Statue der Gottesmutter
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Kreuzerhöhung (14.09.2011)

In seinem Kommentar zum Johannesevangelium (2,2) sagt der heilige Augustinus: „Wenn jemand von weitem die Heimat sähe und zwischen ihr und ihm das Meer läge, dann sähe er zwar, wohin er gelangen muss, wüsste aber nicht wie. Genauso geht es uns … Wir erspähen das zu erreichende Ziel, doch dazwischen liegt das Meer dieser unserer Zeit … Damit wir nun auch das Boot zur Überfahrt hätten, ist von dorther Derjenige gekommen, zu dem wir gehen wollten … und Er hat uns das Holz besorgt, mit dem wir das Meer überqueren können. Denn niemand kann das Meer dieser Zeit überqueren, wenn er nicht vom Kreuz Christi getragen wird … Verlasse [also] das Kreuz nicht, dann wird es dich tragen.“

Die Kirche feiert am 14. September das Fest Kreuzerhöhung und gedenkt damit der Auffindung des Heiligen Kreuzes. „Heute richtet sich unsere stärkste Aufmerksamkeit auf das Kreuz. Wir denken über das Geheimnis des Kreuzes nach, das seit Jahrhunderten im Opfertod so vieler Gläubigen, so vieler Männer und Frauen weiterlebt, die durch das Martyrium mit Jesu Tod vereinigt sind. Wir betrachten das Geheimnis der Todesangst und des Sterbens des Herrn, das auch in unseren Tagen im Schmerz und Leiden der einzelnen Menschen und Völker fortdauert, die von Gewalt und Krieg schwer geprüft sind. Wo der Mensch verwundet und getötet wird, da wird Christus selbst verletzt und gekreuzigt. Geheimnis des Schmerzes, Geheimnis grenzenloser Liebe! Wir stehen schweigend und tief ergriffen vor diesem unergründlichen Geheimnis.“ (Johannes Paul II.)

Es wird berichtet, dass Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, im Jahr 325 in Jerusalem  das Kreuz Christi wieder gefunden hat. Um 350 verbreitete sich der Brauch, Kreuzreliquien zu verehren. Sie wurden dem Volk gezeigt, vor ihren Augen also erhöht. Auch wir freuen uns, das Heilige Kreuz Christi in einer Reliquie verehren zu dürfen.

An jedem Herz-Jesu-Freitag ist die Reliquie in unserem Oratorium zur öffentlichen Verehrung aufgestellt. Wir laden Sie ein, vor der  Reliquie im Gedenken an das Leiden und Sterben unseres Herrn zu verweilen. Folgen wir gemeinsam dem Aufruf Papst Benedikts XVI., der beim Kreuzweg im Kolosseum 2011 sagte: „Halten wir unsere inneren Augen auf Christus gerichtet, und rufen wir ihn mit brennendem Herzen an: Ich bitte dich, Herr, sag zu mir: Ich bin deine Hilfe! Sag es, damit ich es höre!“

Das Kreuz Christi soll uns nicht nur daran erinnern, was Jesus für uns getan hat sondern auch daran, dass wir wie Simon von Cyrene mit Jesus geduldig das Kreuz tragen. So nehmen wir Anteil am Sühneleiden Christi, um unsere eigene Seele, wie auch die Seelen vieler zu retten.

Christi Kreuz erscheine bei jedem Licht und durchdringe jede Finsternis, jeden Tag und jede Nacht Eures Lebens. (Irischer Segen)