Statue der Gottesmutter
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Karsamstag – Grabesruhe Jesu (07.04.2012)

Am Karsamstag, dem letzten Tag der Karwoche, gedenken wir der Grabesruhe Christi. In einer Homilie zum Karsamstag hieß es: „Tiefes Schweigen herrscht heute auf Erden, tiefes Schweigen und Stille. Tiefes Schweigen, weil der König ruht. Furcht hat die Erde gepackt und sie ist verstummt, weil Gott – im Fleisch – in Schlaf gesunken ist und Menschen aufgeweckt hat, die seit unvordenklicher Zeit schliefen ... Er geht auf die Suche nach Adam, unserem Stammvater, nach dem verlorenen Schaf. Besuchen will er, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes. Er kommt, um den gefangenen Adam und die mitgefangene Eva von ihren Schmerzen zu erlösen, er, der zugleich ihr Gott und ihr Sohn ist ... ‚Deinetwegen wurde ich dein Sohn, ich, dein Gott ... Wach auf, Schläfer... Ich habe dich nicht geschaffen, damit du im Gefängnis der Unterwelt festgehalten wirst. Steh auf von den Toten! Ich bin das Leben der Toten.’“ Das Geheimnis dieses Tages bekennen wir im Glaubensbekenntnis, nämlich dass Christus gekreuzigt, gestorben und begraben, „hinabgestiegen“ ist „in das Reich des Todes.“

Der Katechismus (KKK 632) sagt darüber: „Jesus erlitt wie alle Menschen den Tod und begab sich der Seele nach zum Aufenthaltsort der Toten. Aber er stieg in diesen hinab als Retter und verkündete den Seelen, die dort festgehalten wurden, die Frohbotschaft.“ (vgl. 1 Petr 3,18–19) Und Petrus bezeugte: „Auch Toten ist das Evangelium ... verkündet worden.“ (1 Petr 4,6)

Der Katechismus beschreibt Jesu Abstieg zu den Toten als „die letzte Phase der messianischen Sendung“ in der „die Verkündigung der frohen Botschaft vom Heil“ ihre Vollendung erfuhr. Christi Erlösungswerk wurde ausgeweitet „auf alle Menschen aller Zeiten und aller Orte, denn allen Geretteten wurde die Erlösung zuteil.“ Denn „er hat den Gerechten, die vor ihm gelebt hatten, die Pforten des Himmels geöffnet.“

Der Evangelist Matthäus berichtet von diesem Ereignis, das sich nach Jesu Tod zugetragen hatte: „Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt. Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.“ (Mt 27,52-53)

Heute bereiten wir uns durch Fasten und Gebet auf die Feier der Auferstehung Jesu vor. Bringen wir unser Fastenopfer mit Freude, weil Jesus heute auch in unser Grab hinabsteigt, um unsere Seele zur Freiheit zu führen.