Statue der Gottesmutter
Menü

Karfreitag - Christus stirbt für uns am Kreuz (06.04.2012)

Benedikt XVI. lud beim Kreuzweg im Jahr 2009 dazu ein, Jesu entstelltes Antlitz zu betrachten: „Es ist das Antlitz des Schmerzensmannes, der all unsere tödlichen Ängste auf sich geladen hat. Sein Angesicht spiegelt sich in dem jedes gedemütigten und beleidigten, kranken und leidenden, einsamen, verlassenen und verachteten Menschen. Durch sein Blutvergießen hat er uns von der Knechtschaft des Todes befreit, hat die Einsamkeit unserer Tränen gesprengt, ist in all unser Leid und in all unsere Sorgen eingetreten.“ Benedikt XVI. stellte weiters fest: „Das schmerzliche Leiden des Herrn Jesus muss selbst die härtesten Herzen zum Mitleid bewegen, denn es bildet den Gipfel der Offenbarung der Liebe Gottes zu einem jeden von uns. Der Heilige Johannes bemerkt: »Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat« (Joh 3, 16). Aus Liebe zu uns stirbt Christus am Kreuz!“

Der heilige Augustinus führt uns das Ausmaß der Erlösungstat Christi deutlich vor Augen: „Du fändest dich immerzu im Elend, wenn er dir nicht Erbarmen erwiesen hätte. Du wärst nicht wieder zum Leben gekommen, wenn er nicht mit dir den Tod geteilt hätte. Du wärst zugrunde gegangen, wenn er dir nicht zu Hilfe gekommen wäre. Du wärst verloren, wenn er nicht gekommen wäre.“

Durch den Kreuzestod Christi bekam das Leid eine neue Bedeutung, eine tief greifende Wandlung. P. Raniero Cantalamessa drückte dieses Geheimnis so aus: „Christus hat mit seinem Leiden und Sterben die Beziehung zwischen Freude und Schmerz umgestoßen. Er »hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen« (Hebr 12,2). Nicht mehr eine Freude, die mit dem Leiden endet, sondern ein Leiden, das zum Leben und zur Freude führt.“ Cantalamessa erklärte weiter: „Christus ist also nicht gekommen, um das Leiden des Menschen zu vermehren oder zu predigen, gegenüber diesem zu resignieren; er ist gekommen, um ihm einen Sinn zu geben und dessen Ende und Überwindung zu verkündigen.“

Cantalamessa betonte, dass Christus mit seinem Tod aus dem Leiden „ein Werkzeug des Heiles gemacht“ hat und damit „einen Weg zur Auferstehung und zum Leben“ bereitet hat. Denn „sein Opfer wirkt nicht durch den Tod, sondern dank der Überwindung des Todes, das heißt dank der Auferstehung: »Wegen unserer Verfehlungen wurde er hingegeben, wegen unserer Gerechtmachung wurde er auferweckt« (Röm 4,25).“

Und „während das Kreuz auf Golgatha emporragt“, erklärte Benedikt XVI, „geht der Blick unseres Glaubens voraus zum Anbruch des neuen Tages, und wir kosten schon die Freude und den Glanz von Ostern.“

Im heutigen Segensgebet über das Volk betet der Priester: „Herr, unser Gott, reicher Segen komme herab auf dein Volk, das den Tod deines Sohnes gefeiert hat und die Auferstehung erwartet. Schenke ihm Verzeihung und Trost, Wachstum im Glauben und die ewige Erlösung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.“