Statue der Gottesmutter
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Karwoche (29.03.2015)

Kara, dieses althochdeutsche Wort, das Klage, Kummer, Trauer bedeutet, gibt der Woche vor dem größten Kirchenfest ihren Namen: Karwoche.

Jesu letzte Tage sind gekennzeichnet von dieser Trauer. Der anfängliche Jubel der Menge bei seinem Triumphzug bei seinem letzten feierlichen Einzug in Jerusalem, war schnell verblasst und schlug bald ins Gegenteil um. Das fröhliche „Hosanna“ wurde in kürzester Zeit  zu dem hasserfüllten „Kreuzige ihn!“

In Getsemane hören wir Jesus zu seinen Jüngern sagen: „Meine Seele ist zu Tode betrübt.“ In Freud und in Leid fand Jesus immer Zuflucht im Gebet, in der Gemeinschaft mit Gott.

Die Karwoche ist kein Geschehen, sie ist ein Weg; ...

 

... der letzte Weg des Herrn, des Wanderpredigers aus Galiläa, des Messias, der gekommen ist, um die Welt aus dem Verderben zu führen. Die Karwoche führt uns weg vom irdischen Ruhm, durch das Nadelöhr des Todes hin zum Triumph der Auferstehung.

Keine Woche im ganzen Kirchenjahr ist dichter gedrängt mit einschneidenden Erlebnissen aus dem Leben Jesu. Während sich in den letzten Lebenstagen des Herrn die Ereignisse förmlich überschlugen, dürfen wir in Jesus einen ruhigen, besonnenen, gefassten Mann erleben, der seinem Schicksal bewusst und entschlossen entgegengeht. Die Kraft dazu schöpft er aus seiner unergründlichen Liebe zu Gott und den Menschen. Und wie tröstlich ist es für uns, so kurz vor seinem Tod aus seinem Mund zu hören: „Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt.“ (Lk 22,32)