Statue der Gottesmutter
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Krankengottesdienst mit Krankensalbung (13.02.2014)

Anlässlich des Weltkrankentages, dem 11. Februar, feierten wir heute einen Krankengottesdienst im Rahmen der Krankenhausseelsorge. Dem Gottesdienst stand Propst Gerhard Rechberger CanReg vor. Am Ende der heiligen Messe spendete er den anwesenden Gläubigen die Krankensalbung.

Jesus kann uns heil machen an Leib und Seele. Aber dazu müssen wir ihn in unser Leben kommen lassen, ihn auch in unsere seelischen Wunden hineinbitten. Im Sakrament der Krankensalbung begegnet uns der Herr als unser Heiland: „Denn ich bin der Herr, dein Arzt.“, spricht Gott im Buch Exodus (15,26). „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“, erklärt Jesus entschieden und deutet im nächsten Satz darauf an, dass die Sünde den Menschen krank machen kann. Deshalb ist er gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

„Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause“, lautet die liebevolle Einladung Jesu an den Gelähmten und er bewies mit dieser Heilung zugleich seine Vollmacht, Sünden zu vergeben. Neben der körperlichen Heilung erfuhr der junge Mann gleichzeitig eine tiefgehende innere Heilung durch Gottes vergebende Liebe.

Die Kirche definiert Beichte und Krankensalbung als Sakramente der Heilung. „Alle Sakramente sind eine Begegnung mit Christus, der selbst das Ursakrament ist. … Die Eucharistie vereinigt uns mit ihm. Die Beichte versöhnt uns mit Christus. Durch die Krankensalbung heilt, stärkt und tröstet Christus.“ (Youcat 193) Viele Menschen erfahren in einer immer anspruchsvoller werdenden Gesellschaft ihre eigene Gebrochenheit. Manche erleben diese Konfrontation mit ihrer persönlichen Schwäche oder ihren Verletzungen als ein inneres Unheilsein und kommen damit mitunter an ihre existentiellen Grenzen. Gott kommt ihnen in den Sakramenten entgegen – als Arzt für Leib und Seele. Seine rettende Hand vermag den ganzen Menschen zu ergreifen. Er kennt und liebt jeden Menschen. Wenn er uns anblickt, sieht und erkennt er uns durch und durch. Er weiß um unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nichts ist ihm verborgen. Er hat dadurch auch den Weitblick für unser gesamtes Leben und weiß, was wir wirklich brauchen. Aus diesem Grund schenkt er auch nicht jedem, der darum bittet, körperliche Heilung. Immer aber will er das Heil unserer Seele, weil er unser ewiges Glück nie aus den Augen verliert. Und er, der selbst am Kreuz für uns den Erlösertod gestorben ist, kennt auch den Wert unseres Leidens. Er lässt uns nie allein.

Unzählige Kranke pilgern jährlich nach Lourdes, manche von ihnen werden geheilt. Die meisten aber treten ihre Heimreise wieder mit ihren körperlichen Beschwerden an. Aber ihre Seele erfährt Frieden und Trost und findet Heimat in Gott – und das ist wohl das größte Geschenk, das Gott einem Menschen bereiten kann. Dennoch dürfen wir jederzeit hoffen und vertrauen, dass Gott unsere Wünsche und Bitten erfüllen will. So wie er uns Willensfreiheit zuspricht, so müssen auch wir ihm seinen freien Willen lassen, im Vertrauen, dass er wie ein guter Vater weiß, was für sein Kind gut ist. Manchmal kann das auch eine Krankheit oder irgendein anderes Leid sein, das uns und vielleicht durch uns auch andere zur Heiligkeit führt – wenn wir es als unser Kreuz annehmen. Die Heiligen haben es uns vorgelebt.

Ein strahlendes Beispiel ist die selige Chiara Luce Badano geworden. Während der Knochenkrebs zunehmend ihren Körper schwächte, lebte ihre Seele auf. Unter dem Blick Gottes wurden Geist und Seele heil, ihr strahlendes Antlitz ist der beste Zeuge für diese Heilstat Gottes. In allen Lebenssituationen gilt Jesu Wort für uns: „Bittet, und euch wird gegeben!“ (Mt 7,7) Gleichzeitig behält auch das Gebet des Herrn seine Gültigkeit: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden!“ Bitten wir Gott um alles, was uns auf dem Herzen liegt und überlassen wir ihm dann die Entscheidung im Vertrauen, dass all seine Entscheidungen gut für uns sind. Wir dürfen die Gewissheit in uns tragen, dass er uns hört, erhört und geben wird. Vielleicht wird er uns nicht das geben, worum wir ihn gebeten haben, aber wenn er uns nicht das Gute gibt, das wir ersehnen, gibt er gewiss das auf lange Sicht gesehen Bessere, das wir uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorstellen können.