die Barmherzigkeit Gottes in unserem Leben zu entdecken. Überall begegnen wir ihr – selbst in so manchem Unglück kann die liebende Hand Gottes verborgen sein.

Maria, die Mutter Gottes, die Mutter der Barmherzigkeit, ist uns das beste Beispiel, wie ein Leben im Vertrauen auf Gott gelingen kann. Sie ließ keine Zweifel zu. Zweifel töten das Vertrauen. Misstrauen löscht das Vertrauen aus. Wir müssen wachsan Hüter unserer Gedanken und Gefühle sein, denn in ihnen verbirgt sich oft unbemerkt der Same Satans, der das Misstrauen in uns keimen lässt. Es bleibt aber unsere Entscheidung, wem wir unser Vertrauen schenken.

Mit dem Misstrauen in Gottes Güte und Barmherzigkeit hat der Sündenfall begonnen: „Hat Gott wirklich gesagt…“ Auch heute sind die Auswirkungen dieser Ursünde in uns mächtig am Werk. Immer wieder misstrauen wir Gott und halten mit Vorwürfen nicht zurück.

Maria kannte keine Zweifel an Gottes Barmherzigkeit, denn sie gab ihnen keinen Raum. Wieviel Raum geben wir unserem Misstrauen gegen Gott?

Haben wir erst einmal erkannt, wie gut der Herr ist, dann dürfen wir nicht mehr zweifeln und müssen unserem Statement, „Jesus, ich vertraue auf dich!“, treu bleiben. Unser Mangel an Vertrauen liegt meist darin begründet, dass wir zu erwachsen sind. Jesus nahm ein Kind und stellte es in die Mitte der Menge. Er lehrte uns, dass der, der so klein sein kann wie dieses Kind, im Himmelreich der Größte ist. (vgl. Mt 18,4) Warum? Worin besteht das Kleinsein eines Kindes? Im Vertrauen! Im Vertrauen, dass der Vater es gut mit ihm meint. Für Kinder ist der Papa der Größte, der Stärkste, der Klügste. Kleine Kinder hinterfragen ihre Eltern nicht, sie leben ihnen gegenüber ein bedingungsloses Vertrauen. Dort müssen wir Gott gegenüber hinkommen.

„Jesus, ich vertraue auf dich!“ Das ist keine neue Lehre, die Jesus uns über Sr. Faustyna gebracht hat. Es ist die Interpretation dieses Kindseins, das uns die Himmelstür öffnet.